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Empörung über geplante Schließung der Inneren
Die beabsichtigte Schließung der Inneren Abteilung im Antonius-Krankenhaus in Wissen hat eine Welle der Empörung und der Angst ausgelöst. Die DRK-Rettungswache, direkt am Krankenhaus gelegen, ist bislang auch mit Notärzten der Inneren Abteilung zu den Einsätzen gefahren. Allerdings sind dies zwei, juristisch gesehen, eigenständige Einrichtungen. Die Rettungswache in Wissen wird bleiben. Dies bestätigte der DRK-Kreisvorsitzende Dr. Alfred Beth.
Wissen. Pfarrer Anton Steinbusch würde sich wahrscheinlich im Grabe herumdrehen, wenn er sehen und erleben könnte, was in den letzten Jahren aus "seinem" Krankenhaus geworden ist. Das St.-Antonius-Krankenhaus entstand 1869/70 auf Initiative Steinbuschs, er holte die Franziskanerin von Olpe an die Sieg. Das segensreiche Wirken der Ordensschwestern in Wissen fand in den letzten Jahren dann schnell ein Ende, aus dem Allgemeinkrankenhaus wurde eine Fachklinik für Psychiatrie und Innere Medizin.
Bereits 1976 tauchte die ersten Pläne für die Umwandlung des Krankenhauses auf, Gewissheit gab es 1996 und 1997. Damals erlebte die Stadt eine Welle der Demonstrationen, wie sie es vorher noch nie gegeben hatte. Aber all dies beruhigte sich, da Lösungen für die Fortführung der Inneren Abteilung mit 60 Betten gefunden wurden. Auch mit Blick auf die Akutversorgung wurde kräftig investiert.
Jetzt sind Pläne bekannt geworden, dass die Innere Abteilung im Jahr 2010 geschlossen werden soll. Finanzielle Probleme sollen der Grund für die in Mainz von der GFO beantragte Schließung sein. Die letzte Bestätigung durch den Verwaltungsdirektor der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), Karl Gessmann, steht noch aus.
Bürgermeister Michael Wagener bestätigte die Informationen. Allerdings macht er deutlich darauf aufmerksam, dass die Rettungswache des DRK in Wissen und die Innere Abteilung zwei juristisch getrennte Betriebe sind. Mit der DRK-Rettungswache in Wissen und den Ärzten des Krankenhauses gibt es zwar Verträge für die Notarztwagenbesetzung: Hier müssen im Fall des Falles neue Lösungen gefunden werden. Für Wagener ist eines klar: Die Rettungswache in Wissen muss bleiben. "Wir brauchen drei Standorte im Kreis, da gibt es keine Kompromisse", sagte Wagener am Donnerstag dem AK-Kurier. "Wir werden da nicht mit uns reden lassen, auch wenn uns die Ärzte des Krankenhauses eventuell fehlen", sagte Wagener. MdL Dr. Peter Enders vertrete da die völlig gleiche Meinung, fügte Wagener hinzu.
Der DRK-Kreisvorsitzende Dr. Alfred Beth spricht klare Worte: "Die Rettungswache in Wissen wird bleiben!" Das ist auch Sache des DRK-Kreisverbandes. Die Notarztversorgung der Region liegt aber in Händen der Kreisverwaltung Montabaur als zuständige vom Land eingesetzte Behörde und beim DRK-Landesverband. Hier wird beraten und entscheiden unter Einbeziehung der Kostenträger, wie es mit der Notarztversorgung im Landkreis Altenkirchen weitergeht. Bislang stellten die Krankenhäuser auch die Notärzte, die in den Rettungswagen zu den Einsätzen fuhren. In Altenkirchen in Kirchen und auch mit einem Sondervertrag in Wissen. Von den Überlegungen, die Standorte Altenkirchen und Wissen mit einer Notarztzentrale in Bruchertseifen zusammenzuführen, erfuhr der AK-Kurier. Dieser Notarztstützpunkt wäre dann für beide Rettungswachen in Altenkirchen und Wissen zuständig. "Das sind Überlegungen und Beratungen, die im Landesverband stattfinden, ich und auch Dr. Enders sind damit nicht einverstanden", sagte Beth. Noch ist nichts entschieden, die zuständigen Gremien tagen in Kürze.
MdL Thorsten Wehner fand die Art und Weise der Kommunikation der GFO und den Gremien der Stadt eher befremdlich. Am Dienstagabend sind die Gremien der Vg und der Stadt in nicht öffentlicher Sitzung informiert worden. "Wenn man ein vertrauensvolle Zusammenarbeit für die Zukunft in Wissen will, muss man anders miteinander umgehen", sagte Wehner. Wichtig sei der Erhalt der Notarztstandorte in der bisherigen Form, unabhängig von der möglichen Schließung der Inneren Abteilung, führte Wehner aus. Dabei sei noch vieles offen und die Krankenhausplanung für die Zukunft sei in Arbeit. Da spielten die DRK-Häuser in Kirchen, Altenkirchen und Hachenburg eine ebenso wichtige Rolle wie die Zukunft des Wissener Hauses.
Am Mittwoch wurden die Mitarbeiter des Krankenhauses über die beabsichtigte Schließung der Inneren Abteilung informiert. Eine offizielle Pressemitteilung oder Stellungnahme der GFO steht noch aus. (Helga Wienand)