Sind Gottesdienste jenseits der Kirchenmauern interessanter?
Das Thema „Gottesdienste“ stand im Fokus der zweiten Zukunftswerkstatt des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen, zu der die Vertreter aus den 16 Kirchengemeinden und des Kirchenkreises in Hamm zusammengekommen waren. Deutlich wurde dabei unter anderem, dass „Gottesdienste an anderen Orten“, also jenseits der bekannten Kirchenmauern, viele ansprechen, die nicht zur „Kerngemeinde“ gehören. Auch „themenorientierte Gottesdienste“ oder „Sonderformate“ gewinnen an Bedeutung, ebenso Familien-Gottesdienste.
Hamm/Kreisgebiet. „Ich denke, wir sind auch heute miteinander auf unserem Weg in die Zukunft ein gutes Stück weitergekommen. Wir haben uns geistlich tief berühren lassen. Das wird uns hoffentlich viel Kraft geschenkt haben für alle unsere nächsten Schritte. Vision und Realität haben wir kreativ miteinander in Berührung gebracht!“ Superintendentin Andrea Aufderheide zog eine positive Bilanz der zweiten Zukunftswerkstatt des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen, zu der die Vertreter aus den 16 Kirchengemeinden und des Kirchenkreises in Hamm zusammengekommen waren. Mit Blick auf eine sich wandelnde Kirche war diesmal das Schwerpunktthema „Gottesdienste“, so hatte es die erste Zukunftswerkstatt 2017 in Kirchen gewünscht.
Vernetzungsmöglichkeiten gesucht
Unter der Jahreslosung „Gott spricht: Ich will den Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“ (Off.21,6) betrachteten die rund 70 Abgeordneten gemeinsam das Thema Gottesdienst und die daraus resultierenden geistlichen Quellen. Dazu gab es auch acht Workshops, die verschiedene „Quellen“ (Musik, Psalmworte, geistliche Schriftlesung u.a.) in den Blick nahmen. In regionalen Gruppen – derzeit orientierten sich die 16 Gemeinden an vier regionalen Räumen – beleuchteten die Teilnehmenden ihre eigenen Ressourcen, die ihrer Gemeinden und der Region und suchten nach Vernetzungs-Möglichkeiten. Moderiert und begleitet wurde die Zukunftswerkstatt wieder vom „EKD-Zentrum für Mission in der Region“ (ZMiR) durch Pfarrer Christhard Ebert und sein Team.
Über zwei besondere Gäste freute sich der Kirchenkreis: Oberkirchenrat Bernd Baucks, Finanzdezernent der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), war zum ersten Mal als „Kirchenkreis-Begleiter“ in einer großen Runde der Kirchenkreis-Aktiven dabei. Superintendent Uwe Simon aus dem befreundeten Partnerkirchenkreis „Oberes Havelland“ in Brandenburg ist hingegen regelmäßig dabei, wenn im Kirchenkreis Altenkirchen Synoden und Workshoptage Zukunftspläne beraten. Er schätze diesen Austausch sehr, unterstrich Simon, und fahre jeweils sehr bereichert in seinen Kirchenkreis zurück.
Gottesdienste an anderen Orten
Nach einer Bestandsanalyse des gegenwärtigen, vielgestaltigen Angebotes an Gottesdienst und „geistlichen Quellen“ gingen die Teilnehmenden der Zukunftswerkstatt in die „Tiefe“ ihrer Angebote und deren Zukunftsperspektiven. Deutlich wurde dabei unter anderem, dass „Gottesdienste an anderen Orten“, also jenseits der bekannten Kirchenmauern, viele ansprechen, die nicht zur „Kerngemeinde“ gehören. Auch „themenorientierte Gottesdienste“ oder „Sonderformate“ gewinnen an Bedeutung, ebenso Familien-Gottesdienste.
„Wir sind Teil des öffentlichen Raumes und müssen von daher auch rausgehen in die Öffentlichkeit“, hat auch der Brandenburger Superintendent Uwe Simon als bereichernd erfahren. Selbst im „entkirchlichten Osten“ seien „Gottesdienste, die draußen angeboten würden, stärker besucht und würden freundlich angenommen.
„Bestehendes/Bewährtes erhalten und Neues wagen“ oder „Vielfalt ausbauen“ steht daher ganz oben auf der To-do-Liste der einzelnen Regionen. Dass auch der Kirchenmusik eine ganz besondere Rolle in einem zukunftsfähigen Miteinander zufällt, wurde bei der Zukunftswerkstatt mehrfach deutlich. Gemeinsam im von Kreiskantor Johann-Ardin Lilienthal angeleiteten Gesang erlebten die Gemeindevertreter die „Kraft des gemeinsamen Musizierens“.
Die Arbeit geht weiter
„Die Zukunftsentwicklung unseres Kirchenkreises – und das sind seine Gemeinden und Regionen – kann nur gemeinsam weitergehen. Deshalb geht die Arbeit für uns alle weiter!“ hob Superintendentin Aufderheide hervor. Zwar nicht im Rahmen einer erneuten Zukunftswerkstatt, sondern jeweils in den gemeindlichen und regionalen Bezügen, in denen die Beteiligten stehen. Vor zahlreiche Zukunftsentscheidungen sind auch die nächsten Synoden gestellt: so auch am 9. und 10. November bei der Kreissynode in Betzdorf. (PM)
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