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Ein sozialdemokratischer Stratege mit langem Atem
Nach der Kommunalwahl am 7. Juni war klar: Heijo Höfer bleibt für die nächsten Jahre Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen. In der Sitzung des Verbandsgemeinderates erfolgte nun die offizielle Ernennung für die nächste Amtsperiode, die am 1. Januar 2010 beginnt. Für seine Politik gab es Lob von allen Seiten.
Altenkirchen. Heijo Höfer wusste gar nicht wie ihm geschah, als all die Worte des Lobes anlässlich der Wiederernennung zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen auf ihn einprasselten. Höflich bedankte er sich bei den Rednern und sagte schließlich: "Ich freue mich, dass ich in der Verbandsgemeinde arbeiten darf." Denn in den Jahren seiner Amtszeit habe man viel erreicht. Diese "Höchstleistung" könne man nur bringen, wenn man wisse, dass die Arbeit auch anerkannt wird, so Höfer. In seinem Schlusswort erinnerte er sich auch an den Anfang seiner kommunalpolitischen Karriere. Ohne jegliche Erfahrung in der Kommunalpolitik wurde der gelernte Jurist 1991 zum ersten Mal zum Verbandsgemeinde-Bürgermeister gewählt. "Man wusste praktisch nichts von mir", wundert sich Höfer noch heute. Mittlerweile ist er für seine Politik in der ganzen Verbandsgemeinde und darüber hinaus bekannt. Bei der Kommunalwahl im Juni haben die Bürger ihrem alten und neuen Bürgermeister ihr Vertrauen wieder ausgesprochen. Der Sozialdemokrat erreichte bei der Wahl, bei der kein Gegenkandidat angetreten war, 79,5 Prozent der Stimmen. Seit dem 1. März 1992 prägt Höfer als hauptamtlicher Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen und ehrenamtlicher Bürgermeister der Kreisstadt Altenkirchen nun das politische Geschehen.
Der Erste Beigeordnete Heinz Düber überreichte Höfer zum dritten Mal die Ernennungsurkunde für die kommende Amtsperiode vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2017. Die Wiederwahl spiegele die Anerkennung der Bürgerinnen und Bürger für die erbrachten Leistungen wider, betonte Düber, der auch auf Höfers Ansehen in überregionalen Gremien verwies. Sein Dank galt an dieser Stelle, wie auch bei den anderen Rednern, Höfers Frau Irmgard und der Familie, die so oft auf ihn habe verzichten müssen, seit er 1991 erstmals gewählt worden sei. Höfers Einsatz komme der Stadt und der Verbandsgemeinde zugute, die sich unter seiner Führung hin zum Positiven verändert habe. Düber kam hier auf die Stadtsanierung ebenso zu sprechen wie auch auf das aktuelle Konjunkturprogramm, das weitere positive Veränderungen mit sich bringen werde. In der vorangegangenen Sitzung des Verbandsgemeinderates sei ein wichtiger Beschluss zum Nahewärmeverbund gefasst worden, der ein Zeichen für das gute politische Klima im Bereich der Verbandsgemeinde sei, verkündete Düber.
Auch Landrat Michael Lieber kam in seinem Grußwort auf die anstehenden Projekte zu sprechen, die in den kommenden Jahren auf die Politik warten. Die Gemeinden seien angesichts des demografischen Wandels gefordert, zu handeln. So gelte es, gemeinsam zukunftsfähige Strukturen zu schaffen, appellierte der Landrat. In den letzten Jahren habe Höfer viele Projekte mit angestoßen und sich dabei zu einer echten Konstante in der Kommunalpolitik entwickelt. In der heutigen, schnelllebigen Zeit komme es selten vor, dass jemand in seinem Amt so wirken könne, wie Höfer es tue, sagte Lieber. Deshalb stelle die Wiederernennung, so der Landrat, eine Ausnahme dar, denn welcher Bürgermeister sei schon seit fast 18 Jahren im Amt. Nun gebe es eine ganze Generation, die sich nur noch an Höfer als den Bürgermeister von Altenkirchen erinnere, sagte Lieber, der damit für ein kräftiges Raunen im Ratssaal sorgte. Über die weitere Zusammenarbeit mit Höfer machte sich der Landrat keine Sorgen. Es bestehe "eine gute Nachbarschaft auf Augenhöhe". Als Geschenk gab es vom Landrat die "Lyrische Hausapotheke" von Erich Kästner und einen Blumenstrauß für Frau Irmgard.
Im Namen der im Verbandsgemeinderat vertretenen Fraktionen gratulierte Rainer Düngen. "Du bist für die Verbandsgemeinde eine ganz wichtige Person", lobte Düngen den Bürgermeister. Als er damals das Amt von seinem Vorgänger Karlheinz Klöckner übernommen habe, habe abends oft noch das Licht im Büro gebrannt und man habe gesehen: Da arbeitet einer für die Gemeinde. Aus dem politischen Neuling sei alsbald ein pflichtbewusster Bürgermeister geworden, der nicht zuletzt durch seine schnelle Auffassungsgabe brilliere. Großen Wert lege Höfer, so Düngen, auf die Teamarbeit, so dass es sein Verdienst sei, "dass alle an einem Strang ziehen." Jede Ratsfraktion werde bei ihm gleich behandelt. In seiner Amtszeit habe Höfer das Bild der Verbandsgemeinde in vielen Bereichen zum Positiven verändert. Erinnert wurde hier daran, dass unter Höfer alle Haushalte angeschlossen worden waren. Dies lobte auch Friedhelm Schneider, Ortsbürgermeister von Helmeroth, der die Glückwünsche der Ortsgemeinden überbrachte. Er habe den Anschluss der Haushalte an die Kanalisation zum Abschluss gebracht, "und das zu erträglichen Preisen", betonte Schneider. Auch die Umlage der Ortsgemeinden habe er so gestaltet, "dass auch wir unsere Aufgaben erfüllen konnten", so Schneider. Damit habe er die Verbandsgemeinde lebenswert gemacht.
Als stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Altenkirchen des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz sprach zudem Wolfgang Schneider, der darauf verwies, wie wichtig das Zusammenspiel von Höfer als Chef und den Mitarbeitern in der Verwaltung sei. Nur wenn das funktioniere, seien die angesprochenen Errungenschaften zu leisten. Er wünschte Höfer Mut und Geschlossenheit, aber auch die nötige Gelassenheit, um die kommenden Aufgaben anzugehen.
Als Personalratsvorsitzender gratulierte Ottmar Fuchs und überreichte Höfer "einen edlen Tropfen für stressfreie Zeiten". Über 300 Suchergebnisse habe die Suchmaschine google im Internet bei ihm angezeigt, als er "Wiederwahl Heijo Höfer" als Stichwort eingegeben habe. Dies sei ein deutliches Zeichen für sein Wirken und die "beachtliche Leistung", die Höfer bei der Fülle seiner Ämter erbringe. Trotzdem nehme er sich stets Zeit für seine Mitarbeiter.
Als letzter Redner bedankte sich dann Höfer für die schmeichelnden Lobesworte. Den Blick hatte er aber schon wieder fest auf die kommenden Aufgaben gerichtet. "Die Verbandsgemeinde hat eine gute Zukunft", zeigte er sich überzeugt. (tb)
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Der Erste Beigeordnete Heinz Düber überreiche Heijo Höfer die Ernennungsurkunde für die nächste Amtsperiode. Fotos: Thorben Burbach
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