IHK-Sommerabend der Wirtschaft: Nicht bequem machen!
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz hatte am Donnerstag (24. August) zum „Sommerabend der Wirtschaft“ in das Kurfürstliche Schloss in Koblenz geladen. Mehr als 600 Gäste kamen. Der Sommerabend der Wirtschaft löste in diesem Jahr den traditionellen Jahresempfang der IHK Koblenz ab, bei dem sich Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung bisher alljährlich zum Jahresbeginn trafen.
Koblenz/Region. Mehr als 600 Gäste sind der Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz am Donnerstag (24. August) zum „Sommerabend der Wirtschaft“ in das Kurfürstliche Schloss in Koblenz gefolgt. Der Sommerabend der Wirtschaft löste in diesem Jahr den traditionellen Jahresempfang der IHK Koblenz ab, bei dem sich Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung bisher alljährlich zum Jahresbeginn trafen. Kooperationspartner bei der Veranstaltung waren die Koblenz-Kongress sowie die Einstein Gastronomiegruppe. IHK-Präsidentin Susanne Szczesny-Oßing freute sich in ihrer Eröffnungsrede über einen gelungen Jahreszeitenwechsel, warf zugleich aber auch einen kritischen Blick auf die politische Großwetterlage und forderte einen stärkeren Zusammenhalt in der Region.
Als Region Gehör verschaffen
„Wir sind eine starke Region, müssen uns künftig aber noch stärker gemeinsam gegenüber Mainz Gehör verschaffen, wenn wir nicht den Anschluss verlieren wollen“, so die IHK-Präsidentin. Dies sei vor allem auch nötig, um als zusammenhängende Region wahrgenommen zu werden, selbst wenn man sowohl „landschaftlich und landsmannschaftlich als auch durch viele Gebietsgrenzen geteilt sei.
Von der Landesregierung forderte Szczesny-Oßing mehr Mut zur Investition: „In Rheinland-Pfalz kommen die Investitionen zu kurz. Wir sehen es an den Landes-, Kreis- und kommunalen Straßen. Wir sehen es an der – wenn auch sich schrittweise verbessernden – Breitbandanbindung. Wir sehen es an dem Zustand der Schulen. Die noch gut laufende Konjunktur wird scheinbar als selbstverständlich vorausgesetzt. Hier dürfen wir es uns als Unternehmerinnen und Unternehmer, hier darf es sich die Politik, auch die Wirtschaftspolitik des Landes, nicht bequem machen. Denn – ohne zu unken: Die nächste Krise kommt gewiss!“
Wachsende Unsicherheit
Mit Blick auf die politische und wirtschaftliche Weltlage unterstrich die IHK-Präsidentin abschließend die Bedeutung des europäischen Gedankens: „Weltweit gesehen lässt sich der Ausblick mit wachsender Unsicherheit und stagnierendem Wirtschaftswachstum beschreiben – keine einfache Aufgabe für unsere exportstarken Unternehmen. Gut, dass wir mit der Europäischen Union unser weltpolitisches Gewicht in die Waagschale werfen können. Leisten wir unseren Beitrag, auch bei der Europawahl im nächsten Jahr, damit der europäische Gedanke und die EU noch stärker positiv ins Bewusstsein geraten!“
Weltpolitik stand auch im Fokus der Gastrede von Dr. Wolfram Weimer, die den Titel „Trump, Brexit und Eurokrise: Warum wir trotzdem zuversichtlich bleiben dürfen“ trug. Dr. Weimer – Verleger und ehemaliger Chefredakteur der Tageszeitung „Die Welt“ sowie Gründer des Magazin „Cicero“ – warf in seinem Vortrag einen kritisch-humorvollen Blick auf die Auswirkungen der Medien auf die Politik. Bei einer „kulinarischen Reise durch die Region“ und angeregten Netzwerkgesprächen fand der Abend seinen Ausklang. (PM)