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Nachricht vom 02.11.2009    

Chorleitertag brachte ermutigende Ergebnisse

Neue Wege gehen beim Chorgesang - dieses Thema stand im Mittelpunkt des diesjährigen Chorleitertages des Kreischorverbandes Altenkirchen in Hamm. Die Teilnehmer fuhren mit zahlreichehn neuen und ermutigenden Erkenntnissen wieder nach Hause.

Altenkirchen. Wie bringt man einen mehrstimmigen Chor ohne Vorlagen, ohne Noten, ohne Vorkenntnisse zu einem harmonischen, vielstimmigen Gesang und wohl tönendem Klang? Das war das sicher eindrucksvollste Erlebnis und eine große Erkenntnis, für die musikalischen Chorerzieher des Kreis-Chorverbandes Altenkirchen. Der Dozent Daniel Diestelkamp vom "Kunsthaus Wäldchen" überzeugte in seiner Darstellungsart alle Anwesenden. Alle im Kreis tätigen Chorleiter waren persönlich eingeladen, sich beim diesjährigen Chorleitertag in Hamm zu treffen, zu fachsimpeln und neue Erkenntnisse zu erfahren.
Die erforderlichen Regularien des Tages waren schnell abgearbeitet. Kreischorleiter Karl Willi Harnischmacher konnte in seinem Jahresbericht nur von einem Chorleiterjubiläum der vergangenen 12 Monate berichten: Der Kreischorleiter konnte seinen Kollegen Wladyslaw Swiderki (Altenkirchen) im September innerhalb einer dafür angesetzten Feierstunde seines Wiedbachtaler Männerchores für mehr als 25-jährige erfolgreiche Chorleitertätigkeit ehren.
Weiter berichtete der Kreischorleiter von dem unter großem Beifall durchgeführten Kreis-Chorkonzert im Herbst 2008 in der Wiedhalle Neitersen, von den beiden sehr gut angenommenen und erfolgreich durchgeführten Grundlehrgängen auf dem Weg zum Vizechorleiter.
Der Musikbeirat hat sich in den vergangenen 12 Monaten besonders mit der Frage beschäftigt, wie man die Chormusik mit all ihren Facetten weiter verbessern und nach vorne bringen kann. Dieses Thema mit dem Bewusstsein, dass sich unsere Chöre, unsere Chorlandschaft, die Darbietungs- und Vortragsarten, sowie die Chorliteratur in einem gewaltigen Umbruch befinden. Der Kreischorleiter ermunterte seine anwesenden Kolleginnen und Kollegen, sich modern und zeitnah mit den Chören zu präsentieren: "Mit überalterten Chören - ob Männer oder Gemischt - und dann noch nicht mehr zeitgemäßer Literatur, können wir zukünftig keine Menschen mehr für unsere Arbeit begeistern."
Die notwendige Neuwahl des Kreischorleiters wurde durch den Kreisvorsitzenden Klaus Schmidt schnell abgewickelt: Karl Willi Harnischmacher wurde einstimmig in seiner Position für weitere drei Jahre bestätigt. Neu ins Amt gewählt wurde die stellvertretende Kreischorleiterin Susanne Steinhauer. Harnischmacher bedankte sich bei seiner Kollegin für die Bereitschaft, dieses Amt mit den damit verbundenen Verpflichtungen übernommen zu haben.
Der in diesem Jahr verpflichtete Dozent Daniel Diestelkamp verdeutlichte in seiner Darstellung, dass die Vokalmusik der neuen Zeit auch eine elementare Neuorientierung im Zwischenfeld von verbaler und nonverbaler Kommunikation verlangt. Vokal- und Chormusik im einundzwanzigsten Jahrhundert bedeutet nicht nur Neuorientierung auf dem Gebiet der Literaturauswahl und Erweiterung von stilistischem Repertoire im Sinne einer multikulturellen Ausrichtung. Es bedeutet auch Neubestimmung von sängerischer Eigenverantwortung und partizipierender Mitwirkung und Soundgestaltung in Zeiten vielsprachiger Kulturbegegnung sowie eine Auseinandersetzung und Einbeziehung von nicht europäischen und experimentellen Vokaltechniken. Dazu gehört auch die Verwendung von Improvisations- und innovativen Ausführungskonzepten. Manchmal führt die Auseinandersetzung bis hin zu einer Neujustierung von Aufführungsformen jenseits von U- und E-Musik.
Diestelkamp konnte in der Kürze der Zeit leider nicht alle Punkte in aller Deutlichkeit ausführen. Wesentlich für die Seminarteilnehmer war jedoch, wenigstens Einblicke in die experimentelle Vokaltechnik wie Obertongesang und rhythmische Soundimprovisationen zu erfahren. Relative Solmisation mit der Tonika-Do-Methode waren weitere Themen, die leider nur noch angesprochen, aber nicht vertieft werden konnten.
Kreischorleiter Harnischmacher sprach abschließend dem Dozenten Diestelkamp im Namen und unter großem Beifall aller Anwesenden ein großes Lob und Dank für die an diesem Tag gemachten Erfahrungen.
Gespräche nach Abschluss in kleineren Kreisen ergab, dass alle Teilnehmer von den gezeigten Möglichkeiten fasziniert waren und gerne ein weiteres Seminar Diestelkamp erleben möchten. Schade für jede Chorleiterin und alle Chorleiter, die diese Veranstaltung versäumt haben, war die einhelliger Meinung der Teilnehmer.
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Foto: Chorleitertag 2009 - aufmerksame Beteiligte (von links) waren Kreisvorsitzender Klaus Schmidt, Dozent Daniel Diestelkamp, stellvertretende Kreischorleiterin Susanne Steinhauer und Kreischorleiter Karl Willi Harnischmacher.



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