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Nachricht vom 01.11.2009    

Nyström-Ausstellung im Alten Zollhaus in Wissen

Zu einer spannenden Entdeckungsreise lädt die Ausstellung der international renommierten Grafikerin und Malerin Helmtrud Nyström ins Alte Zollhaus nach Wissen ein. Nyströms Werke sind in allen großen Museen der Welt zu sehen, jetzt auch in Wissen. Nyström gilt als "Aushängeschild" der zeitgenössischen skandinavischen Kunst.

Wissen. Vier Wochen lang ist die faszinierende Ausstellung mit Bildern und Grafiken der schwedischen Künstlerin Helmtrud Nyström im Alten Zollhaus in Wissen zu sehen. Die Wissener "eigenART" präsentiert die Werke der international bekannten Grafikerin und Malerin bis 12. Dezember in den Räumen des Alten Zollhauses.
Helmtrud Nyström und Dr. Josef Brendebach aus Wissen verbindet eine Freundschaft, die vor rund 30 Jahren begann. So war es letztlich auch Brendebach, (Mitglied im Arbeitskreis Kultur der Zukunftsschmiede) der die Künstlerin nach Wissen holte und die Ausstellung eröffnete. Er stellte die Künstlerin vor und lud zur Entdeckungsreise zu den Werken ein, die jeder für sich selbst interpretieren und erfahren soll.
Brendebach stellte die 1939 in Hannover geborene Künstlerin vor, ihren Werdegang als Kind des Krieges. Als Helmtrud Meyer erlebt sie mit fünf Geschwistern und den Eltern die Bombennächte, Hunger und die Zeit nach der Ausbombung auf dem Land. Die Schule und die Eltern erkennen das künstlerische Talent, aber eine berufliche Laufbahn im künstlerischen Bereich zu Beginn der 50er Jahre gilt als abstrakt. Helmtrud Meyer wird für das Leben fit gemacht, so hieß es in jener Zeit. Dazu gehörte ein Jahr auf einem Bauernhof, und es schloss sich eine Gartenbau-Lehre an. Das letzte Lehrjahr führte sie in die Botanischen Gärten von Stockholm. Hier lernt sie den Studenten Mats Nyström kennen, man heiratet 1963. Sie beginnt ein Studium an Kunstakademie in Malmö, wechselt dann an das neue Kunstforum von Bertil Lundberg. Dieser Schritt wird prägend für ihr künstlerisches Leben.
Es folgen die ersten Ausstellungen im Jahr 1968 in Schweden. Inzwischen ist Helmtrud Nyström zum „Aushängeschild“ der skandinavischen zeitgenössischen Kunst geworden, sie erhielt eine Vielzahl der internationalen Grafikpreise, ihre Werke sind in allen großen Museen der Welt vertreten. "Erst letzte Woche wurde vom Museum für moderne Kunst in Stockholm ein großformatiges Landschaftsbild erworben", sagte Brendebach. Gastprofessuren nahm sie unter anderem in Reykjawik, Canberra/Australien und in Greifswald an. Nyström sei nicht zufällig immer wieder in Greifswald gewesen, es gebe eine Seelenverwandschaft mit Caspar David Friedrich. Ähnlich wie Friedrich, der die Großartigkeit der Landschaft mit „kleinen“ Menschen malte (das berühmte Bild der Felsenklippe, wo zwei Personen dem Betrachter den Rücken zu kehren), sind auch in den Werken Nyströms die Menschen meist klein dargestellt, mal spielend, suchend aber niemals verloren. "Die Bilder vermitteln einen Hauch Geborgenheit, sie sind nicht düster, haben aber einen Hauch Melancholie, es sind beseelte Landschaften", führte Brendebach aus.
Zu den Bildinhalten gab Brendebach dem Publikum einige Anhaltspunkte, die die Entdeckungsreise zu den Grafiken und Bildern so spannend machen: Helmtrud Nyström sei dem Ursprünglichen, dem der vordergründigen Realität Verborgenen auf der Spur. Sie verarbeite Symbole der Ursprungsvölker der Erde, die man auf uralten Felsgravuren finde. Insbesondere in den Radierungen und Grafiken findet man diese vordergründig geheimnisvollen Wesen, da gibt es Menschkörper mit Löwen- oder Wolfsköpfen und eine wahrlich spannende Reise können die Besucher der Ausstellung erleben.
Brendebach gab keine vorgefertigten Deutungen und Interpretationen. "Fangen sie auch nicht mit der Interpretation an, machen sie es wie Goethe, der einst reflektierte: "Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen, darum scheint es eine Torheit, sie wieder durch Worte vermitteln zu wollen. Doch indem wir uns bemühen, findet sich für den Verstand so mancher Gewinn"", empfahl Brendebach.
Die Ausstellungseröffnung mit der Künstlerin Helmtrud Nyström, wurde mit Musik eines Ensembles der Kreismusikschule untermalt, und die Künstlerin stand dem Publikum bereitwillig für Fragen zu Verfügung. Die Werke in der Ausstellung können erworben werden. Die Ausstellung im Alten Zollhaus in Wissen ist donnerstags und freitags von 16 bis 20 Uhr zu sehen, samstags von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Am Donnerstag, 5. November, und Freitag, 6. November, bietet Brendebach jeweils um 18 Uhr kostenlose führungen durch die Ausstellung an. Er wird dabei auf die Entwicklung, die Motive und auf die verscheidenen Techniken der ausgestellten Exponate eingehen.(hw)
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Die internationale bekannte Grafikerin und Malerin Helmtrud Nyström und Dr. Josef Brendebach verbindet eine 30jährige Freundschaft. Mit ein Grund, dass die hochkarätige Ausstellung in Wissen zu sehen ist. Fotos: passerah


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