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Weihnachtstrubel vor zauberhaftem Ambiente
Der Weihnachtsmarkt in Hachenburg lockt jedes Jahr unzählige Besucher aus der Region und von weit her in die urige Stadt im Westerwald. Stände mit ausgefallenen Kostbarkeiten warten vor dem eindrucksvollen Ambiente am Alten Markt auf die Besucher. Der AK-Kurier hat sich in den Weihnachtstrubel gewagt und in Hachenburg einmal umgeschaut.
Hachenburg. In diesen Tagen warten allerorts Weihnachtsmärkte. Kleine, beschauliche Weihnachtsmärkte mit ausgewählten Ständen, aber auch große, weitläufige ohne besonderen Charme. Der Weihnachtsmarkt in Hachenburg scheint dieses gewisse Etwas zu haben, was die Menschen Jahr für Jahr in die historische Stadt im Westerwald lockt. Nicht umsonst zählt er zu den schönsten Weihnachtsmärkten in Rheinland-Pfalz. Auch in diesem Jahr ist es dem Hachenburger Werbering gelungen, einen sehenswerten Weihnachtsmarkt als Abschluss Saisonabschluss zu organisieren. Vier Tage lang, von Donnerstag bis Sonntag, war der Weihnachtsmarkt wieder Besuchermagnet in der geschmückten Innenstadt.
Auch am Sonntag sollte es noch einmal richtig voll werden in Hachenburg. An einigen Stellen in der Fußgängerzone war zeitweise kein Durchkommen mehr und die Menschenmassen schoben sich von Stand zu Stand hoch bis zum Alten Markt. Dort bildeten sich nicht nur an den Essens- und Glühweinständen immer wieder große Menschenaufläufe, auch vor der Bühne lohnte es sich zu verweilen. Zur Eröffnung am Donnerstag hatten dort die Schulband und Bläserklassen der Graf-Heinrich-Realschule Weihnachtslieder gespielt. Zahlreiche Chöre aus der Umgebung Hachenburgs präsentierten an den vier Tagen Lieder aus ihrem Repertoire und sorgten für ein stimmungsvolles Ambiente. Als es am Sonntagnachmittag noch einmal eng wird vor der Bühne, spielt gerade das Bläserquintett Marienstatt. Trotz eisiger Kälte bleiben viele Leute stehen. Sie halten inne und genießen den wärmenden Glühwein, der bei den winterlichen Temperaturen zu Hauf über die Theke geht.
Vor der malerischen Kulisse am Alten Markt hat auch Roland Oppelt seinen Stand. Schon seit 14 Jahren gastiert er als Aussteller auf dem Weihnachtsmarkt und reist dafür immer wieder gerne in den Westerwald. Der gelernte Flechtwerkgestalter aus der Märkischen Schweiz in Brandenburg bietet an seinem Stand Körbe in allen Formen und Größen an. "Die Korbflechterei ist mein Steckenpferd", sagt der gelernte Flechtwerkgestalter. Aus Materialien wie Weide, Rattan oder Binse fertigt er auf Wunsch seiner Kunden individuelle Korb- und Flechtwaren. Auch nebenan ist beeindruckende Handwerkskunst zu sehen. "Handmalerei auf mundgeblasenem Glas" steht dort geschrieben. Anita Risch schnellt in ihrem Stand hin und her, denn Kunden warten vor ihrem Stand und wollen bedient werden. Die Glas- und Porzellanmalerin hat keine ruhige Minute. Staunende Blicke wandern über die Verzierungen der Glaskugeln, die von der Decke ihres Häuschens herunterbaumeln. Raum- und Christbaumschmuck gibt es bei ihr in allen Variationen. Zeit, sich die faszinierenden Winterlandschaften auf den Glaskugeln anzuschauen, hat sie nicht. Der nächste Kunde wartet.
Etwas ruhiger geht es im katholischen Pfarrzentrum in der Salzgasse zu. Der Verein Nkosi (Gott, Der Herr) e.V. hat zur 8. Hachenburger Krippenausstellung geladen. Leidenschaftliche Krippenbauer haben hier wieder ihre Baukunst ausgestellt. Mit Holz, Moos und Wurzelstücken sind hier sehenswerte Krippenlandschaften entstanden. Die Exponate stammen ausschließlich aus privatem Besitz und sind nur in der Zeit des Weihnachtsmarktes im Pfarrhof zu sehen. Am Eingang steht Siegbert Hardieß, der 1. Vorsitzende von Nkosi. Er freut sich über jede Spende, die die Besucher bei ihm einwerfen. Mit den gesammelten Spenden kann Nkosi verschiedene Hilfsprojekte in Südafrika unterstützen. Wie Hardieß erklärt, helfe man mit den Spenden unter anderem dem katholischen Priester Luke G. Mlilo in Pietermaritzburg (Kwa Zulu/Natal), der für seine elternlosen Nichten und Neffen aus Zimbabwe sorgt. Das Geld wird dort für Lebensmittel und Schulgebühren dringend benötigt.
Soziales Engagement zeigt auch der Frauenkreis aus Hattert. An seinem Stand gibt es leckere Waffeln und allerhand Gebasteltes für die Weihnachtszeit. Der Einsatz wird sich bezahlt machen, wissen die Frauen schon jetzt. Die Verkaufserlöse kommen der Leprastation von Ruth Pfau in Pakistan zugute.
Alljährlich ist auch Jürgen Neumeister mit einem Stand in Hachenburg vertreten. Räuchermännchen in allen Farben, Pyramiden, und Nussknacker aus dem Erzgebirge sind bei ihm erhältlich. Seit 20 Jahren findet man ihn auf den Weihnachtsmärkten in Altenkirchen und Hachenburg. Viele Besucher werden ihn schon kennen. (tb)
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Zaklina Krüger bot handgefertigte Keramik aus Andalusien. Fotos: Thorben Burbach
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