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"Friedensbote" sucht eine neue Bleibe
Eine weiße Taube such ein neues Zuhause. Seit fast einer Woche "gastiert" der scheue Vogel in der Altenkirchener "Blumenecke" in der Rathausstraße.
Altenkirchen. Die Weihnachtszeit gilt bekanntlich als friedvollste Zeit des Jahres und "Weiße Tauben" gelten als Zeichen für Liebe, Treue, Glück und Frieden. Seit fast einer Woche gastiert eine sogenannte Friedenstaube in der Altenkirchener Blumenecke. Erst drehte der Vogel nur immer wieder seine Runden über den Laden von Marion Grab in der Rathausstraße, doch dann nahm die Taube direkt auf der Weihnachtsdekoration vor dem Ladenschild platz. Ohne es zu ahnen, wurde sie so Teil einer zart anmutenden und zauberhaften Kulisse, die den Kunden und vorbeigehenden Passanten sofort ins Auge fiel.
Eine kleine Attraktion, über die sich jeder Ladenbesitzer freuen würde, doch Marion Grab macht sich eher Sorgen um den scheuen Gast. Am Abend bezog der Vogel schon öfter Quartier in den Räumen der Blumenecke, um Schutz vor der eisigen Kälte der Nacht zu finden. Auch an Proviant mangelt es dem Friedensboten unter der Obhut der Ladeninhaberin und ihrer Kollegin nicht.
"Doch das Tier braucht auch die Geselligkeit mit Artgenossen" meint Marion Grab. Beringt ist die Taube nicht - also gibt es keine Zeichen über ihre Herkunft. Auf diesem Wege nun versucht die Tierfreundin, eine neue Heimat für die Taube zu finden. Zu erreichen ist sie unter folgender Telefonnummer: 02681/828 97 43.
Die Taube spielte schon in der biblischen Sintflut-Erzählung die Rolle des frohen Botschafters. Eine von Noah entsandte Taube kehrte mit einem frischen Olivenzweig im Schnabel zur Arche zurück. In der Sagen und Märchenwelt der Barockzeit galten die Tauben als Friedensstifter im "Krieg der Vögel". 1949 wurde eine Friedenstaube für den Pariser Weltfriedenskongress von Pablo Picasso entworfen und lithographiert. 1950 erhielt er dafür den Weltfriedenspreis. Inspiriert, so sagt man, wurde Picasso durch die Geschichte der Arche Noah. Seitdem ist die "Weiße Taube" ein weltweites Symbol für den Frieden und die Friedensbewegung. (ga)/Foto: Gerd Asmussen