Schüleraustausch Myslenice-Betzdorf festigte Freundschaft
Im Sommer reisten 20 Schüler des Freiherr-vom-Stein-Gynasiums Betzdorf/Kirchen mit ihren beiden Lehrern Rainer Kebschull und Andreas Krämer im Rahmen des traditionellen Polen-Austausches nach Myslenice, im Süden des Landes. Im September kamen nun die polnischen Austauschschüler nach Betzdorf, wo sie aufregende acht Tage mit abwechslungsreichem und interessantem Programm erwartete.
Betzdorf. Bereits in Polen hatten sich feste Freundschaften gebildet, weshalb die Freude beim Wiedersehen entsprechend groß war. Nach einem Rundgang durch Betzdorf und einer kurzen Erholungspause nach der langen Busreise trafen sich viele gleich am ersten Abend wieder, ein Ritual, dass sich durch die gesamte Woche ziehen sollte: an jedem Abend wurde etwas gemeinsam unternommen.
Nach einer herzlichen Begrüßung in der Aula des Gymnasiums durch die Schulleitung sowie Andreas Krämer, den Koordinator des Austauschprogrammes, bekamen die Gäste am Tag nach ihrer Anreise die Möglichkeit, den deutschen Unterricht zu besuchen, welcher sich doch sehr vom polnischen unterscheidet. Besonders überrascht, aber umso positiver reagierten viele auf die Menschen verschiedener Nationalitäten, die hier ganz selbstverständlich zusammenleben. „Ich wünschte, das wäre bei uns auch so“, staunte eine der ausländischen Schülerinnen.
Nach einem sättigenden Mittagessen in der Schulcafeteria war der Nachmittag dann von sportlichen Aktivitäten geprägt. Diese wurden am Tag darauf fortgesetzt, auf einer mehrstündigen, ebenso erschöpfenden wie idyllischen Kanufahrt auf der Lahn - unter wolkenlosem Himmel. Am Donnerstag stand eine Exkursion nach Köln auf dem Programm. Die Austauschschüler wurden durch die Altstadt und den Dom geführt und bekamen zusätzlich reichlich Zeit zum Shoppen in der Hohen Straße. Direkt am nächsten Tag bewunderten sie die Vielfalt der Meeresfauna im SeaLife Königswinter, anschließend führte ein polnisch-sprachiger Guide die Gruppe durch das Haus der Geschichte in Bonn. Nach dem gemeinsamen Besuch des Westerwälder Firmenlaufs in der Betzdorfer City, an dem auch einige Schüler teilnahmen, fuhren zum Wochenendanfang viele später mit ihren Austauschschülern nach Siegen, um dort den Abend ausklingen zu lassen.
Eine Pause vom Programm gab es jedoch nicht, Samstagmorgen stand der Besuch der Attahöhle in Attendorn auf dem Plan. Nicht umsonst gilt die Tropfsteinhöhle, nicht zuletzt aufgrund ihrer Mannigfaltigkeit und Farbigkeit, als eine der größten und schönsten Deutschlands. Der Nachmittag wurde von den meisten wieder in Siegen verbracht, wo an jenem Tag in der ganzen Stadt Hilfs- und Rettungsorganisationen Stände errichtet hatten und Aktivitäten anboten. Am Abend durfte auch der Besuch einer für den ländlichen Raum typischen Grillhütten-Party nicht fehlen.
Zufälligerweise fanden sich fast alle Austauschschüler auf ein und derselben Feier wieder, was den Abend zu einem tollen gemeinsamen Erlebnis für viele machte.
Der Sonntag stand, wie bereits beim Besuch in Polen, zur freien Verfügung. Bis auf ein gemeinsames Bowling-Spiel wurde der Tag demnach individuell gestaltet: Einige fuhren nach Köln, um dort durch die Stadt zu schlendern, essen zu gehen und sich am Rhein zu entspannen, andere fuhren beispielsweise nach Freudenberg, um sich dort die Altstadt anzusehen.
Die Woche neigte sich bereits dem Ende zu, fand jedoch im Besuch des Kletterparks Bad Marienberg einen letzten Höhepunkt. Wie die gesamte Woche bereits spielte das Wetter mit, und das gemeinsame Bewältigen der spaßigen bis entkräftenden Parcours schweißte die Jugendlichen noch enger zusammen. Den letzten Abend verbrachten die insgesamt 40 Schüler mit den betreuenden Lehrkräften auf dem Sportplatz in Alsdorf. Grillen, Tanzen, Fotos, Fußball, gemütliches Zusammensitzen oder angeregte Diskussionen – für jeden war etwas dabei und der Abend wurde ein voller Erfolg. Auch nach Auflösen der Veranstaltung trafen sich viele nochmal und saßen noch bis tief in die Nacht zusammen.
Der Abschied am Dienstagmorgen fiel nicht leicht. Bereits bei der Abreise aus Polen flossen Tränen, doch gerade jetzt beim Rückbesuch hatten sich die Verhältnisse untereinander noch einmal verbessert. Oftmals lernte man Seiten der Austauschschüler kennen, die man nach seinem ersten Besuch nicht erwartet hätte, oder aber man machte Erfahrungen zusammen, die einen für immer verbinden. Geblieben ist eine sanfte Ermattung nach einer aufregenden und unvergesslichen Woche ohne jegliche Pausen oder Freizeit, doch auch ein Versprechen: Dass man sich auf keinen Fall aus den Augen verliere, dass man den Kontakt halte. Noch für dieses Jahr sind bereits einige Wiedersehen geplant; dieser bereichernde Austausch hat grenzüberschreitende Freundschaften mit Zukunft ermöglicht – in einer Zeit, in der Grenzen für viele doch wieder so wichtig zu sein scheinen. (PM)
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