Für die, die mehr wollen: Erster Bachelor-Studiengang für Friseure gestartet
Elf junge Leute sind die ersten Teilnehmer eines bundesweit einzigartigen Studiengangs für Friseure. Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz, der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) und die Steinbeis Business Academy (SBA) Berlin haben diesen staatlich und international anerkannten Studiengang im Friseurhandwerk entwickelt. Das Studium dauert 36 Monate.
Koblenz. Sie kommen aus ganz Deutschland, sind hochmotiviert und überzeugt, dass sich für sie beruflich viele Türen öffnen werden. Elf junge Leute, darunter ein Mann, sind die ersten Teilnehmer eines bundesweit einzigartigen Studiengangs für Friseure. Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz, der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) und die Steinbeis Business Academy (SBA) Berlin haben diesen staatlich und international anerkannten Studiengang im Friseurhandwerk entwickelt. Das Studium dauert 36 Monate. Parallel zur beruflichen Tätigkeit finden Seminare der Steinbeis Hochschule in der Handwerkskammer (HwK) Koblenz statt. Dabei sind Präsenzseminare und selbstgesteuerte Lernphasen sorgfältig aufeinander abgestimmt und individuell bestimmbar.
Neue Räume für die berufliche Selbstverwirklichung
Emily Schroeder ist zum Studienbeginn von Hamburg nach Koblenz gekommen. Die 24-jährige Friseurmeisterin ist in der Hansestadt als Art Stylistin selbstständig. „Ich werde für professionelle Fotoshootings im Make up-Bereich gebucht“, sagt sie. „Das Studium schafft mir neue Räume für die berufliche Selbstverwirklichung. Ich träume von einem eigenen Salon im großen Stil. Auch eine Tätigkeit im Management der haarkosmetischen Industrie und Beautybranche kann ich mir gut vorstellen. Dafür genügt es nicht, nur kreativer Experte zu sein. Kaufmännisches Know-how ist unentbehrlich“. So denkt auch Friseurmeister Valentin Haier aus Rivenich. Der 27-Jährige ist selbstständig und möchte neue wirtschaftliche Zusammenhänge erkennen. Die Verbindung von Wissenschaft, Wirtschaft, Fachwissen und Fachkönnen reizt ihn am Studium. Der Titel Bachelor „Beauty-Management“ ist mir nicht wichtig, aber er steht für ein fokussiertes BWL-Studium in unserem Handwerk. Deshalb werde ich in drei Jahren sehr stolz sein, wenn ich es geschafft habe und Bachelor bin.“
„Es ist gut, Meisterin zu sein, aber ich möchte noch mehr.“
„Ich investiere in mich selbst. Was immer mir die berufliche Zukunft auch bringt, es wird etwas Gutes sein“, ist Friseurmeisterin Julia Goray aus Koblenz sicher. Die 39-Jährige kann sich vorstellen, auch international zu arbeiten. „Es ist nie zu spät, neue Wege zu gehen. Natürlich muss man eine optimale Basis haben. Dafür ist man allein verantwortlich. Es ist gut, Meisterin zu sein, aber ich möchte noch mehr.“
Die Zusammenarbeit von Zentralverband und HwK Koblenz im Bundesleistungszentrum des Friseurhandwerks „Haare & mehr“ im Zentrum für Ernährung und Gesundheit (ZEG) in Koblenz hat durch die Kooperation mit der Steinbeis Hochschule (SHB) eine neue Stufe erreicht und die Weiterbildungspallette nun auch akademisiert. Der Studiengang vermittelt betriebswirtschaftliche Handlungskompetenz und aktuelles branchenspezifisches Expertenwissen. Er richtet sich insbesondere an Friseurmeister, aber auch an Interessierte ohne Meistertitel, jedoch mit Hochschul- oder Fachhochschulreife. Abiturienten können die Friseurausbildung, -meister, Stylisten Fortbildung und dann das Studium in einem abschließen.
Fundierten handwerkliche und unternehmerische Qualifikation
Kurt Krautscheid und Alexander Baden, Präsident und Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz, sehen in dem Studiengang eine „neue berufliche Perspektive für junge Menschen“. „Die individuelle Karriere verläuft auf der Basis einer fundierten handwerklichen und unternehmerischen Qualifikation.“ Die Kammerspitze und die Kooperationspartner wünschen den Teilnehmern des ersten Studiengangs viel Erfolg. (PM)
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