Die Kreis-Grünen besuchten das Kirchener Krankenhaus
Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Daniel Köbler besuchte die Spitze von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Altenkirchen das DRK-Klinikum in Kirchen. Nach einem genauen Einblick in die Arbeitsabläufe und Strukturen des Krankenhauses fanden auch Fragen zur Pflege- und Personalsituation großes Interesse der Politiker. Diskutiert wurde insbesondere mit den Klinikverantwortlichen über die Verweildauer der Patienten, die Bedeutung und Wirkung des DRK-Klinikums für die Entwicklung lokaler Versorgungsstrukturen sowie die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.
Kirchen. Die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Altenkirchen informierten sich direkt vor Ort über die Entwicklung, aber auch über die aktuellen Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen im DRK-Krankenhaus in Kirchen. Begleitet wurde die Besuchergruppe vom Landtagsabgeordneten Daniel Köbler, der im Rahmen seiner diesjährigen Sommertour auch dem Kreis Altenkirchen einen Besuch abstattete. Im Jahr 1885 begann mit einer Krankenpflegeanstalt die Geschichte des Krankenhauses, das heute über 305 Betten verfügt und mittlerweile über ein Leistungsspektrum von sieben Hauptfachabteilungen und zwei Belegarztabteilungen verfügt. „In den letzten Jahren hat sich in unserem Hause viel verändert. Kirchen ist ein modernes Krankenhaus, in dem die Patienten aus der Region Hand in Hand und gut abgestimmt mit allen Gesundheits-Akteuren vor Ort behandelt werden“, so Joachim Krekel, kaufmännischer Direktor.
Gute Voraussetzungen für den Klinikerhalt
Nach einem genauen Einblick in die Arbeitsabläufe und Strukturen des Krankenhauses fanden auch Fragen zur Pflege- und Personalsituation großes Interesse der politischen Vertreter. Diskutiert wurde insbesondere auch mit dem Klinikverantwortlichen über die Verweildauer der Patienten, die Bedeutung und Wirkung des DRK-Klinikums für die Entwicklung lokaler Versorgungsstrukturen sowie die Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Es stehen derzeit für die Patienten rund 640 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur pflegerischen und medizinischen Versorgung zur Verfügung, aktuell werden pro Jahr rund 13.000 stationäre Patientinnen und Patienten versorgt. Der Abgeordnete Köbler: „Die fachliche Spezialisierung mit der Stroke-Unit, die gute Auslastung der Geburtsstation, bedingt durch eine optimale Früh- und Neugeborenenversorgung und eine geriatrische Abteilung sind gute Voraussetzungen für den Erhalt des Krankenhausstandortes Kirchen in der Region, was nicht als Selbstverständlichkeit angesehen werden kann.“
Umbauarbeiten laufen noch
Dem etwa 90-minütigen Gespräch schloss sich ein Rundgang mit dem Qualitäts- und Risikomanagementbeauftragten der Einrichtung, Michael Vitocco, über die Stationen des Krankenhauses an, dabei wurden ebenfalls die Pläne, der Baufortschritt der neuen interdisziplinären Notaufnahme vorgestellt. Nach Abschluss der Umbauarbeiten können ab Februar 2019 alle Patienten in einer modernen Notaufnahme, in der die Chirurgische und Innere Abteilung eng miteinander verzahnt sind, behandelt werden. Während der Besichtigung wurden die leitenden Ärzte der Fachabteilungen nicht müde, die gestellten Fragen zu beantworten und Details zu erklären. „Wir begrüßen es sehr, dass es im Krankenhaus neben den bekannten Fachbereichen auch Spezialisierungen gibt, die eine optimale und rasche Diagnostik und Behandlung von Patienten mit speziellen Krankheitsbildern ermöglichen“, so die Grünen. Trotz der guten und professionellen Zusammenarbeit sowohl der kaufmännischen Verwaltung als auch des Ärzteteams und des Pflegedienstes in der Einrichtung ist die Belastung durch die kurze Verweildauer der Patienten von durchschnittlich fünf bis sechs Tagen für das Personal sehr groß. Grund für den kurzen Patientenaufenthalt ist das pauschalisierte DRG-Entgeltsystem, mit dem dem Krankenhaus eine erkrankungsabhängige Verweildauer vorgeben wird.
Überlastung des Personals
„Das DRK-Krankenhaus Kirchen halten wir in unserer Region für unverzichtbar, allerdings wissen wir auch um die Probleme des Fachkräftemangels, der auch in diesem Krankenhaus spürbar ist und neben dem Abrechensystem zu Überlastungssituationen beim Personal führt. Ein guter Stellenschlüssel, gut ausgebildete Pflegekräfte gewährleisten eine optimale Betreuung der Patienten und verhindern gleichzeitig die Überlastung der Pflegenden“, so Anna Neuhof und Kevin Lenz, die beiden Kreisvorstandssprecher der Grünen. „Dass wir uns vor Ort, auch in medizinischen Einrichtungen unmittelbar informieren, gehört für uns Grüne zu einer modernen Kommunalpolitik. Für uns steht gerade im Bereich der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung der Mensch im Mittelpunkt. Es müssen endlich gesundheitspolitische Entscheidungen hinsichtlich der Änderungen des Fallpauschalensystems und der Novellierung des Krankenhausstrukturgesetzes getroffen werden. Diese Rahmenbedingungen haben direkten Einfluss auf die Zukunft der Krankenhäuser, eine entsprechende Versorgung muss auch in ländlichen und strukturschwachen Regionen gewährleistet werden“, so das Resümee des Abgeordneten und der Kreis-Grünen. (PM)
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