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Fairer Handel ist ein Hoffnungsträger
Fairer Handel ist ein Hoffnungsträger für die Länder des Südens. Vor allem für die dort lebenden Kleinbauern und ihre Kinder. Dies wurde in der Jahresversammlung des Aktionskreises Eine Welt Handel deutlich. Zum Vorsitzenden des Aktionskreises wurde Hermann Reeh wiedergewählt.
Betzdorf. "Engagierte im Fairen Handel sind Hoffnungsträger für Kleinbauernfamilien und deren Kindern in den Ländern des Südens", sagte Hermann Reeh, Vorsitzender des Aktionskreises Eine Welt Handel (dieser Verein ist Träger des Weltladens Betzdorf), in der Jahresversammlung. Bestätigt wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weltladens Betzdorf in dieser Auffassung durch den Besuch von Kaffee- und Bananenkleinbäuerinnen aus Honduras und Ecuador. Diese Frauen hatten deutlich gemacht, dass ihre Familien ohne den Fairen Handel keine Überlebenschance in ihren Dörfern hätten.
"Für 200 Familien mit etwa 800 Kindern sind wir, durch den Umsatz von etwa 100.000 Euro im Jahr, Hoffnungsträger. Die Hoffnung, die wir geben ist erlebbar, sie gibt die Möglichkeit von zwei Mahlzeiten am Tag, sie ermöglicht den Schulbesuch der Kinder und den Anspruch auf medizinische Versorgung", so Reeh weiter.
Eda Jahns, die Kassiererin des Vereins, konnte in ihrem Kassenbericht mitteilen, dass der Umsatz des Weltladens gegenüber dem Vorjahr in etwa gleich geblieben und dass die finanzielle Basis des Vereins stabil sei.
Reeh erinnerte auch an die Aktivitäten des Vereins zum Weltkindertag und an die Klimaschutzaktionen zum Weltladentag und zum Tag der Umwelt. 500 Menschen konnten dazu bewegt werden, sich für einen Tag klimaneutral zu erklären. Besonders erfreut war man, dass zwei Grundschulen aus Betzdorf mitgemacht haben. Sechs Menschen erklärten sich für ein ganzes Jahr klimaneutral, so dass mehr als tausend Euro für Klimaschutzprojekte in Haiti und Äthiopien zur Verfügung gestellt werden konnten.
"Solange Kinder verkauft werden, sich prostituieren müssen, als Soldaten eingesetzt werden, auf Kakaoplantagen in sklavenähnlichen Verhältnissen arbeiten müssen, dürfen wir nicht nachlassen, auf die Rechte der Kinder hinzuweisen und Aktivitäten entwickeln, um das Leid der Kinder zu mindern", so Reeh. Er plädierte für weitere Aktionen zum Weltkindertag, um das Unrecht, das den Kindern angetan wird, lautstark in die Öffentlichkeit zu schreien.
Auf der Tagesordnung des Vereins standen auch Vorstandswahlen. Die Ergebnisse: Hermann Reeh (Foto) bleibt 1. Vorsitzender, Eda Jahns Kassiererin, Silvia Schmegner wird 2. Vorsitzende, Anne Rickert ist Schriftführerin - Helga Theis, die bisherige, stellte sich aus familiären Gründen nicht mehr zur Wahl -, Cornelia Stössel und Karl Heinz Dorka bleiben Beisitzer.
Vom erwirtschafteten Überschuss des Jahres 2008 und von aufgelösten Rücklagen werden folgende Projekte gefördert: Ein Solarprojekt in Äthiopien, Wiederaufforstungs- und Landwirtschaftsprojekte von Brot für die Welt (Äthiopien) und Misereor (Burkina Faso), ebenso ein Wiederaufforstungsprojekt des Bistums Trier im Partnerland Bolivien, ein Projekt des Wissener Jahrmarktes für ehemalige Kindersoldaten in Sri Lanka, ein Projekt gegen Kinderprostitution in Kenia von Schwester Lea Ackermann, ein Hilfsprojekt für Aids Waisen von missio, ein Projekt gegen Kinderhandel in Mosambik von Terre des Hommes, ein Projekt für Kinder in Chile, ebenso gehen Beträge zur Finanzierung von Kleinkrediten und zur Vorfinanzierung im Fairen Handel an Oekokredit, die gepa und dwp.
Am Schluß der Versammlung appellierte Reeh an die Vereinsmitglieder und an die Kundinnen und Kunden des Weltladens: "Bleiben (oder werden Sie) Hoffnungsträger für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und für die vielen benachteiligten Kinder, der Faire Handel gibt die Hoffnung, dass sich etwas zum Guten verändert."
Hoffnungsträger gesucht
Der Weltladen sucht ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einmal im Monat, alle zwei Wochen, jede Woche von 9 bis 12 oder von 14.30 bis 18 Uhr oder auch in der Mittagszeit von 12 bis 14.30 Uhr nach einer Einarbeitungszeit selbständig Dienst im Weltladen machen.