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Nachricht vom 01.12.2009    

Mildes Klima hat dem Arbeitsmarkt geholfen

Der bisher milde Herbst/Winter hat auch dem heimischen Arbeitsmarkt Zeit zum Durchatmen gelassen: Der saisonübliche Einbruch ist auch im Bereich der Agentur für Arbeit, Bezirk Neuwied, ausgeblieben. Im Gegenteil: Völlig untypisch für November ist die Zahl der Arbeitslosen zurückgegangen. Dennoch: Die Krise ist deshalb noch längst nicht ausgestanden, warnt die Agentur.

Kreis Altenkirchen/Neuwied. Auch im November ist die Zahl der Arbeitslosen - völlig untypisch für die Jahreszeit - zurückgegangen: Im Bezirk der Agentur für Arbeit (AA) sind damit Ende November 10.163 Männer und Frauen ohne Arbeit - 136 weniger als vier Wochen zuvor. Auch im abgelaufenen Monat profitierte der Landkreis Neuwied deutlicher von der Entspannung als der Nachbarkreis Altenkirchen. So sank die Arbeitslosenzahl in Neuwied um 81 auf nun 5704; in Altenkirchen reduzierte sich der Wert um 55 auf jetzt 4459. Die Arbeitslosenquote sank um jeweils 0,1 Punkt und liegt nun in Neuwied bei 6,1 und in Altenkirchen bei 6,4 Prozent. Im Gesamtbezirk weist die Agentur eine Quote von 6,2 Prozent aus.
"Dass wir Ende November von einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen berichten können, ist selten", freut sich Agenturleiterin Ulrike Mohrs über die überraschend günstige Entwicklung. Gleichzeitig dämpft sie allzu hohe Erwartungen. "Auch wenn sich die Lage in den letzten Monaten kontinuierlich entspannt hat, ist die Krise noch nicht überwunden. In den kommenden Wintermonaten müssen wir noch einmal mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit rechnen." Dass Jubel zu früh wäre, zeigt auch der Blick auf die Vergleichszahlen des Vorjahres. Damals waren im Bezirk der Neuwieder Agentur - trotz schlechterer Witterung - 1786 Menschen weniger arbeitslos. Und hier offenbart sich noch einmal, wie unterschiedlich hart die Krise die beiden von der AA Neuwied betreuten Landkreise getroffen hat: Während die Arbeitslosenzahl in Altenkirchen um 1196 zunahm, musste der Landkreis Neuwied "nur" eine Steigerung um 590 verkraften. Die Arbeitslosenquote lag im November 2008 in Altenkirchen bei 4,7 und in Neuwied bei 5,5 Prozent.
Als Grund für die überraschend positive Entwicklung der vergangenen vier Wochen macht Mohrs vor allem zwei Ursachen aus: Das für die Jahreszeit ungewöhnlich milde Wetter habe die übliche "Winterzwangspause" in vielen saisonabhängigen Betrieben deutlich nach hinten verschoben. Aber auch die Konjunkturprogramme der Regierung zur Stützung des Arbeitsmarktes hätten ihren Anteil daran, dass die Wirtschaftskrise bislang nicht stärker durchgeschlagen habe. "Von beidem profitiert derzeit zum Beispiel der Straßenbau, der sich zu dieser Jahreszeit üblicherweise wegen Eis und Schnee in den Winterschlaf zurückzieht. In diesem Jahr sorgen dagegen volle Auftragsbücher und frühlingshafte Temperaturen für rege Aktivitäten auf unseren Straßen." Wichtige Stützen für den Arbeitsmarkt seien aber nach wie vor auch die so genannten arbeitsmarktpolitischen Instrumente, allen voran die Kurzarbeit. 43 Betriebe zeigten diese in den vergangenen vier Wochen für rund 360 Mitarbeiter an. Insgesamt setzten damit seit November 2008 rund 780 Unternehmen für knapp 17.800 Beschäftigte auf diese Möglichkeit, die Wirtschaftskrise ohne Entlassungen zu überstehen. Vielen Arbeitnehmern sei dadurch ihr Arbeitsplatz erhalten geblieben, betont die Agenturleiterin. Aber auch die 3281 Männer und Frauen, die derzeit Förderangebote, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Arbeitsgelegenheiten der Agentur oder der Jobcenter wahrnehmen, wären ohne diese Angebote arbeitslos. Ende Oktober wurden 3326 Menschen auf diese Weise gefördert, vor einem Jahr waren es 2841.
Doch auch wenn die Entwicklung weiterhin günstig ist, will Ulrike Mohrs nicht von einem Ende der Krise reden. "Nachdem die Turbulenzen auf den weltweiten Finanz- und Wirtschaftsmärkten in der ersten Jahreshälfte voll auf den Arbeitsmarkt in der Region durchgeschlagen haben, konnten wir in den letzten Monaten ein wenig durchatmen. Wir müssen aber damit rechnen, dass es im Winter noch mal eine Talfahrt geben wird. Offen ist nur, wie tief es hinuntergehen wird - und wie schnell es wieder nach oben geht."


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