Werbung

Region |


Nachricht vom 01.12.2009    

BBS-Schüler informierten sich über Arzneimittel

Über den Arzneimitteleinsatz in der Altenpflege informierten sich jetzt Schüler der Fachschule Altenpflege an der BBS Wissen.

Wissen. Kürzlich besuchten Schüler und Schülerinnen der Fachschule Altenpflege (FSA 07) an der Berufsbildenden Schule Wissen mit ihrem Fachlehrer Bernhard Alsen eine lehrreiche Fortbildung mit dem Thema "Medikamenteneinsatz bei gerontologisch veränderten Menschen". Diese fand in der Evangelischen Kirchengemeinde Wilnsdorf statt und wurde vom Verein des "Auditoriums" zur Förderung der Altenpflege organisiert. Als Dozent referierte Professor Dr. med. Erich Grond und begeisterte die Teilnehmer und Schüler in insgesamt fünf Zeitstunden über Psychopharmaka, Neuroleptika und Antidepressiva. Verantwortungsvolle und gut ausgebildete Altenpfleger und Altenpflegerinnen kennen ihr Klientel aufgrund von Beobachtung und des Umgangs mit den alten Menschen, die sie tagtäglich betreuen. Grond informierte die Schüler in einem interessanten und kurzweiligen Vortrag über den Gebrauch dieser Arzneimittel in den Alten- und Pflegeheimen und wie diese eventuell ersetzt werden können. Da der Mensch sich im Alter körperlich verändert, spielt die Aufnahme, die Verteilung und die Ausscheidung über die Niere im Körper eine wesentliche Rolle. Vorgestellt wurden die zehn häufigsten Arzneimittel-Kombinationen und deren Wirkung, Indikation und Wechselwirkungen. Durch die unerwünschten Arzneimittelwirkungen sterben etwa 55.000 alte Menschen pro Jahr. Diese Arzneimittelgruppe habe durchaus auch ein Suchtpotential. Daraus leitete Grond die These ab: "Beziehungspflege mit Beachtung auf die "Drei Z" - Zuwendung, Zeit und Zärtlichkeit - ist immer noch das beste Pharmakon; das sollten sich die Altenpfleger sehr zu Herzen nehmen. Auch wenn Neuroleptika ein Segen für die Medizin sind, dürfen sie bei alten Menschen aber auf keinen Fall als "chemische Fixierung" eingesetzt werden. Denn eine verkehrte Dosierung dieser Arzneimittel kann beispielsweise bei einem Demenzkranken durchaus noch eine Parkinsonkrankheit auslösen. Für die Pflege bedeutet dies konkret: Die Pflegekräfte sollten, wo immer es machbar ist, die Pillen weglassen und dem alten Menschen stattdessen viel mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit schenken. Wichtig für die die im Pflegeberuf Tätigen ist die Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt, um gemeinsam für die Betroffenen einige Jahre mehr Lebensqualität verfügbar zu machen." Grond wies die Auszubildenden auch auf die besonders hohe Durchführungs-, Kontroll- und Zuteilungsverantwortung hin, die Pflegekräfte für die Vergabe von Arzneimitteln in den Pflegeheimen haben. Sie erfüllten somit bei der Pflege von alten Menschen eine besondere Mittlerrolle zwischen Angehörigen und behandelndem Arzt.
Für die Auszubildenden der Fachschule für Altenpflege an der BBS Wissen war diese Fortbildung eine Bereicherung des schulischen Unterrichts.
xxx
Foto (von links): Professor Grond, M. Herrmann, M. Strunk, F. Schäfer, A. Mertens, R. Weber, S. Germann, C. Messinger, C. Schneider, M. Gerhards, I. Zentellini, M. Reifenrath, S. Bachmann.



Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Minustemperaturen erschweren Entleerung der Bioabfalltonnen

Region. Die nächtlichen Minustemperaturen, die in den vergangenen Tagen zu spüren waren, haben dazu geführt, dass der Bioabfall ...

Flammersfelds Geheimtipp: Der besondere Kunst- und Hobbymarkt der Lebenshilfe

Flammersfeld. Die Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen hatte an diesem Wochenende (23. und 24. November) wieder in die Werkstatt ...

Krankenhausreform: Ländliche Kliniken im Stich gelassen?

Region. "Kaum ein Krankenhaus schreibt keine roten Zahlen und hat existenzielle Sorgen. Eine strukturierte Krankenhausplanung ...

Stadt Kirchen erhält 100.000 Euro aus Landesprogramm zur städtebaulichen Erneuerung

Kirchen. Aus dem rheinland-pfälzischen Innenministerium erreichte die Abgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler vorab die ...

Frauen müssen bessere Netzwerker werden und mehr lachen

Dierdorf. Die Dierdorfer gute Stube in der Alten Schule war am siebten Frauentag der VG Dierdorf schon im Vorhinein ausverkauft, ...

Zweite Ausgabe der Siegener Straßenzeitung „Straßenkrönchen“ erschienen

Siegen. Das „Straßenkrönchen“ folgt einem partizipativen Ansatz, bei dem wohnungslose Menschen und Personen in schwierigen ...

Weitere Artikel


Fairer Handel ist ein Hoffnungsträger

Betzdorf. "Engagierte im Fairen Handel sind Hoffnungsträger für Kleinbauernfamilien und deren Kindern in den Ländern des ...

Awo-Ortsverein Wissen hat einen neuen Vorstand

Wissen. Der Awo-Ortsverein Wissen hat im Rahmen der Jahresersammlung einen neuen Vorstand gewählt. An der Spitze des neuen ...

Job-Tipps für kreative und aktive Frauen

Hachenburg. Das Angebot "Kreaktiv" steht im Rahmen von "Plan W - Wiedereinstieg hat Zukunft", einer gemeinsamen Kampagne ...

Wäller spendeten für Kambodscha

Westerwald. Thailand, Kambodscha und Vietnam standen im Frühjahr auf dem Programm einer Banksonderreise der Westerwald Bank ...

"Fairer Ball" für Jugendfeuerwehr Mehren

Mehren. Bei einem Informationsbesuch haben jetzt der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Peter Enders und Vorstandsmitglieder des ...

Mildes Klima hat dem Arbeitsmarkt geholfen

Kreis Altenkirchen/Neuwied. Auch im November ist die Zahl der Arbeitslosen - völlig untypisch für die Jahreszeit - zurückgegangen: ...

Werbung