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Unfallübung verlangte Teilnehmern einiges ab
Eine realistische Unfallübung absolvierte die Freiwillige Feuerwehr Hamm. Das Unfallszenario verlangte den Teilnehmern, darunter auch Angehörige des örtlichen DRK, alles ab. Zum Schluss aber konnten alle Beteiligten mit dem Ablauf sehr zufrieden sein.
Hamm. In einer Nebenstraße im Industriegebiet "Auf dem Rottland" übte die Freiwillige Feuerwehr Hamm in Zusammenarbeit mit dem DRK-Ortsverein den richtigen Ablauf einer patientengerechten Rettung nach einem Verkehrsunfall. Da die Wehr seit längerem von schweren Verkehrsunfällen verschont geblieben ist, legte Übungsleiter Alexander Müller großen Wert auf eine realitätsnahe Übung. Als Ausgangssituation ging man von einem Zusammenstoß zweier Pkw aus, von dem einer auf die Seite geschleudert worden war, in dem anderen sich austretende Betriebsstoffe im Motorraum entzündet hatten. In beiden Fahrzeugen befanden sich nur die Fahrzeugführer, beide waren eingeklemmt. Nach Eintreffen an der Einsatzstelle machte sich Einsatzleiter Bernd Krauskopf einen Überblick über die Lage und teilte anschließend den einzelnen Fahrzeugbesatzungen ihren Aufgaben zu.
Zuerst wurde die Unfallstelle abgesichert und ausgeleuchtet, der Angriffstrupp des Tanklöschfahrzeug bekämpfte den Brand im Motorraum. Zwei weitere Kräfte betreuten bis zum Eintreffen des DRK-Ortsverein Hamm die eingeklemmten Fahrer (Wärmeerhaltung, Erstversorgung). Das auf der Seite liegende Fahrzeug wurde von der Besatzung des Rüstwagen mit dem Stab-Fast-Stabilisierungssystem gesichert. Danach kann das Fahrzeug nicht mehr umkippen und lässt sich erschütterungsfrei bearbeiten. Das andere Fahrzeug wurde mit Rüstmaterial untergebaut, um es ebenfalls patientenschonend zu bearbeiten. Zudem wurden an beiden Fahrzeugen die Batterien abgeklemmt und die nicht ausgelösten Airbags gesichert, da diese noch auslösen können und somit eine große Gefahr für die Rettungskräfte/Unfallopfer darstellen. Moderne Neuwagen mit vielen elektrischen Verbrauchern können heute sogar zwei Batterien besitzen, die zum Teil im Kofferraum, unter der Sitzbank oder auch im Motorraum aufzufinden sind.
Nicht zerstörte Scheiben wurden abgeklebt um sie splitterfrei aus dem Fensterrahmen zu entfernen.
An dem auf der Seite liegenden Fahrzeug wurden die A,B und C-Säule mit der Rettungsschere durchtrennt und das Dach heruntergeklappt, um in das Fahrzeuginnere zu gelangen. Nach Sichtung durch das DRK konnte der Fahrer auf das Rettungsbrett gezogen und zum Behandlungsplatz gebracht werden. Das andere Fahrzeug war stark deformiert und verlangte den Einsatzkräften einiges ab. Zuerst wurden die Vordertüren mittels Spreizer entfernt. Dabei wurde festgestellt, dass der Fahrer im Fußraum zusätzlich eingeklemmt war. Danach wurden die A- und B-Säulen mit der Rettungsschere durchtrennt, um anschließend das Dach zur Hälfte zurückzuklappen.
Um den Patienten befreien zu können, musste noch mit dem Rettungszylinder der Vorderwagen hochgedrückt werden, um die Beine des Opfers frei zu bekommen. Mit der Übergabe an das DRK konnte die Übung auch beendet werden.
Im Anschluss wurde noch die Übung durchgesprochen. Übungsleiter Alexander Müller war mit dem Ablauf dieser sehr zufrieden.
Bereitschaftsführer Marcus Dickten vom DRK-Ortsverband Hamm bedankte sich bei Übungsleiter Müller für die Einladung zur dieser Übung, da auch für das DRK dieses Übungszenario Neuland war. (tb)
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Stabilisiertes Fahrzeug. Fotos: Thomas Braunisch
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