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Barbarafest in Betzdorf lockte Tausende in die Siegstadt
Das diesjährige Barbarafest in Betzdorf begann zwar mit Regen, der ließ aber am Nachmittag nach und die Besucherströme kamen. Gegen 16 Uhr skandierten tausende Menschen "Heinrich, Heinrich - Wir wollen Heinrich sehen". Gemeint war Schäfer Heinrich aus dem Sauerland mit seinen neuen Hits. Am Mittag gab es die Vorstellung des "Betzdorfer Gerichtes" - eine deftige schmackhafte Kreation des Wirtestammtisches. Es lockten zahlreiche Attraktionen in die Stadt und die Geschäfte konnten sich über Besucherandrang nicht beschweren.
Betzdorf. Zur Eröffnung des diesjährigen Barbarafestes in Betzdorf gab es Milch und belegte Brote, die Bürgermeister Bernd Brato und Aktionskreisvorsitzender Mario Görög in passendem Outfit mit viel Unterstützung des Organisationsteams servierte. "Erntedank" - so lautete das Thema des Barbarafestes. Milch statt Gerstensaft mit Fassanschlag: Die Bauern der Region mag es gefreut haben. Ein besonderer Gruß galt den Gästen aus dem luxemburgischen Betzdorf. Eine Gruppe des Vereins "Widdenbercher 50plus" aus einem Vorort Luxemburgs mit Namen Betzdorf war mit Präsidentin Maria Greis zu Gast in Betzdorf/Sieg. Bratos herzlicher Gruß galt den Luxemburgern und er warb für die Fortführung der gerade entstandenen Freundschaft. Die Luxemburgischen Betzdorfer hatten sich via Internet bei der Verbandsgemeinde nach einem ähnlichen Klub erkundigt und waren bei Betzdorf 50plus gelandet. Hier will man die Kontakte auf jeden Fall behalten und ausbauen.
Der Wirte-Stammtisch hatte sich viel Arbeit und Mühe gemacht und das "Betzdorfer Gericht" erlebte am Sonntag seine Premiere. Es ist gebratene Blutwurst mit knusprigem Schweinebauch auf dicken Bohnen und Bratkartoffeln. "Mmhh - ist das lecker!" - so die einhellige Meinung von Citymanager Thomas Nolden, Mario Görög und Bernd Brato. "Das schmeckt toll", sagte Brato. In Betzdorfs Viktoriastraße war die diesjährige Kunst- und Kartoffelmeile, eine witzige und spannende Kombination, die keine Wünsche offen ließ. Es gab vom Kunstkreis Betzdorf eine Ausstellung, die die Sinne ansprach und man konnte reizvolle Objekte in Miniatur oder auch in groß kaufen. Helmut Riekel hatte in der Mittagszeit Spaß, die Besucher zu bewirten und so manches Objekt zu verkaufen. Für die eher leiblichen Genüsse sorgten die Wirte. Es gab Kartoffelschnaps und die unterschiedlichsten Gerichte aus der braunen Knolle. Früher war ein Kartoffel-Blätze ein Arme-Leute-Essen - und ist längst in Vergessenheit geraten. In Betzdorf konnte man es probieren.
Mit Musik der "Diomanges" (Sanjok und Aristo) begann an der Mauer des Siegparkplatzes der Grafitti-Workshop. Max (Maas) Steffens und Kai (Semor) Niederhausen zeigten die Kunst des Sprühens und lehrten die richtige Handhabung der Sprühdose. Natürlich gab es auch die Unterweisung zu illegalen Sprühereien, die strafbar sind. "Der hat heimlich geübt" entfuhr es Maas, als sich der Bürgermeister mit der Sprühdose an der Wand zu schaffen machte. Brato erhielt für sein Erstlingswerk ein dickes Kompliment der jungen Künstler.
Am Busbahnhof sorgten lebendige Schafe (ohne Schäfer Heinrich) für viel Spaß bei den jungen Besuchern. Aber so richtig spannend war es beim Heusuchspiel - hier waren Steine mit Nummern im Heuhaufen versteckt. Diese Steine galt es zu finden und es lockten Einkaufsgutscheine aus Betzdorf. "Wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen", meinte ein Gast.
Gegen 16 Uhr stieg die Spannung am Rathaus, viele tausend Menschen hatten sich versammelt und wollten Schäfer Heinrich sehen. Der Sauerländer Chartstürmer besaß aber scheinbar keine gangbare Uhr oder er hatte sich beim Schäfchen zählen zu lange aufgehalten. Jedenfalls kam er nicht - erst um 17.15 Uhr trudelte er ein. Die lange Wartezeit wurde aber professionell überbrückt. Alex Lück von der Fun-Factory aus Sassenroth sorgte für Stimmung und sang unter anderem ganz spontan mit Cordelia aus Altenkirchen "Heut ist ein schöner Tag" und viele andere Hits. Und die Mädels der Bauchtanzgruppe traten auf und verkürzten mit orientalischem Tanz das Warten auf Heinrich. Der Schäfer kam und die Menge jubelte. Er sang ohne Musik live sein Schäferlied - vielleicht hätte man besser auf die Instrumental-Einspielung warten sollen - egal! Den Fans gefiel es jedenfalls und sie sangen mit. Dann wurden noch Schäfchen gezählt...auch musikalisch.
Das Betzdorfer Barbarafest wäre ohne die Mitwirkung vieler Vereine und Institutionen nur halb so schön gewesen, ihnen gehörte der Dank, aber auch Maria Olmos und dem Team der vielen Helfer, die pausenlos im Einsatz waren. (hw)
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Mit einem Glas Milch und passendem Outfit eröffneten Bürgermeister Bernd Brato (links) und Aktionskreisvorsitzender Mario Görög des diesjährige Barbarafest unter dem Motto "Erntedank". Fotos Helga Wienand
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