Mit Wirtschaftsförderung und Integration befasst
Mit den Themen Wirtschaftsförderung, Tourismus sowie Integration von Bürgern mit Migrationshintergrund befasste sich die SPD-Fraktion im Betzdorfer Verbandsgemeinderat in einer Klausurtagung in Marienthal. Dabei stand unter anderem die Wiederbelebung des ehemaligen Lampertz-Geländes in Wallmenroth imn Fokus.
Betzdorf/Marienthal. Die SPD-Fraktion im Verbandgemeinderat Betzdorf traf sich kürzlich zu ihrer diesjährigen Herbstklausur im Kloster Marienthal. Schwerpunktmäßig beschäftigten sich die Ratsmitglieder unter Moderation von Fraktionssprecher Joachim Renfordt mit dem Thema Wirtschaftsförderung, Tourismus und Integration/Migration.
"Die Wiederbelebung des Lampertz-Geländes in Wallmenroth und die städtebauliche Nutzung der Bahnbrachen stehen für uns im Vordergrund des politischen Handelns", so die einhellige Meinung der Fraktion. Insbesondere die Reaktivierung und Nutzbarmachung des Lampertz-Geländes stehe unter einem enormen Zeit- und Erfolgsdruck. "Im Interesse der Verbandsgemeinde und der Menschen, die hier wohnen, leben und arbeiten, müssen wir ohne Zeitverzug zu einem brauchbarem Ergebnis kommen", betonte Bürgermeister Bernd Brato in seinem Gastreferat vor den SPD-Ratsmitgliedern. Diese Aufgaben könnten die Kommune und ihre Verwaltung allein finanziell nicht stämmen. Deshalb bestehe die Notwendigkeit, diese Maßnahmen in die Hände einer Wirtschafts-Förderungs-Gesellschaft zu legen. Dringend werde es notwendig, die schon seit Monaten in schleppenden Verhandlungen der Ausschüsse diskutierte Satzung einer Anstalt des öffentlichen Rechts zu verabschieden und damit die Wirtschaftsförderung handlungsfähig zu machen. "Es ist wichtig, dass wir alle gemeinsam, Ortsgemeinden und Stadt, interkommunal denken und handeln. Wir müssen uns endlich davon lösen, dass jede Gemeinde für sich ihre Gewerbe- und Industrieansiedlungen mit Blick auf die Gewerbesteuereinnahmen isoliert betrachtet. Aufwendungen und Erträge müssen gerecht und gleich auf die Organe der Verbandsgemeinde verteilt werden", appellierte Fraktionssprecher Renfordt.
In einem zweiten Schwerpunkt beschäftigten sich die Ratsmitglieder mit der Notwendigkeit einer regionalen Tourismusförderung. Damit sei nicht gemeint, dass Betzdorf zu einer Urlaubsregion umgestaltet werden soll. Vielmehr wurde überlegt, wie Betzdorf seine infrastrukturellen Vorteile besser nutzen und ausbauen könnte. Im Stundentakt und preiswert können Bewohner aus dem Kölner Raum hierherkommen, die Natur genießen, aktiv sein (Mountainbiken: "Hier kann man auch bergab fahren", wandern) und nicht zuletzt auch tagen. Bereits jetzt werde die Stadthalle Betzdorf zu vielen überregionalen Veranstaltungen angefragt. Mit einem zeitgemäßen Hallenkonzept und Angebotsstrukturen könne sich Betzdorf als attraktiver Standort im Einzugsbereich der Ballungsräume Köln und Frankfurt etablieren. "Tourismus ist ein Muss", brachte es Ratsmitglied Benjamin Geldsetzer auf den Punkt.
Zum Thema Migration und Integration war sich die Fraktion nach intensiver Diskussion einig, dass dieses Handlungsfeld erfolgreich nur im Zusammenspiel von Bildungs-, Jugend- und Sozialarbeit angepackt werden kann. "Integration muss nicht als Bürde sondern als Chance für die Verbandsgemeinde gesehen werden", ist Christian Greb, Ratsmitglied und Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Betzdorf, überzeugt. "Mit unseren Eingliederungsangeboten, aber auch mit unserem Verhalten und unserem Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund entscheiden wir heute maßgeblich mit, wie sich diese jungen Menschen zukünftig als Erwachsene in das Gemeinwesen einbringen werden. Ein wichtiger Grund also, sich zu kümmern", so Christel Rosenbauer, stellvertretende Fraktionssprecherin im Verbandsgemeinderat. Die SPD-Fraktion möchte erreichen, dass die in der Verbandsgemeinde Betzdorf bereits bestehenden Angebote (AWO, Caritas, Schulen...) zur Integration unterstützt und ausgeweitet werden. Dabei kann Integration nur erfolgreich sein, wenn die Angebote dazu aufeinander abgestimmt sind. Deshalb macht sich die SPD-Fraktion nach wie vor für die Einrichtung eines "Hauses der Begegnungen" stark. Dort könnten der offene Dialog gesucht und eventuelle Vorbehalte abgebaut werden. Der SPD-Fraktion ist es ein besonderes Anliegen, das "miteinander sprechen" zu stärken und Raum dafür zu bieten. Durch eine gelingende Integration werden die vielfältigen Einflüsse zu einer kulturellen Bereicherung und zum Gewinn aller in der Verbandsgemeinde Betzdorf lebenden Bürger.