Glasfaserausbau: Neue Förderungen für Kommunen
Die rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) begrüßen die neuen Fördermöglichkeiten für Kommunen beim Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Noch laufende Ausbauprojekte, die bisher auf eine Versorgung mit Kupfertechnologie gesetzt haben, können nun auf eine flächendeckende Glasfaserversorgung umsteigen. Grundlage für die Förderung ist die aktuell novellierte Bundesförderrichtlinie Breitband.
Koblenz/Region. Ab 1. August können Landkreise neue Förderanträge zum Breitbauausbau einreichen. Noch laufende Ausbauprojekte, die bisher auf eine Versorgung mit Kupfertechnologie gesetzt haben, können nun auf eine flächendeckende Glasfaserversorgung umsteigen. Darauf weist die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHK) Rheinland-Pfalz hin. Grundlage für die Förderung ist die aktuell novellierte Bundesförderrichtlinie Breitband. Das Förderprogramm wurde vor dem Hintergrund der Gigabit-Ausbauziele aus dem Koalitionsvertrag neu aufgelegt und soll den ländlichen Raum beim Breitbandausbau unterstützen. Die Glasfaseranbindung ist für Gewerbegebiete insbesondere im ländlichen Raum von existenzieller Bedeutung.
Standortfaktor Nummer eins
„Ein schneller Internetzugang ist für Unternehmen mit Blick auf die heutigen Standards – etwa Streaming, Cloud-Nutzung, Home Office – schon seit Jahren Standortfaktor Nummer eins. Zukunftsweisende Technologien wie das automatisierte Fahren, Industrie 4.0 oder auch digitale Geschäftsmodelle sind auf die flächendeckende Verfügbarkeit von Höchstgeschwindigkeits-Internetverbindungen angewiesen“, betont Arne Rössel, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Rheinland-Pfalz. Obwohl in den letzten Jahren landesweit Projekte zum Ausbau der Landkreise in Rheinland-Pfalz gestartet wurden, verfügen derzeit noch viele Kommunen nur über eine unzureichende Breitbandinfrastruktur. „Gerade weil Ausbauprojekte viel Zeit brauchen, bis sie abgeschlossen und Verbesserungen vor Ort spürbar sind, ist es nun wichtig, keine weitere Zeit zu verlieren", so Rössel.
IHKs: Regierungsziele greifen zu kurz!
Bis Anfang 2017 hatte sich die Bundesregierung mit ihrer Digitalen Agenda lediglich zur Schaffung einer flächendeckenden Breitbandinfrastruktur mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit pro Sekunde bekannt. Die IHKs hatten mehrfach darauf hingewiesen, dass dieser Ansatz den Bedarf der Wirtschaft de facto ignoriert und daher deutlich zu kurz greift. Die IHK-Arbeitsgemeinschaft begrüßt das neue Förderprogramm und wird weiter kritisch beobachten, ob damit die Ausbauziele erreicht werden. (PM)