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Großübung in Hamm brachte wertvolle Erfahrungen
Großübung der Freiwilligen Feuerwehr Hamm und der Schnellen Einsatzgruppe I Kreis Altenkirchen (SEG I) am Schützenhaus in Hamm. Das schwierige Szenario, das sich den Einsatzkräften bot, forderte höchste Konzentration. Sowohl Feuerwehr als auch DRK erhielten durch diese Großübung wertvolle Erkenntnisse, durch die noch vorhandene Schwächen, vor allem bei der Kommunikation zwischen den Einheiten, abgestellt werden können.
Hamm. Im Hammer Schützenhaus "Zielscheibe" ist ein Brand ausgebrochen. Personen sind verletzt, weitere werden vermisst. Dies war die Vorgabe der Jahresabschlussübung der Hammer Wehr, die erstmals mit der SEG I Kreis Altenkirchen stattfand. Durch das in einem Lagerraum der "Zielscheibe" ausgebrochene Feuer wurden im Kleinkaliberstand befindliche Schützen durch Brandrauch eingeschlossen. Bis auf vier Personen können alle das Gebäude alleine verlassen, klagen jedoch über Atembeschwerden; leichtere Rauchvergiftungen werden nicht ausgeschlossen. Im Bereich des "Brandobjektes" herrscht dann wenig später eine große Betriebsamkeit. Die Freiwillige Feuerwehr Hamm ist mit 30 Aktiven und sieben Fahrzeugen unter der Einsatzleitung von Thomas Englert vor Ort; der SEG 1 - zusammengestellt aus den Bereitschaften Hamm, Horhausen, Altenkirchen, Wissen und Katzwinkel - gehören 36 DRK’ler mit Orga-Leiter Holger Mies an. Die anrückende Feuerwehr Hamm beginnt mit vier Trupps von je zwei Personen unter schweren Atemschutz und dem Einsatz von neongelben Schläuchen die Suche nach den vier vermissten Personen, die dann rechtzeitig vor dem "Ersticken" gefunden und gerettet werden. Eine wertvolle Hilfe bei der Vermisstensuche in den völlig verqualmten Innenräumen ist die Wärmebildkamera. Parallel werden die übrigen Verletzten betreut und anschließend in die Obhut des eintreffenden Rettungsdienstes des DRK-Ortsvereines Hamm übergeben. Für DRK-Bereitschaftsführer Marcus Dickten ist sofort klar, dass unbedingt Verstärkung benötigt wird, um die Vielzahl an Verletzten versorgen zu können. Daraufhin wird die Alarmierung der Schnellen Einsatzgruppe I Kreis Altenkirchen abgesetzt. Mit Hilfe der SEG I wird unterhalb der "Zielscheibe" im Bereich des "Huthsweges", der in einem Teilbereich voll gesperrt wird - die Verkehrsregelung erfolgt durch die Wehr -, ein Sammelplatz für die Verletzten eingerichtet, um erste sanitären Maßnahmen durchzuführen und die Registrierung mit Verletzten-Anhängerkarten vorzunehmen. Vom Sammelplatz erfolgt der Transport der Patienten zu dem vom DRK am Feuerwehrhaus errichteten Behandlungsplatz. Nach der erfolgreichen Menschenrettung widmet sich die Freiwillige Feuerwehr Hamm weiter der Brandbekämpfung. Als alles gelöscht ist, wird das Gebäude mittels Überdrucklüfter rauchfrei geblasen.
Im Feuerwehrhaus Hamm erfolgt eine kurze Manöverkritik durch Wehrleiter Dirk Sälzer und DRK-Orga-Leiter Holger Mies. Beide ziehen dem Grunde nach eine positive Bilanz, wenn auch nicht alles reibungslos ablief. Insbesondere traten in der Kommunikation zwischen den beiden Einheiten einige Schwierigkeiten auf. "Dadurch hat das Zusammenspiel gelitten. Wir werden gemeinsam daran arbeiten, um dies abzustellen." Zudem wurde die Erkenntnis gewonnen, dass der vom DRK in Vorschlag gebrachte Behandlungsplatz am Feuerwehrhaus zu weit vom Brandobjekt gewählt worden war. Sälzer und Mies sprachen von einer überaus lehrreichen Übung. "Wir alle haben Erfahrungen sammeln können. Schließlich war ein solches Szenario mit den zahlreichen Verletzten für beide Einheiten neu." (rö)
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Auf dem DRK-Behandlungsplatz am Feuerwehrhaus Hamm wurden die Verletzten in Zelten untergebracht. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel
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