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Nachricht vom 05.01.2010    

Arbeitsmarkt: Krise trifft AK-Land besonders hart

Trotz der Winterflaute auch leichte Anzeichen einer Erholung. Das sagt der jetzt von der Arbeitsagentur vorgelegte Arbeitsmarktbericht für den Dezember 2009. Allerdings: Im Vergleich zu7m Raum Neuwied hat die Krise den Arbeitsmarkt im Raum Altenkirchen und Betzdorf besonders hart getroffen. Besonders hier ist man auf eine generelle Erholung der Weltwirtschaft ganz beonders angewiesen.

Kreis Altenkirchen. 10.591 Menschen waren Ende Dezember im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied arbeitslos gemeldet - 428 mehr als im November und 1419 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt von 6,2 auf 6,5 Prozent. Im Dezember 2008 lag sie bei 5,7 Prozent. "Auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick keinen Grund zum Jubeln liefern, können wir mit diesem Ergebnis durchaus zufrieden sein", meint Agenturleiterin Ulrike Mohrs. "Zum einen liegt der Anstieg der letzten vier Wochen im Rahmen der üblichen Winterflaute. Zum anderen konnten wir das Defizit im Jahresvergleich noch einmal deutlich nach unten korrigieren." Der Abstand zum Vorjahr hat sich im Dezember nämlich auf 15,5 Prozent reduziert. Vier Wochen zuvor lagen die Daten noch 21,3 Prozent über den Vorjahreswerten; im August 2009 zählten die Statistiker sogar 28,8 Prozent mehr Arbeitslose als 2008. "Damit setzt sich die leichte Erholung fort, die wir schon seit dem Herbst beobachten können", freut sich die Agenturleiterin. "Es ist zwar noch zu früh, um von einem Ende der Krise zu sprechen, aber die Lage hat sich sichtlich entspannt."
Diese Entspannung schlägt sich jedoch in den beiden von der Arbeitsagentur betreuten Landkreises unterschiedlich stark nieder. In Neuwied stieg die Zahl der Arbeitlosen um 165 auf nun 5869 an. Das sind 363 Menschen (oder 6,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,2 auf 6,3 Prozent an. Im Dezember 2008 lag sie bei 5,9 Prozent. Dagegen zählt die Arbeitsagentur zum Jahresende im Landkreis Altenkirchen 4722 arbeitslose Männer und Frauen - 263 mehr als vier Wochen zuvor und 1056 (oder 28,8 Prozent) mehr als im Dezember 2008. Die Arbeitslosenquote steigt hier um 0,4 auf nun 6,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,3 Prozent. Aus dem Landkreis Altenkirchen liegen der Arbeitsagentur 214 offene Stellen vor, aus dem Landkreis Neuwied 516. Unterschiede ergeben sich auch, wenn man die beiden Rechtskreise der Sozialgesetzbücher (SGB) betrachtet, aus denen sich die Unterstützung für arbeitslose Menschen herleitet. In Neuwied schlägt sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit ausschließlich im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosengeld I) nieder. In Altenkirchen schlagen 43 Prozent der aktuelle Steigerung im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung oder "Hartz IV") zu Buche; die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat also zugenommen. Unterm Strich liegen die Arbeitslosenquoten für Hartz IV allerdings mit 3,9 Prozent in Neuwied und 4 Prozent in Altenkirchen dicht beieinander. "Trotzdem müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Krise den Raum Altenkirchen und Betzdorf besonders hart getroffen hat. Und auch die Entspannung kommt hier bislang sehr viel zögerlicher an als im Landkreis Neuwied. Das liegt in erster Linie am Branchenmix in den Regionen. Allerdings gehen wir davon aus, dass die Betriebe im Landkreis Altenkirchen von einer Erholung der Weltwirtschaft besonders deutlich profitieren werden und sich dies dann auch auf dem Arbeitsmarkt widerspiegeln wird."
Und noch etwas ist Agenturleiterin Mohrs wichtig: Auch wer in der Krise seinen Arbeitsplatz verliere, habe die Chance, schnell wieder einen Job zu finden. "Zwar hat die Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr unterm Strich tatsächlich deutlich zugenommen. Aber auf dem Arbeitsmarkt gibt es immer Bewegung. Schließlich haben im vergangenen Jahr knapp 8000 Menschen aus der Region, die bei uns arbeitslos gemeldet waren, eine neue Stelle gefunden. Das zeigt sehr deutlich: Auch in schwierigen Zeiten ist Arbeitslosigkeit keine Einbahnstraße."


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