Pflegeberuf soll attraktiver und besser vergütet werden
Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel im Dialog mit Pflegekräften über das „Sofortprogramm Pflege“: Anlässlich eines Besuchs im DRK-Altenzentrum Altenkirchen tauschte sich der Gesundheitspolitiker mit Pflegekräften der Einrichtung aus. Das Treffen fand statt vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der Beschäftigten in der Pflege mit dem wachsenden Bedarf nicht Schritt halten konnte und dass sich gleichzeitig die Arbeit für viele Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege in den letzten Jahren sehr verdichtet hat.
Altenkirchen. „Das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz kommt zum 1. Januar 2019 und hat das Potential den Pflegeberuf attraktiver werden zu lassen. Mehr Pflegekräfte und deren bessere Vergütung ohne die Pflegebedürftigen zusätzlich zu belasten ist eine große Herausforderung. Die Zukunft der Pflege hängt davon ab, dass wir das gemeinsam schaffen“, erklärte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel bei einem Dialog mit Pflegekräften im DRK-Altenzentrum Altenkirchen. Das Treffen fand statt vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der Beschäftigten in der Pflege mit dem wachsenden Bedarf nicht Schritt halten konnte und dass sich gleichzeitig die Arbeit für viele Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege in den letzten Jahren sehr verdichtet hat. Für das DRK-Altenzentrum in der Kreisstadt Altenkirchen verdeutlichte dies Pflegedienstleitung Marc Andre Eck, der forderte: „Wir brauchen mehr Personal!“
Zu wenig für Pflegekräfte getan
Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag, Erwin Rüddel, hat am Konzept des Sofortprogramms Pflege intensiv mitgearbeitet und berichtete, dass „dabei viele Anregungen und Erfahrungen von Pflegekräften aus meinem Wahlkreis Neuwied/Altenkirchen mit eingeflossen sind.“ Unausweichlich sei, dass man bereit sein müsse für gute Pflege mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Dabei bezog er sich auf die Worte von Kanzlerin Angela Merkel: „Wir haben für Pflegekräfte zu wenig gemacht.“
Genau hier knüpfe das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz an. Das solle auch dazu führen, dass 36.000 offene Pflegestellen in der Alten- und Krankenpflege besetzt werden. Dabei seien die fehlenden Stellen bei ambulanten Pflegediensten noch nicht mit eingerechnet. „Man muss Wege eruieren, wie man 100.000 Pflegekräfte findet und deren Finanzierung sicherstellt“, betonte der Gesundheitspolitiker. „Gerade in der Altenpflege muss deutlich besser und mehr bezahlt werden“, so Rüddel mit der Anmerkung, dass insbesondere die Altenpflege für Pflegekräfte oft persönliche Bindungen zu den Pflegebedürftigen mit sich bringen.
Der Heimleiter der Altenkirchener DRK-Einrichtung, Andreas Artelt, wies darauf hin, dass die Altenpflege nicht bloß am pflegenden Personal festzumachen ist, sondern dass hier auch die Bereiche Sozialdienst und Hauswirtschaft mit entsprechendem Personal abzudecken sind. Die unterstützen durch ihre Arbeit die Pflege und seien durch einen höheren Stellenschlüssel anzuheben bzw. anzugleichen. Dazu konstatierte der Bundestagsabgeordnete: „Man muss anfangen Sektorengrenzen aufzuweichen.“
Investitionen in Digitalisierung
In der Altenpflege müssten Lohnerhöhungen im Kontext mit der Krankenpflege stehen. Gleichzeitig müsse garantiert sein, dass Verbesserungen in der Altenpflege nicht auf Kosten der Pflegebedürftigen gehen. Einen wichtigen Aspekt stelle die Entlastung der Pflege durch Investitionen in Digitalisierung dar. Gefördert werden soll eine 40-prozentige Kofinanzierung, mit der einmalig eine digitale und technische Ausrüstung angeschafft werden. Dies geht einmal mehr auf Initiative des heimischen Bundestagsabgeordneten zurück. „Über Digitalisierung ist auch Entbürokratisierung und damit mehr Zeit der Pflegekräfte für die Pflegebedürftigen – das heißt mehr Zeit am Bett – hinzubekommen“, so Rüddel.
Strukturell forderte Heimleiter Artelt: „Wichtige Themen, wie das Thema Gesundheit, gehören in Bundeshand. Für die Bezahlung der in der Pflege Beschäftigten muss es einen einheitlichen Bundestarif geben.“ Dies auch im Hinblick darauf, dass die Länder ihren Verpflichtungen für die Pflege im Krankenhaus zuhauf nicht nachkommen. Das kritisiert auch der heimische Bundestagsabgeordnete immer wieder: „Für die Pflege bestimmte Gelder kommen dort nicht an, für Krankenhaus-Investitionen missbraucht werden.“
Dass es auch anders geht, zeigte der Gesundheitspolitiker stellvertretend unter Bezug auf eine Einrichtung in Wyhl am Kaiserstuhl: „Dort erhält jeder Pflegebedürftige ein persönliches Pflegebudget. Es wird nicht mehr nach ambulanten und stationären Strukturen getrennt. Generell muss gelten, dass für alle Pflegeeinrichtungen, ob in der Alten-, Kranken- oder Kinderkrankenpflege, durch eine generalistische Ausbildung die individuellen Inhalte für eine optimale Versorgung der Pflegebedürftigen nicht verloren gehen“, bekräftigte Erwin Rüddel. (PM)
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