Digitale Dörfer: Altenkirchener SPD machte sich kundig
Vertreter der SPD-Fraktionen aus Stadt- und Verbandsgemeinderat Altenkirchen und aus dem SPD-Ortsverein Altenkirchen-Weyerbusch informierten sich über das Projekt „Digitale Dörfer“ in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain. Sarah Brühl und Sascha Hensel von der dortigen Verwaltung schilderten laut Pressemitteilung der Sozialdemokraten den Entwicklung- und Nutzungsstand der digitalen Angebote.
Altenkirchen. Mitglieder der SPD-Fraktionen aus Stadt- und der Verbandsgemeinderat Altenkirchen sowie des SPD-Ortsvereins Altenkirchen-Weyerbusch informierten sich jetzt über das Projekt „Digitale Dörfer“. Das Ziel: Die Region soll durch den Einsatz von Digitalisierung und Bürgerengagement lebenswerter werden. Begleitet vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern, der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und dem rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur hat die Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, als eine der Testgemeinden, Ideen gesammelt, die jetzt umgesetzt werden. Sarah Brühl und Sascha Hensel aus dem Betzdorfer Rathaus schilderten den Altenkirchener Genossinnen und Genossen anschaulich die Vorgehensweise. Mit der „BestellBar“ wurde ein Online-Marktplatz eingerichtet. Der Einzelhändler stellt sein Angebot im Internet ein und jeder Bürger kann sehen, was er wo kaufen kann. Der Nutzer bestellt seine Ware bequem von zu Hause aus bei dem Einzelhändler vor Ort, den er seit Jahren kennt und schätzt. Mit der „LieferBar“ aktiviert man den Mitbring-Service, der die Bestellung direkt bis zur Haustür bringt. Die „FahrBar“ dient der Organisation von Mitfahrgelegenheiten.
„DorfNews“ für lokale Ereignisse
Kommunikation war das Thema in der zweiten Testphase. „DorfFunk“ und „DorfNews“ dienen der Nachrichtenübermittlung, wobei der „DorfFunk“ die regionale Plattform zum Austausch für alle Angelegenheiten ist, also eine Art „Whats App“. Die „DorfNews“ sind das Nachrichtenportal für lokale Ereignisse. Hier können sich die Vereine vorstellen und Veranstaltungen angekündigt werden. Heijo Höfer, MdL, wies darauf hin, dass es in der Verbandsgemeinde Altenkirchen bereits eine solche Plattform gab. „Der „Wunderwald“ bot die gleichen Möglichkeiten wie „DorfNews“. „Das System ist da, aber leider ist die Nutzung nicht immer gut“, sagte er. Daher wurde die Plattform wieder abgeschaltet. Auch bei „DorfNews“ lässt die Beteiligung der Vereine noch zu wünschen übrig, bestätigten Brühl und Hensel. „Man muss die Vorteile den Vereinsvorständen gut erklären“, bemerkte Rainer Düngen, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Altenkirchen. „Es gibt immer noch eine gewisse Zurückhaltung gegenüber den digitalen Technologien. Dem kann man nur mit Schulungen und Aufklärung entgegentreten.“ Daniela Hillmer-Spahr, Fraktionssprecherin im Stadtrat Altenkirchen, sieht in den digitalen Technologien keine Konkurrenz zu den vorhandenen Strukturen, sondern eine notwendige Ergänzung. „Die Möglichkeiten sind gegeben und wir sollten sie nutzen.“
Digitalisierung kennt keine Grenzen
Brühl und Hensel gaben noch einen Ausblick auf angedachte Aktionen. So können sie sich vorstellen, dass es eine Straßenkarte gibt, die freie Parkplätze anzeigt oder einen „Mängelmelder“, wo Bürger eine Meldung direkt an das Rathaus geben, wo sie einen Mangel, etwa eine defekte Schaukel auf einem Spielplatz, melden. Auch möchten sie die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen verstärken. Axel Karger, Mitglied eines Ausschusses im Stadtrat Altenkirchen, hatte das Treffen organisiert. Er war erfreut über die große Teilnehmerzahl und das Interesse. Die vielen Möglichkeiten, die die Digitalisierung in den Dörfern bietet, bezeichnete er als „Goldgräberstimmung der Ideen“. „Betzdorf Digital“ zeigt, dass die Digitalisierung eine Querschnittsaufgabe ist, da nahezu alle Lebensbereiche betroffen sind. Bernd Lindlein, Sprecher der SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Altenkirchen, sieht in der Digitalisierung der Dörfer eine Chance, gerade für die neue Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld. In der flächenmäßig sehr großen Verbandsgemeinde mit 68 Ortsgemeinden bietet eine gute Vernetzung viele Möglichkeiten. Dem stimmte Heijo Höfer zu. Er wünschte sich eine Zusammenarbeit über Verbandsgemeindegrenzen hinweg. „Digitalisierung hört nicht an einer Grenze auf.“ (PM)
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