Cancengarantie: Kaum Bedarf an Nachvermittlung
Anlass zum Optimismus gibt die Situation am Ausbildungsmarkt im Bereich der Handwerkskammer in Koblenz. Ein Grund: Waren es im Jahr 2005 noch mehr als 500 Jugendliche, die am Tag der Chancengarantier eingeladen worden waren, waren dies in diesem Jahr nur noch 21.
Koblenz/Region. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Bezirk der Handwerkskammer Koblenz gibt Anlass zum Optimismus. Das zeigt sich einmal mehr zum Tag der Chancengarantie. Waren es im Jahr 2005 noch deutlich mehr als 500 Jugendliche, die eine Lehrstelle im Handwerk anstrebten, sind es jetzt gerade einmal 21, die eingeladen wurden. Elf von ihnen sind gekommen und haben ein Lehrstellenangebot erhalten.
Beim Tag der Chancengarantie engagieren sich die Wirtschaft, die Agenturen für Arbeit, Argen und die Politik in einer gemeinsamen Aktion. Die Handwerkskammer Koblenz macht seit jeher die Zusage, dass alle ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen ein Angebot für eine Lehrstelle im Handwerk oder einen vorbereitenden Berufseinstieg erhalten. "Diese Zusage hat das Handwerk im nördlichen Rheinland-Pfalz eindeutig erfüllt, das Handwerk steht zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung und insbesondere zu der für die nächste Generation", unterstreichen HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag und Hauptgeschäftsführer Alexander Baden anhand der vorliegenden Zahlen.
Die Zahl der zum offiziellen Stichtag am 30. September neu eingetragenen Lehrverträge war zwar mit 3467 gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt (3619) leicht zurückgegangen. Im Gegenzug war die Zahl der für das Ausbildungsjahr 2009/10 noch nicht besetzten Lehrstellen mit 148 gegenüber 118 deutlich gestiegen. Diese bilden einen umfangreichen und attraktiven Pool für die Nachvermittlung durch die HwK-Ausbildungsberatung. Die Zahl der bereits gemeldeten freien Lehrstellen für 2010/11 liegt mit aktuell rund 335 deutlich über dem Vorjahreswert.
Aus den zahlreichen Betriebskontakten der HwK-Ausbildungsberater geht deutlich hervor, dass die Unternehmer nach wie vor ein sehr großes Interesse haben, durch Ausbildung ihren eigenen Fachkräftebedarf langfristig und vorausschauend zu sichern. Entsprechend früh haben sie ihre Lehrverträge unterschrieben. Den Rückgang in der absoluten Zahl der neu eingetragenen Lehrverhältnisse und damit korrespondierend mit dem Anstieg der Zahl unbesetzter Lehrstellen begründen sie damit, dass einerseits die Quantität der Bewerber nachgelassen habe - hier greift bereits die demografische Entwicklung, andererseits bringe eine wachsende Zahl von Bewerbern die erforderlichen Voraussetzungen für den Einstieg in die Lehre nicht mehr mit.
Einen Anstieg verzeichnet die HwK-Ausbildungsberatung auch bei der Zahl der neu abgeschlossenen Einstiegsqualifizierungen für Jugendliche (EQJ) von 167 im Vorjahr auf jetzt 288. Auch wenn jeder EQJ-Platz zunächst noch keine Lehrstelle bedeutet, mündet er innerhalb des ersten Jahres für 66 Prozent der Teilnehmer in ein reguläres Ausbildungsverhältnis. Informationen zu allen Fragen der Lehre im Handwerk bei der HwK-Ausbildungsberatung, Telefon 0261/398-323, Telefax 0261/398-989, aubira@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de.
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Die elf zum Tag der Chancengarantie 2009 noch unversorgten Jugendlichen erhielten ein Lehrstellenangebot im Handwerk. Das Foto entstand 2008 im City-Büro der HwK Koblenz. Foto: HwK