Grünebach übertrifft gesetztes Ziel Dank toller Unterstützung
Matthias Grünebach aus Herdorf hat sein Ziel, mindestens den 8. Platz bei den deutschen Meisterschaften im Rollstuhltischtennis zu erreichen, übertroffen. Bereits vor dem ersten Spiel in der Sporthalle des städtischen Gymnasiums in Köln Porz wusste Grünebach um die starke Konkurrenz. So musste der Herdorfer gegen seinen ehemaligen Teampartner und Vereinskameraden Alex Nicolay als erstes an die Platte.
Köln / Herdorf. Da die beiden sich „in und auswendig kennen“, wurde es das vermutete Nervenspiel. Zweimal musste Grünebach den Satzrückstand ausgleichen. Im entscheidenden 5. Satz blieb er für seine Verhältnisse ruhig und konnte beim Stand von 8:9 von einem Kantenball profitieren. "Da ich bei der Ballwahl zu Beginn eines Spiels den Rückschlag wähle, habe ich im entscheidenden Satz beim Stand von 9:9 oder 8:10 selbst Aufschlag, welcher meine beste „Waffe“ ist". verdeutlichte der Herdorfer. "Diesen Vorteil konnte ich nun nutzen." Mit 11:8 gewann er somit das erste Spiel.
Als 3:1-Sieger gegen Jörg Reusch, ebenfalls aus Koblenz, rollte der Herdorfer nach dem 2. Spiel von der Platte. Gegen den amtierenden Deutschen Meister und Weltranglisten Zweiten Schmidberger hatte er aber nicht den Hauch einer Chance, auch wenn der 1. Satz noch recht knapp mit 8:11 ausging, verlor er hier glatt in 3 Sätzen.
Da Alex Nicolay zur gleichen Zeit gegen den Husumer Jörg Clausen denkbar knapp 11:13 im 5. Satz verlor, war bereits das Minimalziel erreicht. So konnte Grünebach die Spiele gegen Clausen und gegen den Duisburger Andre Weidemann gelassen angehen. Trotz recht ansehnlicher Leistung wurden beide Spiele mit 3:1 verloren, der 4. Platz in Gruppe 1 war jedoch gesichert. Hier lobten die beiden Gegner die „vorbildlich faire Herdorfer Fangemeinde“, welche bei jedem tollen Ballwechsel Applaus und Zuspruch spendete.
Andre Weidemann freute sich: "Es ist einfach Klasse, wie Deine Kollegen Dich immer wieder unterstützen und für nicht nur bei Deinen Spielen für Stimmung sorgen!" Besonders beeindruckt und fast schon beschämt war die junge Janina Sommer von der TUS Winterscheid. Janinas Lähmungshöhe beginnt bereits bei den obersten Halswirbeln, wodurch sie gezwungen ist, den Schläger am Handgelenk festzubinden. Die Herdorfer Fangemeinde war fasziniert vom tollen Spiel und feuerte Janina bei mehreren Spielen lautstark an.
Zu guter Letzt wollte der auch für die DJK Herdorf spielende Rollstuhlfahrer dann doch sein bislang bestes Ergebnis bei einer DM verwirklichen. Wieder einmal ging es gegen den für Osnabrück spielenden Tobias Rupprecht. „Die Spiele zwischen uns beiden enden fast immer mit einem 3:2 für einen von uns – diesmal hatte ich die Nase vorn!“
Im abschließenden Spiel, wiederum gegen den für die Norddeutsche Mannschaft RSC Husum antretenden Jörg Clausen, war dann die Luft raus. „Mit dem 6. Platz habe ich meine bisher beste Platzierung bei einer deutschen Meisterschaft errungen. Nachdem ich den beiden vergangenen Jahren den Umweg über das Qualifikationsturnier in Rheinsberg nehmen musste, bin ich froh, mit dem 6. Platz nun für die DM 2019 in Horhausen bereits qualifiziert zu sein. Vor allem fand ich die Unterstützung meiner Herdorfer Vereinskameraden klasse! Es ist ja nicht selbstverständlich, dass man fast jedes Jahr Hunderte Kilometer fährt um Behindertensport verfolgen zu können."
Bei Christoph Müller aus Altenkirchen lief es zu Beginn sehr vielversprechend. Keiner der Gruppengegner konnte gegen den quirligen AK´ler auch nur 1 Satz gewinnen. Sowohl Frank Schiefelbein aus Husum, wie auch die Frankfurter Meißner und Miss bissen sich an dem für die RSG Koblenz spielenden Westerwälder die Zähne aus, wie auch Jan Elsner und der aus Plattling stammende Ralph Seifert.
Im Halbfinale musste Christoph nun gegen seinen „ewigen Rivalen“ aus Bayreuth, Dietmar Kober, antreten. Gegen den stark aufspielenden Kober fand Müller leider kein Mittel und musste dem Gegner nach dem 0:3 zum Finaleinzug gratulieren. Das Spiel um die Bronzemedaille hätte dann knapper nicht ausgehen können. Leider hatte Müller auch hier das Nachsehen. Gegen Werner Burkard, ebenfalls aus Bayreuth, musste er sich im Entscheidungssatz geschlagen geben.
In gewisser Weise zufrieden war er trotz alledem: "Ich bin für die kommende DM, welche wir zusammen mit meinem Heimatverein Horhausen im April 2019 ausrichten,
qualifiziert. Das war heute das Wichtigste."
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