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Nachricht vom 07.01.2010    

Weihbischof besuchte Wilhelm Dörner (108)

Der älteste männliche Rheinland-Pfälzer, Lehrer a.D. Wilhelm Dörner, Wissen, erhielt Besuch vom Kölner Weihbischof Dr. Heiner Koch kurz vor seinem 108. Geburtstag. Auf der alle fünf Jahre stattfindenden Visitation im Dekanat Altenkirchen fand der Privatbesuch statt, der beide Seiten beeindruckte.

Wissen. "Das ist eine Ehre für mich, Sie kennenzulernen, so etwas habe ich noch nie erlebt", sagte der Kölner Weihbischof Dr. Heiner Koch beim Besuch zum Lehrer a.D. Wilhelm Dörner im Altenheim St.-Hildegardis in Wissen. In wenigen Tagen wird Dörner 108 Jahre alt und ist damit der älteste männliche Einwohner des Landes Rheinland-Pfalz.
Die Freude über den Besuch des Bischofs stand Wilhelm Dörner auch ins Gesicht geschrieben und er drückte diese Freude auch aus. Temperamentvoll wie eh und je erzählte Dörner aus seinem langen Leben. Er erinnerte an Personen, die schon lange Geschichte sind. Da kamen die Geburtstage des Kaisers zur Sprache, die der kleine Wilhelm in Gebhardshain miterlebte, der 1. Weltkrieg, die Nazizeit, die ihm als jungen Lehrer zusetzte. Die Schrecken des 2. Weltkrieges, die Lehrerzeit in Mittelhof, aber auch die geliebte Bienenzucht standen in seinen Betrachtungen. "Auch Drohnen haben ihre Stärken", lachte er im Hinblick auf sein hohes Alter.
"Ihren Job möchte ich auch nicht haben", sagte Dörner zum Weihbischof mit Blick auf die vielen Besuchstermine und die Problematik der heutigen Zeit. Es mache ihn traurig, wenn er auf die heutige Generationen blicke. Der fehle das Gottvertrauen und die Erziehung. Natürlich fehlte im Gespräch mit dem Weihbischof auch das Markenzeichen des einstigen Lehrers nicht, der erhobene Zeigefinger. Diesen berühmte Zeigefinger, meist begleitet mit ernsten Worten und Ermahnungen, kennen viele Menschen, die irgendwann einmal in engerem Kontakt zum Lehrer traten, ihn erlebten und sicher nie vergessen werden.
Für Dr. Heiner Koch galt das ebenso. Dörner erzählte von der Strenge der Geistlichen in seiner Jugendzeit in Gebhardshain, das zum Bistum Trier gehört. "Die Trierer waren sehr streng, die Kölschen waren eher zu weich und sind es heute noch", meinte er.
"Wie lange sind sie schon im Altenheim?", wollte der Geistliche wissen. "Jetzt im sechsten Jahr, das ist das Beste, was mir passieren konnte. Zuerst wollte ich nicht, aber jetzt bin ich sehr froh, hier zu sein", sagte der Senior. Humorvoll kam die Sprache auf den berühmten Zeitgenossen Johannes Heesters, aber mit dem will Dörner nicht verglichen werden und das machte er unmissverständlich klar.
Im Anschluss an den Privatbesuch gab es im Altenheim St. Hildegardis eine Andacht mit dem Segen des Weihbischofs. Begleitet von Kreisdechant Pfarrer Martin Kürten war es ein besonderer Nachmittag. Zur Zeit befindet sich Koch auf Visitationstour im Dekanat, die alle fünf Jahre stattfindet. Eine Vielzahl von Terminen führt ihn durch die Gemeinden, die zum Erzbistum Köln gehören. Bis einschließlich 17. Januar wird der Weihbischof Einrichtungen besuchen, Firmungen durchführen und an besonderen Messen teilnehmen. (hw)
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Lehrer a.D. Wilhelm Dörner wird am 27. Januar 108 Jahre alt. Auch Weihbischof Dr. Heiner Koch erlebte den erhobenen Zeigefinger beim Besuch des vitalen Alten. Fotos: Helga Wienand


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