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Geringe Kenntnis über Alterseinkünfte
Gemäß einer Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Volks- und Raiffeisenbanken haben die Deutschen geringe Kenntnisse über die Höhe ihrer Alterseinkünfte. Anlage-Favorit für den Ruhestand bleibt die eigene Immobilie.
Westerwald. Die Kenntnisse über die im Alter abzusehenden Einkünfte der Deutschen sind offensichtlich ausbaufähig. Denn ob die eigenen Sparanstrengungen für ein sorgenfreies Leben im Alter ausreichen, wissen die wenigsten. Das ergab eine Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR). Auch wenn sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, wie wichtig eine zusätzliche private Altersvorsorge ist, gaben 54 Prozent an, Alterseinkünfte im Alter weniger gut beziehungsweise überhaupt nicht einschätzen zu können. Der Bildungsgrad spielt hierbei keine Rolle: Bei den Umfrageteilnehmern mit Abitur oder Hochschulabschluss wissen 51 Prozent nicht, wie hoch die Alterseinkünfte sein werden, bei Ungelernten sind es 55 Prozent. Im Osten der Republik ist der Anteil mit 70 Prozent deutlich höher als im Westen mit 50 Prozent. Und während insgesamt 74 Prozent der Westdeutschen private Altersvorsorge betreiben, sind es im Osten nur 69 Prozent.
„Es ist erstaunlich, dass so viele Menschen offensichtlich nicht wissen, ob ihre privaten Vorsorgemaßnahmen im Alter ausreichen werden. Vorsorgelücken kann schließlich nur derjenige beheben, der volle Transparenz über seine zu erwartenden Einkünfte im Alter hat“, sagt Helmut Boller, Vertriebsleiter bei der heimischen Westerwald Bank. Die gängigste Anlageform für die Altersvorsorge, so Boller, ist nach den Umfrageergebnissen die Immobilie. „Ob selbstgenutzt oder vermietet, 49 Prozent sehen hierin die angemessene Anlageform“, berichtet der Experte der Westerwald Bank. Dabei sei der Traum vom eigenen Heim mit 37 Prozent deutlich ausgeprägter als das Streben nach vermieteten Immobilien zur Altersvorsorge (12 Prozent). Mehr als ein Viertel (26 Prozent) setzten bei diesem Thema auf eine private Renten- beziehungsweise Lebensversicherung. Gold und anderen Edelmetallen vertrauen acht Prozent, festverzinslichen Anlagen sieben Prozent. Aktien oder Aktienfonds halten mit sechs Prozent die wenigsten der Befragten für eine geeignete Anlageform.