Das Marienthaler Forum fragt: Was ist deutsch?
„Was ist deutsch? Viele denken bei dieser Frage gleich an umstrittene Sekundärtugenden wie Ordnung und Pünktlichkeit, andere an die Qualität von ‚Made in Germany‘ oder die kartoffelzentrierte Küche. Man kann aber auch tiefgründiger ansetzen. Seit Jahrhunderten führen Schriftsteller, Philosophen und Künstler eine Debatte über das Deutsche an und für sich. Nun hat der 1941 geborene Literaturwissenschaftler Dieter Borchmeyer eine tausendseitige Studie über diesen Diskurs vorgelegt.“ So leitete der „Tagesspiegel“ die Vorstellung von Dieter Borchmeyers Buch „Was ist deutsch?“ ein. Am Dienstag, den 6. November, geht er genau dieser Frage beim Marienthaler Forum in Wissen nach.
Wissen. Die Frage „Was ist deutsch?“ ist ihrerseits schon typisch deutsch – keine andere Nation hat so sehr um die eigene Identität gerungen und tut es bis heute. Wie vielfältig und faszinierend die Antworten auf diese Frage im Laufe der Jahrhunderte ausfielen, das zeigt Dieter Borchmeyer, Autor des gleichnamigen Buchs aus dem Jahr 2017: Von Goethe über Wagner bis zu Thomas Mann schildert er, wie der Begriff des Deutschen sich wandelte und immer wieder neue Identitäten hervorbrachte.
Zwischen Weltbürgertum und nationaler Überheblichkeit
Er erzählt von einem Land zwischen Weltbürgertum und nationaler Überheblichkeit, vom deutschen Judentum, das unsere Auffassung des Deutschen wesentlich mitgeprägt hat, von der Karriere der Nationalhymne und der deutschesten aller Sehnsüchte: der nach dem Süden.
Staats- oder als Kulturnation?
Borchmeyer erklärt, wie gerade die deutsche Provinz – etwa Weimar und Bayreuth – Weltkultur schaffen konnte und was es bedeutet, sich entweder als Staats- oder als Kulturnation zu verstehen. Borchmeyer zeichnet ein facettenreiches und eindrückliches Bild des deutschen Nationalcharakters. Wo es das alles gibt? Beim Marienthaler Forum, un d zwar am Dienstag, den 6. November, um 19 Uhr im Hotel Germania (Oststraße). Die Teilnahme kostet 10 Euro.
Referent ist Wagner- und Nietzsche-Kenner
Professor Dr. Dieter Borchmeyer, geboren in Essen, war bis 2006 Professor für neuere Deutsche Literatur- und Theaterwissenschaft an der Universität Heidelberg. Von 2004 bis 2013 war er Präsident der Bayrischen Akademie der Schönen Künste. Borchmeyer ist Autor zahlreicher Bücher und ausgewiesener Experte für die Weimarer Klassik, Richard Wagner, Friedrich Nietzsche und Thomas Mann. (PM)
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