Konjunkturumfrage zum Frühsommer: Klima weiter sonnig
Laut der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz schätzen 92 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als „gut“ oder „befriedigend“ ein. Damit erreicht der Saldo aus positiven und negativen Meldungen mit plus 47 Prozentpunkten einen neuen Rekordwert. Insgesamt setzt sich somit das sonnige Konjunkturklima auf dem hohen Niveau der Vorumfrage fort.
Koblenz/Region. Die Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz zeigt sich auch zum Frühsommer 2018 in einer starken gesamtwirtschaftlichen Verfassung. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz, an der sich rund 380 Betriebe mit etwa 54.000 Beschäftigten beteiligt haben, schätzen 92 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als „gut“ oder „befriedigend“ ein. Damit erreicht der Saldo aus positiven und negativen Meldungen mit plus 47 Prozentpunkten einen neuen Rekordwert. Insgesamt setzt sich somit das sonnige Konjunkturklima auf dem hohen Niveau der Vorumfrage fort.
Exporterwartungen rückläufig
Auch die Aussichten für die kommenden zwölf Monate präsentieren sich laut IHK Koblenz positiv, wenngleich die Erwartungen an einen weiteren Zuwachs der Geschäftstätigkeiten einen leichten Dämpfer erhalten haben. Konkret erwartet jedes fünfte Unternehmen noch bessere Geschäfte, 68 Prozent planen mit einer gleichbleibenden Geschäftstätigkeit und 12 Prozent gehen von schlechteren Geschäften aus. In diesem Zusammenhang ist auch die verhaltene Einschätzung der industriellen Exporterwartungen zu sehen. Trotz boomender Industriekonjunktur gehen die Erwartungen an eine wachsende Exporttätigkeit um 5 Prozentpunkte zurück. „Die protektionistischen Tendenzen und die internationalen handelspolitischen Diskurse verunsichern die Unternehmen zunehmend. Deshalb bleibt die binnenwirtschaftliche Nachfrage auch weiterhin die wesentliche Konjunkturstütze für ein fortgesetztes Wirtschaftswachstum“, kommentiert Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz.
Mehr Investitionen geplant
Erfreulich präsentieren sich aus Sicht der IHK die stärkenden Impulse aus den Investitions- und Beschäftigungsplänen der Unternehmen. In den kommenden zwölf Monaten wollen 33 Prozent der Befragten mehr und nur 12 Prozent weniger investieren. Lediglich die Investitionsbereitschaft der Dienstleistungsunternehmen korrigiert sich leicht nach unten. Expansiv bleiben auch die Beschäftigungsabsichten, deren Umsetzung allerdings durch den Fachkräftemangel behindert werden könnte. Aktuell stellt für 61 Prozent der Befragten die Sicherung ihres Fachkräftebedarfs das größte Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung dar. „Die Bewertung der Fachkräfteproblematik verfestigt sich über alle Branchen. Mittelfristig kann sich der Fachkräftemangel damit zu einem Stolperstein für das Wachstumspotenzial der heimischen Wirtschaft ausweiten“, kommentiert Lea Malkmus, Trainee Konjunktur und Wirtschaftspolitik der IHK Koblenz. Aus Sicht der IHK ist dies ein eindrucksvoller Beleg für die Bedeutung der dualen Ausbildung und die Notwendigkeit einer aktiven Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung.
Handelspolitische Herausforderungen
Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene setzt sich der konjunkturelle Hochlauf im nördlichen Rheinland-Pfalz fort. „Die gute Ausgangslage kann allerdings nicht über handelspolitische Herausforderungen hinwegtäuschen. Die Landespolitik sollte aktiv die Verbesserung der Standortbedingungen und auf Bundesebene eine Entlastung für Unternehmen anstreben“, so das Fazit von Arne Rössel. (PM)
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