Landessynode der Evangelischen Kirche: Lange Tradition und eine Premiere
Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) in Bad Neuenahr: Mit dabei sind auch Vertreter aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen, darunter Superintendentin Andrea Aufderheide. Ebenfalls vor Ort: Der 18-jährige Thomas Müller aus Gebhardshain. Er hat gerade die Medien-Ausbildung der Landeskirche „NEWS4U“ abgeschlossen und betrachtete als Berichterstatter auf verschiedenen medialen Kanälen die Jugendsynode, die die EKiR erstmals im Vorfeld der Tagung veranstaltete.
Kreisgebiet/Bad Neuenahr. Eine lange Tradition trifft auf eine Premiere: Am Epiphanias-Tag kam – wie alljährlich Anfang Januar –, traditionell die Landessynode, das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), in Bad Neuenahr zusammen. Diesmal hat sie aber eine Vorspiel-Premiere: Vom 4. bis 6. Januar tagte erstmals eine Jugendsynode, ebenfalls in Bad Neuenahr. Für die Kirchenleitung und die Evangelische Jugend – so unterstrichen deren Vertreter bei einer Pressekonferenz zum Auftakt der Jugendsynode – ist es besonders wichtig, dass die Ergebnisse der Jugendsynode weitergegeben und bearbeitet werden.
Teilnehmer aus dem Kreis Altenkirchen
Aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen nehmen wieder fünf Synodale teil: Superintendentin Andrea Aufderheide, die auch der Kirchenleitung angehört, ihr Stellvertreter Pfarrer Marcus Tesch (Wissen), Pfarrer Martin Haßler (Schulpfarrer/Betzdorf) und die beiden nichttheologischen Abgeordneten Petra Stroh und Frank Schumann (Birnbach). Bei der Jugendsynode wurde der Kirchenkreis Altenkirchen von Synodalassessor Marcus Tesch und der Wissener Jugendmitarbeiterin Svenja Spille vertreten. Außerdem dabei: Der 18-jährige Thomas Müller aus Gebhardshain. Er hat gerade die Medien-Ausbildung der Landeskirche „NEWS4U“ abgeschlossen und betrachtete als Berichterstatter auf verschiedenen medialen Kanälen die Jugendsynode.
Auf der Jugendsynode wurden Themen erarbeitet, mit denen sich die Landessynode in den nächsten Jahren beschäftigen wird. Außerdem befassen sich die Delegierten mit Themen, die auf der sich unmittelbar anschließenden Tagung des Leitungsgremiums der Evangelischen Kirche im Rheinland verhandelt werden. Je 50 Delegierte kommen aus der Landessynode und der Evangelischen Jugend im Rheinland. Um Themen- und Beratungsvielfalt sicherzustellen, werden darüber hinaus zehn weitere Jugendliche und junge Erwachsene teilnehmen, darunter Vertreterinnen und Vertreter der Studierendengemeinden, der landeskirchlichen Schulen, der ehrenamtlichen Konfirmandenarbeit sowie drei ökumenische Gäste.
Rekowski: „Sehr viel mehr als ein Sandkastenspiel“
Fiona Paulus, stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Jugend im Rheinland, betonte ein gutes Miteinander, eine gute Diskussionskultur und „dass wir erfolgreich und gleichberechtigt miteinander arbeiten“. Für Präses Manfred Rekowski ist die erste Jugendsynode der EKiR nicht nur eine besondere Herausforderung, sondern auch wichtig für die Zukunft einer Kirche, die junge Leute ernst nimmt. „Von daher ist das schon sehr viel mehr als ein Sandkastenspiel. Es ist eine ordentliche Form von Beteiligung!“ Die Idee zur Organisation einer Jugendsynode sei laut Rekowski bereits vor einigen Jahren angestoßen worden. Ziel sei es, die Vielfalt der Kirche abzubilden und der jungen Generation ein größeres Mitspracherecht zu geben. Bei der Vorbereitung und Planung arbeiteten Kirchenleitung und Evangelische Jugend im Rheinland gleichberechtigt zusammen.
Neben dem Oberthema „Partizipation“ prägten die Jugendsynode vier weitere Themen: zwei davon aus der Landessynode kommend, nämlich Flüchtlingsproblematik an den EU-Außengrenzen und neue Gemeindeformen, sowie zwei weitere Themen, die vom Jugendverband erarbeitet wurden: Jugendarbeit und Jugend- und Familienarmut. Der Eröffnungsgottesdienste der Landessynode in der Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr diente gleichzeitig als Abschlussgottesdienst der Jugendsynode. Hier kamen dann alle Abgesandten zusammen und tagten auch am Synodensonntagabend gemeinsam.
Begegnung mit südafrikanischen Kirchen
Die Landessynode beschäftigt sich mit ihren 206 stimmberechtigten Abgeordneten aus den – seit Januar – 37 Kirchenkreisen der EKiR unter anderem mit den Ergebnissen der Jugendsynode, mit der Etablierung neuer Gemeindeformen sowie der Bezahlung von Pfarrern und sie beschließt den Haushalt. Ein Schwerpunkt wird diesmal auch die Begegnung mit drei südafrikanischen Kirchen sein, die aus der Missionsarbeit der Rheinischen Missionsgesellschaft hervorgegangen sind, deren heutige Nachfolgerin die Vereinte Evangelische Mission ist. Nach Jahrzehnten ohne Kontakt hat es eine Annäherung gegeben, die auch durch eine Versöhnungsfeier weitergeführt werden soll. (PES)
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