Werbung

Nachricht vom 24.04.2018    

Gestörter Herzrhythmus erhöht Schlaganfall-Risiko

Mehr als 100 Besucher verfolgten einen Vortrag von Privatdozent Dr. Damir Erkapic, Leiter der Elektrophysiologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens einen unregelmäßigen Herzschlag, der oft nicht bemerkt wird. Bereitet eine Herzrhythmusstörung jedoch Beschwerden oder stellt sie sich als gefährlich heraus, ist sie therapiebedürftig. Rhythmusstörungen können angeboren sein sowie im Rahmen einer Koronaren Herzkrankheit oder Herzmuskelschwäche entstehen. Auch ursächlich sind Bluthochdruck, Diabetes und eine Schilddrüsenüber- oder unterfunktion.

Mehr als 100 Besucher verfolgten den Vortrag von Privatdozent Dr. Damir Erkapic, Leiter der Elektrophysiologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Dieser riet, sich bei Herzstolpern oder -rasen durch ein Elektrokardiogramm (EKG) Klarheiten zu verschaffen. (Foto: Veranstalter)

Siegen. Ist ein gestörter Herzrhythmus nur begrenzt mit Medikamenten behandelbar, kann krankes Gewebe verödet und so eine Herzrhythmusstörung dauerhaft behoben werden. Beim Siegener Forum Gesundheit riet Privatdozent Dr. Damir Erkapic, Leiter der Elektrophysiologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, mehr als 100 Besuchern: „Wer Herzstolpern, -rasen oder Pausen in seinen Herzschlägen bemerkt und dies Minuten, Stunden oder Tage anhält, sollte sich durch ein Elektrokardiogramm Klarheiten verschaffen.“ Mit dem auch als EKG bekannten Verfahren zeichnen Ärzte elektrische Ströme des Herzens auf und leiten bei Rhythmusstörungen entsprechende Therapien ein. Abhängig von der Art des gestörten Herztaktes kann dieser unter anderem einen Schlaganfall auslösen oder schlimmstenfalls zum plötzlichen Herztod führen. Der Experte stellte unterschiedliche Ursachen für die Entstehung von langsamen und schnellen Herzrhythmusstörungen vor und zeigte Möglichkeiten auf, wie diese individuell und effektiv behandelt werden können.

Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens einen unregelmäßigen Herzschlag, der oft nicht bemerkt wird. Bereitet eine Herzrhythmusstörung jedoch Beschwerden oder stellt sie sich als gefährlich heraus, ist sie therapiebedürftig. „Anzeichen können Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel oder kurze Bewusstlosigkeit sein“, sagte Erkapic. Rhythmusstörungen können angeboren sein sowie im Rahmen einer Koronaren Herzkrankheit oder Herzmuskelschwäche entstehen. Auch ursächlich sind Bluthochdruck, Diabetes und eine Schilddrüsenüber- oder unterfunktion. Die häufigste Form eines gestörten Herzrhythmus ist das Vorhofflimmern. Allein in Deutschland sind zwei Millionen Menschen davon betroffen. Sie verspüren meist ein sogenanntes Herzstolpern oder -rasen. Dabei stockt der Blutstrom im linken Vorhof, wodurch sich Blutgerinnsel bilden können, die schlimmstenfalls zum Schlaganfall führen. Bestätigt sich ein gestörter Rhythmus, sollte der Herzschlag in den normalen Takt zurückgeführt werden.



Je nach Fall können Medikamente oder eine elektrische Kardioversion (Elektroschock) helfen. „Für eine dauerhafte Lösung ist die sogenannte Katheterablation die derzeit modernste und effektivste Therapiemethode“, so der Experte. Dabei wird ein Herzkatheter über eine Leistenvene eingeführt und krankhaftes Gewebe des Herzens mit Hochfrequenzstrom oder Kälteenergie verödet. Folglich entsteht eine kleine Narbe, die keinen elektrischen Strom mehr leiten kann und so auch keine Störimpulse mehr entstehen, die Vorhofflimmern auslösen. „Auch andere Formen schneller Herzrhythmusstörungen können auf diese Weise erfolgreich behandelt werden“, sagte der Referent. Bei langsamen Rhythmusstörungen mit weniger als 60 Herzschlägen pro Minute, kann ein elektronischer Schrittmacher helfen. „Das kleine Implantat wird heutzutage minimalinvasiv durch kleinste Schnitte unter die Haut im Brustraum eingebracht. Eine Vollnarkose ist nicht notwendig.“ Ein entsprechendes Modell ließ Erkapic durch das Publikum reichen. Mit speziellen Drähten erkennt ein Schrittmacher, wann es zu Aussetzern des Herzens kommt und gibt dann elektrische Impulse ab, damit das Herz wieder normal und damit regelmäßig schlägt. (PM)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Dreifacher Mord im Westerwald: Vorläufige Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung

In Weitefeld im Westerwald hat ein Verbrechen die Region erschüttert. Die Polizei fand in einem Einfamilienhaus ...

Trauergruppen in Siegen: Unterstützung für Eltern in schweren Zeiten

Wenn das eigene Kind stirbt, bricht für Eltern eine Welt zusammen. In Siegen bieten die Trauergruppen ...

Population nimmt zu: Der Biber fühlt sich wohl im Westerwald

Der Biber ist zurück in Rheinland-Pfalz und auch im Westerwald findet er immer häufiger ein Zuhause. ...

Klima, Umwelt und Zukunft: Bambini-Feuerwehr Weyerbusch pflanzte Bäume

Die Landesjugendfeuerwehr hatte dazu aufgerufen, eine "Baum-Pflanzaktion" durchzuführen. Die Bambinis ...

Dreifachmord im Westerwald: Angehöriger startet Spendenaufruf

Nach einem schockierenden Verbrechen in Weitefeld, bei dem drei Familienmitglieder ums Leben kamen, hat ...

Vorbereitungen für die "Nacht der Technik" in Koblenz laufen auf Hochtouren

Die Handwerkskammer Koblenz öffnet ab sofort die Anmeldung für Aussteller zur "Nacht der Technik" am ...

Weitere Artikel


SG Westerwald eröffnete die Tennis-Saison

Im Rahmen des Aktionstages „Deutschland spielt Tennis“ starteten die Tennis-Aktiven der SG Westerwald ...

Hammer Karttalent Pablo Kramer in Kerpen erfolgreich

Für Pablo Kramer war das Wochenende einmal mehr erfolgreich: Das Karttalent aus Hamm an der Sieg, Förder-Pilot ...

Horhausen zeigt Blütenpracht zum 38. Westerwälder Blumenmarkt

Das ist einzigartig in Rheinland-Pfalz: Der Westerwälder Blumenmarkt in Horhausen startet am 12. Mai ...

Ranga Yogeshwar erzählt Geschichten aus einer Welt im Wandel

Die digitale Revolution, Fortschritte in der Gentechnik oder die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz ...

Andrea Rohrbach führt jetzt die Geschäfte des Seniorenbeirats

Andrea Rohrbach führt seitens der Kreisverwaltung künftig die Geschäfte des Kreis-Seniorenbeirates. Sie ...

Förderverein für das Wissener Siegtalbad gegründet

Das Wissener Siegtalbad erhält ab sofort Unterstützung durch einen Förderverein. Der hat sich mit 25 ...

Werbung