Kultur |
Adventskonzert als Nahrung für Seele und Geist
Simone Weitershagen, Querflöte, und Wilfried Brochhagen, Orgel, begeisterten mit Werken des Barock, der Klassik und Romantik beim Adventskonzert in der Wallfahrtskirche in Marienthal. Ein würdiges Ambiente für einen besinnlichen Kulturgenuss.
Festliches Adventskonzert in der Wallfahrtskirche Marienthal
Marienthal. Es war ein Konzertsaal der besonderen Klasse, in der die Interpreten Simone Weitershagen und Wilfried Brochhagen ihre Musikvorträge zu Gehör brachten. Die adventlich geschmückte Kirche in Marienthal mit dem freien Blick auf den warm angestrahlten Barockaltar bot eine stimmungsvolle Atmosphäre für die musikalische Darbietung.
Eröffnet wurde das Konzert mit barocker Orgelmusik, gekonnt dargeboten von Wilfried Brochhagen und eingeleitet mit der Fantasie in c-Moll von Johann Sebastian Bach. Es folgte eine Echofantasie von Samuel Scheidt, wobei der Echoeffekt auf häufigem Manualwechsel beruht.
Der Orgelchoral "Nun komm der Heiden Heiland" von Johann Sebastian Bach vertiefte die adventliche Stimmung und zum Abschluss erklang eine dreisätzige konzertante Fantasie von Georg Philipp Telemann, ebenso sehr zum Gefallen der Zuhörer.
Im weiteren Verlauf des Konzertes hatte die Orgel nur noch eine überwiegend begleitende Funktion. Die Solistin Simone Weitershagen spielte auf der Querflöte mit großer Meisterschaft eine Sonate von Johann Sebastian Bach und eine weitere von Georg Friedrich Händel.
Die vollen Klänge der frisch gestimmten Orgel in wunderbarer Harmonie mit den leicht fröhlichen Tönen der Querflöte ließen die Zuhörer eintauchen in eine fast geistliche Atmosphäre: Ein Ohrenschmaus für die diejenigen, die nicht so sehr die schrillen Töne der modernen Welt lieben, sondern eher Erholung und Nahrung für Seele und Geist suchen. Auch die Pastorale von Arcangelo Corelli aus dem Concerto Grosso in g-Moll, dem sogenannten Weihnachtskonzert, eine Bearbeitung für Flöte und Orgel, und der Vortrag des zweiten Satzes eines Flötenkonzerts von Antonio Vivaldi, den Weitershagen mit der Pikkoloflöte spielte, trugen dazu bei. Die ungewohnt hohen Töne der Pikkoloflöte verliehen dem letztgenannten Stück einen besonderen Reiz.
Zwei Sätze eines Divertimentos für Streicher in Bearbeitung für Flöte und Orgel von Wolfgang Amadeus Mozart rundeten das Programm ab, bevor zum Schluss noch von Josef Rheinberger,
einem Komponisten der Romantik, ein Ave Maria erklang, ein kleines Werk mit reicher farbiger Harmonik und ausdrucksstarker Chromatik.
Die Zuhörer belohnten die musikalische Leistung mit genügend Applaus und zum Dank dafür gab es zum guten Schluss noch eine Belohnung, eine Air aus einer Orchestersuite von Johann Sebastian Bach, gekonnt und entsprechend dem Charakter des Stückes leicht und lebendig vorgetragen.