Eine Brücke für Zugvögel: Gymnasiasten aus Betzdorf besuchten Kurische Nehrung
Kaliningrad, die Kurische Nehrung und Königsberg zählten zu den Zielen eines Schüleraustausches des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Betzdorf und des Lyzeum-Internats Kaliningrad. Dabei beschäftigten sich die 18 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 10 mit der Vogelwelt dieses Gebietes, die bereits vor über 100 Jahren den Pfarrer Johannes Thienemann veranlasste, auf der Kurischen Nehrung eine Vogelwarte zu errichten. Die heute von der Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg betriebene Vogelwarte stand im Zentrum der Projektarbeit der deutsch-russischen Schülergruppe.
Betzdorf. Eine Gruppe des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums verbrachte im Rahmen des Schüleraustausches mit dem Lyzeum-Internat Kaliningrad zusammen mit den betreuenden Lehrern Jens Wöllner und Thomas Kühn eine Woche in Kaliningrad. Dabei beschäftigten sich die 18 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 10 mit der Vogelwelt dieses Gebietes, die bereits vor über 100 Jahren den Pfarrer Johannes Thienemann veranlasste, auf der Kurischen Nehrung eine Vogelwarte zu errichten. Der schmale, knapp 100 Kilometer lange und zwischen 400 Meter und 4 Kilometern breite Streifen dient Zugvögeln als Brücke über die Ostsee. So passieren zur Zeit des Vogelzuges täglich etwa eine Million Vögel die Kurische Nehrung auf dem Weg von Nord nach Süd und umgekehrt.
Die heute von der Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg betriebene Vogelwarte stand im Zentrum der Projektarbeit der deutsch-russischen Schülergruppe. Bei einer Führung erfuhren die Jugendlichen, wie die Vögel gefangen, beringt und registriert werden. Anschließend ging es weiter nach Litauen, wo sich eine große Kormorankolonie auf der Kurischen Nehrung befindet. Diese stellt ein großes ökologisches Problem dar, da die Vögel durch ihren Kot die Bäume vergiften. Um ihre ornithologischen Kenntnisse zu vertiefen, besuchten die Schülerinnen und Schüler den Lehrstuhl für Zoologie an der Immanuel-Kant-Universität in Königsberg und erhielten im Anschluss eine vogelkundliche Führung am Schlossteich entlang bis zum Oberteich, wo sich ebenfalls eine Kormorankolonie befindet.
In Kleingruppen erstellten die Schülerinnen und Schüler dann Plakate zu wichtigen Vögeln der Region, zum Beispiel Storch, Fitis, Kormoran und Kohlmeise, sowie zur Bedeutung der Vogelwarte in Rossitten, heute Rybatschi, ihrem Gründer Johannes Thienemann und zu anderen Vogelwarten in Europa und präsentierten sie innerhalb der Schüleraustauschgruppe.
Neben der Projektarbeit erhielten die deutschen Jugendlichen Einblicke in das Leben ihrer Gastfamilien und das russische Schulsystem. Ausflüge zum Holocaust-Mahnmal in Palmnicken/Jantarny, auf einen Soldatenfriedhof und nach Rauschen/Swedlogorsk rundeten das Programm ab. Um viele Erfahrungen und Freundschaften reicher kehrten die Betzdorfer nach Hause zurück. Der Schüleraustausch wird durch die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, das Land Rheinland-Pfalz und den Kreis Altenkirchen unterstützt. (PM)
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