Rundsporthalle Hachenburg erstrahlt in neuem Glanz
Das Ufo ist gelandet. Und es konnte gern von innen besichtigt werden. Die Rundsporthalle Hachenburg wurde am Samstagnachmittag, den 12. Januar nach zweijähriger Umbauzeit feierlich und sportlich mit einem Tag der offenen Tür wiedereröffnet. Viele Zuschauer verfolgten die vielseitigen und interessanten Aktivitäten mehrerer Vereine und Schulen.
Hachenburg. Ulrich Kurschmirz von der Verbandsgemeindeverwaltung Hachenburg führte als Conférencier durch das sportlich geprägte Programm. Den Anfang machten Turnvorführungen des TuS Roßbach. Der Breitensportverein ist der einzige Verein in der Verbandsgemeinde, der Gerätturnen anbietet. Dieses Aushängeschild wurde anschaulich und eindrucksvoll vorgeführt, denn mit Kasimir Wagner war ein Rheinland-Pfalz-Meister zugegen und mit Lukas Baum ein Vize-Rheinland-Pfalz-Meister. Die Turner wurden mit großem Applaus für ihre gekonnt dargebotenen Übungen belohnt.
Verbandsbürgermeister Peter Klöckner leitete mit einer kurzen, leidenschaftlichen Ansprache den offiziellen Teil ein. Klöckner freute sich über die Vollendung des „tollen Projekts, das Freude gemacht hat“ und darüber, dass die einmalig schöne Halle erhalten blieb. Sie war nach 50 Jahren renovierungsbedürftig und der Rat stand vor der Entscheidung: Abriss oder Generalsanierung? Klöckner bekannte: „Wir würden es nie wieder schaffen, so eine tolle Halle zu bauen.“
Vier Millionen Euro mussten investiert werden, dazu brauchte die VG Hachenburg Partner. Das Tor zum Erfolg ging über den Sportkreis, dessen Priorisierung bewirkte 800.000 Euro Landesgeld. Unterstützung erhielt die Bauherrin von den Fürsprechern Hendrik Hering und Roger Lewentz. Der Westerwaldkreis nutzt die Halle als Schulsporthalle und steuerte daher ebenfalls 800.000 Euro zu. Als Sahnehäubchen gab es Geld für die Beleuchtung, sodass letztlich 50 Prozent der Ausgaben als Zuschuss abgedeckt waren.
Klöckner lobte die „perfekte Vorplanung und beste Betreuung durch die Architekten in der Bauzeit." Etliche Neuerungen wurden eingebaut: Die Heizung funktioniert über das Nahwärmenetz, die Halle hat einen neuen Boden und neue Außenfassaden, Fensteranstrich und Sanitäranlagen sind ebenfalls neu, dem Dach wurde ein Häubchen aufgesetzt, Schadstoffsanierung erfolgte – und der Clou – die Halle kann in allen Farben angestrahlt werden. Bei alldem wurde der Kostenrahmen eingehalten.
„Die Halle muss sportlich genutzt werden, denn junge und alte Menschen sollen etwas für ihre Gesundheit tun und die Vereine sind im Hinblick auf Gesundheitsvorsorge, Sozialisation und Integration die besten Verbündeten“, schloss Klöckner.
Landtagspräsident Hendrik Hering freute sich ebenfalls über die Halle, die abends, futuristisch beleuchtet, toll aussieht. Da er selbst als achtjähriger Junge hier schon aktiv gewesen sei, sei seine Motivation Zuschüsse zu organisieren groß gewesen. Hering dankte allen ehrenamtlich aktiven Sportfunktionären und wünschte der Rundsporthalle alles Gute.
Thomas Roth als Vertreter des Landrats betonte, dass er bereits beim ersten Besuch total beeindruckt gewesen sei. Es gebe nur 51 Stück dieser Hallenart und der Kreis tue alles, dass die Rundsporthalle weiterhin für Sport und Kultur-Ereignisse genutzt werden kann.
Sportkreisvorsitzender Albrecht Gehlbach hatte eigens ein kurzes Gedicht von Heinz Erhardt umgedichtet: „Die Rundsporthalle war nicht mehr gesund, doch zu schad um sie abzureißen. Heute jedoch haben wir allen Grund, dem neuen Schmuckstück Ehre zu erweisen.“
Stolz zog Heinrich Schwakopf vom Planungsbüro Winkler und Partner das Resümee, dass die Renovierung bei laufendem Betrieb und teilweise schlechtem Wetter termingerecht gelaufen sei. Da Bürgermeister Klöckner ein Dach wollte, von dem das Wasser nach außen fließen kann, wurde ein haubenförmiges Kaltdach aufgesetzt. Für diese Dachkonstruktion wurde an die Konstruktionsfirma gerade ein erster Preis verliehen. Im Inneren seien alle Funktionen für über 2.000 Personen gewährleistet. Schwakopf übergab eine Bild-Collage an Bürgermeister Klöckner.
Danach ging es mit dem Sportprogramm weiter: Die Tanzgruppe der Realschule plus und die Showtanzgruppe „Intakt“ des SSV Hattert zeigten anmutige Tanzvorführungen. Der TuS Nister demonstrierte, wie das altmodische Seilspringen zum schwungvoll-artistischen Rope-skipping mutiert ist. Sehr eindrucksvoll waren auch die gezeigten Übungen asiatischer Kampfkunstarten wie Judo, Aikido und Ho Sin Do in einer gemeinsamen Vorführung des DJK Marienstatt und des TuS Hachenburg, bei der viele Braun- und Schwarzgürtel auf den Matten standen.
Zum Mitmachen animierten die Übungsleiterinnen vom FC Mündersbach bei Aroha und Pound zu schwungvoller Musik. Parallel dazu zeigten das Jugendzentrum Hachenburg und die DAV Sektion Ortsgruppe Hachenburg ihr Können an der Kletterwand und forderten zum Nachmachen auf. Auf der Gymnastikfläche der Galerie zeigte die Tischtennisgemeinschaft Mündersbach einen Schaukampf, bei dem gelegentlich Bälle nebenan zu dem Hachenburger Schützenverein flogen, der dort ein Lichtgewehr zum Testen installiert hatte.
Weil Sport hungrig macht, konnten sich die Zuschauer zur Feier des Tages in einer Cafeteria hinter der Zuschauertribüne mit kostenlosen Speisen und Getränken laben. htv
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