Da geht noch was: Reparatur-Café bringt alte Schätzchen auf Vordermann
Das Reparatur-Café in der Verbandsgemeinde Wissen öffnet ab sofort an jedem zweiten Mittwoch im Monat. Zum Auftakt herrschte bereits reger Betrieb im Alten Zollhaus. Die Idee: Reparieren statt wegwerfen, Hilfe zur Selbsthilfe, die Nutzungsdauer von Gebrauchsgütern verlängern, Müll vermeiden, Ressourcen sparen. Das Team besteht derzeit sieben versierten Tüftlern.
Wissen. Eine elektrische Zahnbürste, ein Weidezaungerät, ein CD-Player, eine Stereo-Anlage, ein Staubsauger, eine TV-Fernbedienung: Sie alle funktionierten nicht oder nicht mehr reibungslos. Ihre jeweiligen Besitzer waren die ersten Besucher des Reparatur-Cafés der Verbandsgemeinde Wissen im Alten Zollhaus. Die Idee: Reparieren statt wegwerfen, Hilfe zur Selbsthilfe, die Nutzungsdauer von Gebrauchsgütern verlängern, Müll vermeiden, Ressourcen sparen.
Klare Regeln für die Nutzung
An jedem zweiten Mittwoch im Monat öffnet das Reparatur-Cafè in Wissen ab sofort seine Pforten in der Zeit von 15 bis 18 Uhr. Das Team aus derzeit sieben versierten Tüftlern – Techniker, Schlosser und Ingenieure im Ruhestand – repariert technische oder mechanische Schätzchen oder – auch das gab es gleich bei der „ersten Schicht“ – legt ein Gerät still, wenn es nicht mehr zu gebrauchen oder die weitere Nutzung sogar gefährlich ist. Initiator Hermann Stausberg, Hubert Pitz, Otto Schreiber, Hans-Dieter Engel, Wolfgang Profitlich, Günter Weyel und Joachim Hoffmann stellen ihr Wissen und Können freiwillig und unentgeltlich zur Verfügung, haben Interesse an Technik, Selbermachen und dem gemeinsamen Fachsimpeln. Und ja: Natürlich gibt es auch Kaffee und Kuchen. Die sind ein ebenso selbstverständlicher Bestandteil des Projekts wie Schraubenzieher und Lötkolben. Wer für die Reparatur und die Verpflegung eine Spende machen will, ist dazu herzlich eingeladen. Die so gesammelten Spenden werden einmal jährlich einem guten Zweck zugeführt. Werden Ersatzteile wie neue Stecker, Kabel oder Sicherungen benötigt, müssen diese natürlich bezahlt werden. Mitgebrachtes Material wird nach vorheriger Prüfung verbaut. Allerdings übernimmt das Reparatur-Café weder eine Garantie auf die durchgeführten Reparaturen noch ist es haftbar, wenn Geräte später doch nicht mehr funktionieren. Wer ein Gerät zur Reparatur mitbringt, stimmt diesen und einigen anderen Regeln, die das Procedere im Reparatur-Café gestalten, schriftlich zu.
Zukunftsschmiede und Ehrenamtsbörse unterstützen
Vorbild für das Reparatur-Café in Wissen war das in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, das vor fast genau einem Jahr startete und bis heute eine Erfolgsgeschichte schreibt. Organisatorisch ist das Reparatur-Café unter dem Dach der Wissener Zukunftsschmiede beim Arbeitskreis Ehrenamt untergebracht. Dessen Leiter Horst Rolland war beim Auftakttermin ebenso dabei wie Jochen Stentenbach von der Verbandsgemeindeverwaltung und der Ehrenamtsbörse. Auch Bürgermeister Michael Wagener, Stadtbeigeordneter Horst Pinhammer und der neue Citymanager Ulrich Noß schauten vorbei.
Bundesweit über 800 Initiativen
Ganz neu ist die Idee des Reparatur-Cafés indes nicht: Das Veranstaltungsformat „Repair Café“ wurde erstmals 2009 von der niederländischen Publizistin Martine Postma verschriftlicht. In Deutschland koordiniert heute die gemeinnützige Anstiftung in München das Netzwerk für Reparatur-Initiativen. Aktuell liegt die Anzahl der aktiven Initiativen bundesweit bei über 800, weitere befinden sich in der Gründungsphase. (as)
►►► Am Mittwoch, 14. November, öffnet das Reparaturcafé im Alten Zollhaus zum nächsten Mal in der Zeit von 15 bis 18 Uhr.
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