„Für immer und ein Vierteljahr“: Debütroman von Sonja Roos
Es ist eine tragische Liebesgeschichte mit einem überraschenden Twist am Ende: „Für immer und ein Vierteljahr“ ist das Roman-Debüt der Altenkirchener Journalistin Sonja Roos. Das ungewöhnliche an diesem Roman ist sicher nicht zuletzt die männliche Perspektive, aus der die Geschichte erzählt wird. Auch deshalb dauerte es etwas, bis Roos einen Verlag für ihr Buch fand. Und es wird nicht bei diesem einen Werk bleiben. Im Dezember unterschrieb die Autorin bei einem großen Publikumsverlag. Premierenlesung von „Für immer und ein Vierteljahr“ ist am 21. Februar in Hachenburg.
Altenkirchen. Schreiben ist ihr Beruf – und nun auch ihre Berufung: Die Altenkirchener Journalistin Sonja Roos hat Anfang Februar ihren ersten Roman veröffentlicht. „Für immer und ein Vierteljahr“ heißt das 352 Seiten umfassende Werk, welches sie im Hamburger Acabus Verlag veröffentlicht. In dieser tragischen und toll erzählten Liebesgeschichte lässt Sonja Roos ihre Leser teilhaben am Schicksal des Ehepaares Marc Karmann und Jana von Gödlitz. Das Paar ist seit langem zerstritten und hat sich nichts mehr zu sagen. Um endlich frei für seine Geliebte zu sein, bittet Marc Jana um die Scheidung. Diese willigt ein, jedoch nur unter einer Bedingung: Marc soll für ein Vierteljahr zu ihr zurückkehren, sich um den aufmüpfigen Sohn Julius kümmern und – sie auf Händen tragen. Bald findet Marc heraus, dass seine Frau gute Gründe für diese merkwürdige Bitte hat. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, den Jana bereits aufgegeben zu haben scheint und bei dem Marc einmal mehr Gefahr läuft, alles zu verlieren, was ihm am Herzen liegt.
Die männliche Perspektive
Das Ungewöhnliche an diesem Roman ist sicher nicht zuletzt die männliche Perspektive, aus der die Geschichte erzählt wird. Auch deshalb dauerte es etwas, bis Roos einen Verlag für ihr Buch fand. „Ich hatte einige Verlage und Agenturen angeschrieben, doch es hieß immer, dass die Perspektive für einen Frauenroman zu ungewöhnlich ist“, erinnert sich die Autorin. Der Hamburger Acabus-Verlag sah das anders. „Die Lektorin schrieb mir, dass sie gerade diesen Aspekt spannend finden und sie mein Buch gerne drucken möchten.“ Das war der Autorin wichtig, denn sie hätte zwar auch den Weg vieler Autoren wählen und einfach selbst ein Buch als sogenannter „Selfpublisher“ auf den Markt bringen können. Doch: „Ich wollte, dass Menschen, die in der Materie sind, die sich auskennen mit Büchern, an mich und mein Werk glauben“, sagt sie heute und ist froh, dass ihr Verlag genau dies tat.
Durchhaltevermögen zahlte sich aus
Und es wird nicht bei diesem einen Buch bleiben. Im Dezember unterschrieb die Autorin bei einem großen Publikumsverlag. Ihr zweiter Roman wird vermutlich ebenfalls noch in diesem Jahr erscheinen. Stellt sich die Frage, wie sie das als dreifache, berufstätige Mutter alles schafft? „Nun, ich habe vor fast vier Jahren mit dem Schreiben begonnen. Damals war ich in Elternzeit, meine jüngste Tochter war noch so klein, dass sie viel schlief, die beiden anderen waren in Schule und Kindergarten, so dass ich dem Alltag immer wieder ein paar Stunden abtrotzen konnte, um zu schreiben“, erinnert sie sich. „Außerdem hatte ich viel Unterstützung von meiner Familie.“ Zwei bis drei Monate brauchte sie für das grobe Gerüst, dann begann die Feinarbeit, das Feilen, umformulieren, korrigieren, streichen und an anderer Stelle wieder längen. Irgendwann entschied sie, dass es nun an der Zeit war, das Buch auf dem Markt anzubieten. Bis sie einen Verlag fand, lag aber noch ein weiter Weg vor ihr. „Man muss lernen, mit Absagen und Kritik umzugehen und darf nicht zu schnell aufgeben“, sagt sie rückblickend. Das Durchhaltevermögen zahlte sich aus. Obwohl der Roman erst Anfang Februar erschien, ist die erste Auflage so gut wie vergriffen; der Verlag druckt gerade die zweite Auflage. „Unglaublich“, freut sich Roos, die Inspirationen für ihre Geschichten überall findet. Bei „Für immer und ein Vierteljahr“ war es zum Beispiel eine Kurzgeschichte, die vor einigen Jahren durch die sozialen Netzwerke geisterte. „Ich habe die paar Zeilen gelesen und sofort ging das Kopfkino an“, sagt sie. Und das passiert ihr oft. „Wenn ich irgendwo etwas lese oder höre, läuft da gleich ein Film an, in dem ich Sachen weiterspinne, anders erzähle, neu denke.“ Deshalb liegen mittlerweile auch unzählige Ideen für weitere Romane in ihrer Schublade.
Premierenlesung in Hachenburg
Doch nun konzentriert sich Sonja Roos zunächst einmal auf ihr gerade erschienenes Debüt. Voller Vorfreude fiebert sie ihrer Premierenlesung entgegen am Donnerstag, den 21. Februar, um 19.30 Uhr im Hachenburger Vogtshof, wo sie „Für immer und ein Vierteljahr“ – mit dem Buch ist sie auch auf der Leipziger Buchmesse vertreten – vorstellt. Dann wird die Autorin Interessierten einen kleinen Einblick in die Welt ihrer spannenden und sympathisch gezeichneten Protagonisten gewähren, mit denen man bis zur allerletzten Seite mitfiebert.
Karten für die Premierenlesung gibt es im Vorverkauf in der Hähnelschen Buchhandlung in Hachenburg, der Stadtbücherei Hachenburg und bei Rock'n'Hose in Altenkirchen. Den Roman von Sonja Roos „Für immer und ein Vierteljahr“ (Acabus-Verlag, Hamburg, ISBN 978-3862826384) gibt es seit dem 15. Februar als Print-Version und E-Book-Ausgabe über den stationären Buchhandel und online. (PM)
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