Kirchliche Männerarbeit bekommt Ehrenamtspreis
Großer Jubel bei den Aktiven der Männerarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen: Ihre vielfältigen Angebote und Aktionen sind preiswürdig. Wie die Landeskirche jüngst verkündete, gehört die kreiskirchliche Männerarbeit zu den diesjährigen Preisträgern.
Kreis Altenkirchen. „Damit haben wir wirklich nicht gerechnet!“ Thorsten Bienemann aus Daaden, der seit 2013 die Männerarbeit im Kirchenkreis als „Synodalbeauftragter“ leitet, ist seit dem Anruf aus Düsseldorf voller Freude und Begeisterung. So schnell es ging, hat er gestern die freudige Nachricht im großen Rund der vielen aktiven Männer verbreitet. „Diese Anerkennung und der Erfolg haben im wahrsten Sinne des Wortes ‚viele Väter‘ und ruhen auf vielen Schultern“, hebt er begeistert hervor.
Auch Superintendentin Andrea Aufderheide hat sich sehr über die Auszeichnung der heimischen Männerarbeit gefreut. „Erstmalig kommt diese Auszeichnung in unseren Kirchenkreis und für ein Projekt, das durch und durch ehrenamtlich getragen wird.“ Viel Zeit und Energie stecken die Aktiven und hier insbesondere auch der Synodalbeauftragte Thorsten Bienemann in ein wunderbares Angebot, das viele Männer anspricht, über Generationen wirkt und die Vielfalt von Kirche ‚in die Welt hinein trägt‘! „Unsere Männerarbeit lädt Menschen zum Austausch über Gott und die Welt ein“, lobt die Superintendentin.
„Wir freuten uns bereits über die Nominierung und werteten dies als Anerkennung unserer Arbeit“, schildert Bienemann. Aber „zu gewinnen“ – damit habe man nicht gerechnet. Immerhin seien rund 30 tolle Projekte in der gesamten Landeskirche – von Saarbrücken bis Emmerich – nominiert worden.
Anfang März – bei einem „Männerfrühstück“ im Friedewälder Schloss - war ein Mitglied der landeskirchlichen Jury, Superintendent Jürgen Knabe aus dem benachbarten Kirchenkreis „An der Agger“, unter den zahlreichen Besuchern und erlebte hautnah mit, wie etwa das Angebots-Segment „Männerfrühstück“ abläuft und Menschen anspricht. Offenbar – so mutmaßen die heimischen Männer-Arbeiter – hat die Art des Angebotes und die Resonanz darauf das Jurymitglied überzeugen können.
Während Frauenarbeit in der Kirche schon eine starke Tradition hat, begann die Männerarbeit meist überaus zögerlich. Auch im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen erwuchs erst seit 2013 aus einem zarten Sämling eine sprießende Pflanze. Aus kleinen lokalen Anfängen und dem genauen Hinhören auf das, was die Männer anspricht, entwickelte sich immer mehr Machbares und Anerkanntes. Neue Ideen wurden angepackt oder Altes – wie etwa die Männerfahrten – neu konzipiert. Einige Aktionen entwickelten sich schnell zu Selbstläufern, einige produzierten gar eigene „Ableger“.
Im Bereich „Neues probieren“ hat man aktuell die Idee eines regelmäßigen „Repair-Cafés“ auf dem Schirm. „Es gibt so viele Talente, Bereitschaft und Möglichkeiten, die uns alle bereichern“, sieht Bienemann begeistert und zuversichtlich weiter nach vorn.
Von Anfang an war den Aktiven der Männerarbeit aber klar, dass man keine Konkurrenzangebote zu Bestehendem, etwa in Gemeinden, Dorfgemeinschaften oder Vereinen, anlegen wollte. „Wir suchten und suchen Lücken und kooperieren gerne mit anderen in Kirchen, Vereinen und Kommunen“, unterstreicht Thorsten Bienemann. Referenten – etwa bei den Bildungsangeboten oder beim Männerfrühstück – kommen gerne in die Region, und deshalb bereicherten bereits zahlreiche „Koryphäen“ die Männertreffen.
Aber immer häufig trauen sich auch die Männer vor Ort, ihre speziellen Kenntnisse und Interessen mit den anderen Besuchern zu teilen. „Das gute Miteinander in der Männerarbeit macht sprachfähig und mutig“ hat Thorsten Bienemann festgestellt. Auch Glaubensfragen seien längst kein Tabu mehr in den Männerrunden. Umfeld und vertrautes Miteinander lüden dazu ein. „Männer werden ermutigt und befähigt, ihre gesellschaftliche Verantwortung als Christen wahrzunehmen!“
Renner im jährlichen Angebot sind mittlerweile auch die generationsübergreifenden Angebote. Hier steht nach den Sommerferien wieder ein geplanter Ausflugstag ins Technikmuseum Freudenberg an, in dem die Lokomotive „Emma“ aus der „Augsburger Puppenkiste“ sich als besonderer Magnet erweisen könnte. Froh ist die Männerarbeit, dass die Stiftung des Kirchenkreises das Generationen-Miteinander unterstützt und damit keiner aus Finanzgründen bei solchen Unternehmungen ausgeschlossen wird.
Auch das 1000-Euro-Preisgeld, das mit dem Ehrenamtspreis verbunden ist, wird - so Thorsten Bienemann – sicher zum Teil in ein Generationen-Angebot fließen.
In einem Gottesdienst am 23. September in der Kölner Kartäuserkirche wird der Ehrenamtspreis durch den Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, an die Preisträger verliehen. „Bestimmt werden wir mit vielen Aktiven in Köln dabei sein“, freut sich Bienemann schon auf diesen besonderen Tag.
Doch bis dahin werden noch einige Veranstaltungen hier vor Ort angeboten. Unter anderem das besondere „Jahres-Highlight“, der Männergottesdienst am Sonntag, 22. Juli, 14 Uhr in der Daadener Barockkirche. Denn auch dabei zeigt sich, wie die heimische Männerarbeit anerkannt wird: schon seit Jahren kommen ganz besondere Prediger hierher. Nach dem rheinischen Präses Manfred Rekowski in 2016 war es im Vorjahr der brandenburgische Bischof Dr. Markus Dröge, und in diesem Jahr wird der EKD-Ratsvorsitzende, Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, den Gottesdienst gestalten.
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