BUND fordert Einführung einer Weidetierprämie
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) macht sich bundesweit für die Einführung einer Weidetierprämie unter anderem für Schäferinnen und Schäfe stark. Gerade in Eifel und Westerwald, wo es noch verhältnismäßig viel Grünland gebe, leisteten Schäferei und auch Mutterkuhhaltung eine wichtige Rolle für den Erhalt der Arten- und Strukturvielfalt, so die Argumentation.
Region/Mainz. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat bundesweit die Landwirtschaftsminister aufgefordert sich bei der Bundesregierung für die Einführung einer Weidetierprämie unter anderem für Schäferinnen und Schäfer einzusetzen. Der BUND Landesverband Rheinland-Pfalz wendet sich in einem Schreiben an den rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsminister Wissing und bittet ihn, das Anliegen zu unterstützen. „Schafe leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Pflege unserer Kulturlandschaften und zur Biodiversität", erläutert der BUND-Landesvorsitzende Holger Schindler. Gerade in Eifel und Westerwald, wo es noch verhältnismäßig viel Grünland gebe, leisteten Schäferei und auch Mutterkuhhaltung eine wichtige Rolle für den Erhalt der Arten- und Strukturvielfalt.
Deutschland ist das einzige EU-Land, das die Möglichkeit „gekoppelter Prämien" aus der 1. Säule der EU-Agrarförderung nicht anwendet. Für die gekoppelten Prämien dürfen bis zu acht Prozent der Direktzahlungen an Landwirte eingesetzt werden. In 22 EU-Staaten wird dies schon für Weideprämien getan. „Auch in Deutschland müssen wir die Möglichkeiten von Weideprämien endlich nutzen. Die Landesregierung, muss sich bei der neuen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner für dieses Instrument stark machen", fordert die Sprecherin des BUND Arbeitskreises Landwirtschaft Sonja Schütz, die auch Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe Altenkirchen ist. Bis Ende Juli müsse die Bundesregierung einen entsprechenden Beschluss nach Brüssel kommunizieren, damit die Weideprämien noch ab 2019 ausgezahlt werden könnten.
„Die wichtige Rolle der Schafhaltung als letzte, weitestgehend artgerechten Nutztierhaltung für Landschafts- und Naturschutz ist unumstritten. Am Markt wird der Beitrag der Schafe für die Biodiversität aber nicht ausreichend honoriert. Schuld am schleichenden Schäfereisterben sind schlechte Preise für Fleisch oder Wolle und eine falsche Förderpolitik", stellt Schütz fest. Aus Sicht des BUND sei ein Eingreifen der Politik deshalb dringend geboten, um zu verhindern, dass die Schäferei mittelfristig wegfällt. Der BUND stellt sich damit hinter die Forderungen der Kampagne #SchäfereiRetten, bei der am 13. März 2018 in Berlin über 75.000 Unterschriften für eine Weidetierprämie an das Bundeslandwirtschaftsministerium übergab. „Das beste Mittel für die Erhaltung einer extensiven Weidetierhaltung ist die Weidetierprämie", schließt Schütz ab. (PM)