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Nachricht vom 09.11.2018    

SPD besuchte Altenkirchener DRK-Wohnheim

Es war ein breites Spektrum, mit dem sich die Vertreter der Altenkirchener SPD beschäftigten bei einem Besuch im DRK-Seniorenzentrum: Die Pflege und deren personelle Ausstattung ist dabei stets ein Top-Thema, die ärztliche Versorgung ebenso. Andreas Artelt, Leiter des Hauses, ging aber noch weiter: Auch in angrenzenden Bereichen wie Sozialdienst und Hauswirtschaft braucht es nach seiner Ansicht mehr Personal.

Vertreter der Altenkirchener Sozialdemokraten besuchten das DRK-Seniorenzentrum in Altenkirchen. (Foto: SPD)

Altenkirchen. Wahrnehmen, Ernstnehmen, Annehmen – das sind die Grundsätze, die im DRK-Seniorenzentrum in Altenkirchen gelebt werden. Andreas Artelt, Leiter des Hauses, beschrieb Besuchern aus den Reihen der Altenkirchener SPD die verschiedenen Einrichtungen, die der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. in Altenkirchen anbietet. Seit 2009 gibt es das Seniorenzentrum im Leuzbacher Weg und im Laufe der Jahre kamen das Haus im Lindenweg mit 14, das Haus in der Wiedstraße mit 22 so genannten Service-Wohnungen und „Die Buche“ im Ärztehaus, eine Tagespflege mit 15 Plätzen, hinzu. Vom behindertengerechten Wohnen bis zur vollstationären Pflege ist in Altenkirchen alles möglich.

Noch gibt es genügend Bewerbungen für die Ausbildung
Heijo Höfer, MdL und Stadtbürgermeister von Altenkirchen und die SPD Mitglieder aus Kreistag, Stadt- und Verbandsgemeinderat, interessierten sich besonders für die Situation im DRK-Seniorenzentrum hinsichtlich der Zukunft im ärztlichen und pflegerischen Bereich. „Natürlich fragen wir uns, wer in Zukunft unsere Bewohner versorgt“, so Artelt. „Wir bilden selbst aus – sechs Auszubildende in der Pflege, einer in der Hauswirtschaft und einer in der Verwaltung.“ Auf Nachfrage von Rüdiger Trepper, Beigeordneter der Stadt Altenkirchen, ob es denn genügend Interessenten für die Ausbildungsplätze gebe, antwortete Artelt: „Bis jetzt haben wir genügend Anfragen.“ Aber ob dies so bleibe, konnte er nicht voraussagen.

Schlechter sei die Situation hinsichtlich der ärztlichen Betreuung. Die Hausärzte in der Umgebung würden immer älter und Nachwuchs sei selten in Sicht. „Der Kreis geht hier schon neue Wege“, so Höfer. Mit der Einrichtung einer medizinischen Fakultät an der Universität Siegen in Kooperation mit der Universität Bonn und weiteren Projekten versuche man, den Ärztemangel auf dem Land zu beheben. „Auch in der Verbandsgemeinde Altenkirchen gibt es Gespräche, die sich mit diesem Thema befassen“, berichtete Rainer Düngen, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Altenkirchen. Tanja Ramseger, stellvertretende Vorsitzende des SPD Ortsvereins Altenkirchen, wollte wissen, ob im Haus auch ausländische Arbeitskräfte eingesetzt werden, speziell Flüchtlinge. „Wir haben es schon seit Längerem versucht und haben auch derzeit noch einen Flüchtling aus Syrien“, antwortete Artelt. Aber abgesehen von den Sprachhindernissen gibt es natürlich auch viele kulturelle und religiöse Unterschiede, welche zu berücksichtigen sind. Vor allem aber haben die jungen Leute oft Heimweh und verlassen uns nach einiger Zeit dann wieder.



Mehr Plätze in der Tagespflege nötig
Artelt berichtete den Gästen, dass geplant ist, die Einrichtung „Die Buche“ aus dem Ärztehaus in ein neu zu bauendes Gebäude umziehen zu lassen. Das DRK plant einen Neubau an der Wiedstraße. Wenn alle Gespräche positiv verlaufen, könnte schon 2019 der Spatenstich erfolgen. Steigende Altersdemenz in der Bevölkerung erfordert mehr Plätze in der Tagespflege, um die meist privat Pflegenden zu entlasten. Liliane Jirsak, Leitung des Sozialdienstes des Seniorenzentrum, wies darauf hin, dass es im gesamten Umfeld wissentlich keine Tagespflegen für jüngere Erwachsene gibt. Diese sei aber notwendig, da das Klientel einfach andere Ansprüche, andere Wünsche im Tagesablauf habe. Höfer versprach, die Anregung mit nach Mainz zu nehmen.

Stadtratsmitglied Matthias Gibhardt interessierte sich für die Anbindung des Seniorenzentrums an die Stadt. „Haben die Bewohner die Möglichkeit am städtischen Leben teilzunehmen?“ Dies konnte Artelt bejahen. Das DRK hat einen Fahrdienst mit drei Fahrzeugen. „Wir waren gerade mit einigen Bewohnern auf dem Simon-Juda-Markt“, erzählte Liliane Jirsak.

Bessere personelle Ausstattung – nicht nur in der Pflege selbst
Zum Schluss fragte Kreistagsmitglied Anka Seelbach nach konkreten Wünschen an die Politik. Artelt sagte, dass Geld nicht immer im Vordergrund stehen würde, auch wenn eine bessere Bezahlung unbedingt notwendig sei. Die Mitarbeiter wünschten sich einfach eine bessere personelle Ausstattung. Diese müsse nicht unbedingt nur in der Pflege sein, sondern auch in den Bereichen, die die Pflege unterstützen, wie der Sozialdienst und in der Hauswirtschaft und dass auch hier die Bemessungsgrenzen beim Personal erhöht werden sollten. Außerdem möchte er eine Aufwertung der Altenpflege und einen Vertreter in allen höheren Gremien. (PM)


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