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Abi machen an der IGS Horhausen
Die allgemeine Hochschulreife (Abitur) können Schüler in Zukunft an der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Horhausen erwerben. Die Option zur Einrichtung der gymnasialen Oberstufe wurde erteilt und mindestens 50 Schüler müssen sich für das kommende Schuljahr 2010/2011 anmelden. Die Angebote der IGS wurden am Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt und sie können sich sehen lassen.
Horhausen. Die Einrichtung der gymnasialen Oberstufe an der IGS Horhausen ist ein wichtiger Baustein im Schulstrukturplan des Kreises Altenkirchen. Daran ließ Landrat Michael Lieber im Rahmen des Pressegespräches am Freitag, 8. Januar, keinen Zweifel. Schulträger der IGS Horhausen ist der Landkreis, wobei die Verbandsgemeinde Flammersfeld aufgrund vertraglicher Vereinbarung einen Teil der Kosten trägt. "Dass man jetzt in Horhausen das Abitur machen kann ist ein wichtiger Aspekt für die gesamte Region", sagte Lieber.
Bürgermeister Josef Zolk konnte die Freude über die Zustimmung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zum Abitur in Horhausen nicht verbergen. Er erinnerte an die langen, mühsamen Verhandlungen über Jahre hinweg und als die ersten Ideen zur gymnasialen Oberstufe auftauchten, habe man sie als Träumerei abgetan. Jetzt sei man am Ziel. "Es ist eine tolle Entwicklung am Standort Horhausen und in der VG Flammersfeld, es steigt auch die Lebensqualität in der Region", sagte Zolk. Die Rückmeldungen aus der Elternschaft sei durchaus positiv, aber jetzt müssten die Eltern die Kinder auch konsequent anmelden, meinte Zolk. Sein Dank galt dem Landrat und den Ausschüssen, die wertvolle Unterstützung geleistet hätten. "Die Schule muss jetzt in den Herzen der Eltern ankommen, dann gibt es gute Perspektiven für die Kinder und Jugendlichen", sagte Zolk.
Vom Meilenstein in der Entwicklung der Ortsgemeinde und des Schulstandortes Horhausen sprach Ortsbürgermeister Rolf Schmidt-Markoski.
Schulleiter Norbert Schmalen erinnerte an die Gründung der IGS Horhausen im Jahr 1996 und jetzt habe man den letzten Part erreicht. "Die Schulstrukturreform des Kreises half uns, jetzt gibt es für die Schüler die Chance, ortsnah das Abitur zu machen", freute sich Schmalen. Die Schule ist seit Beginn des neuen Schuljahres auch Ganztagesschule mit Mittagsversorgung, dies wird auf die neue gymnasiale Oberstufe ausgedehnt. In der zweiten Februarwoche sind die Anmeldungen für das neue Schuljahr möglich, vom 8 bis 11. Februar (montags bis donnerstags), jeweils von 9 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr, desweiteren vom 17. bis 20. Februar zu den gleichen Zeiten und am Samstag von 9 bis 12 Uhr. Zusätzlich sind Anmeldungen vom 22. bis 26. Februar nach Vereinbarung möglich. Nach Terminvereinbarung gibt es auch Beratungstermine für Eltern mit Kindern.
"Es ist eine Herausforderung für uns, die Gymnasiallehrer sind an Bord und ein Profil wurde entwickelt", sagte Schmalen. Die Schule habe ein sehr großes Einzugsgebiet und natürlich können auch Schüler anderer Schulen der Region mit dem entsprechenden Zeugnis und Empfehlung die gymnasiale Oberstufe der IGS Horhausen wählen. Die Schüler der klasse 10 der IGS müssen jetzt nicht mehr an eine andere Schule wechseln, um die allgemeine Hochschulreife zu erlangen.
Wie an allen gymnasialen Oberstufen wird das erste Halbjahr der Klasse 11 der Orientierung im System der Oberstufe dienen. In der Oberstufe wird in Leistungs- und Grundfächern entsprechend den Regelungen der Mainzer Studienstufe (MSS) unterrichtet. Grundfächer bilden die Grundlage für eine breite Allgemeinbildung. Leistungsfächer dienen der persönlichen Schwerpunktsetzung und Neigung. Die stellvertretende Schulleiterin, Renate Lischewski, stellte die Profile vor, die die IGS im Schwerpunkt anbietet. Gesellschaft und Wirtschaft, Natur und Umwelt, und Kultur und Kommunikation. Französisch und Latein gehören als Fremdsprachen dazu. Der didaktische Koordinator an der IGS, Johannes Grünhag, erläuterte, dass man einige Elemente aus dem Sekundarbereich 1 mit in die Oberstufe übernehmen will. Dazu gehören Kunst und Sport und die Berufsorientierung sowie Studienvorbereitung. Die IGS ist bereits Medienkompetenzschule, auch dies werde in der Oberstufe weiter ausgebaut. "Natürlich liegt auch ein Schwerpunkt in der sozialen Kompetenz, wir müssen die Schüler, die von außen kommen mit den Schülern unserer Schule zusammenbringen", führte Grünhag aus.
Die Überschaubarkeit der Schule (Zurzeit 604 Schüler in 22 Klassen) sei ein wichtiges Kriterium und eine der Stärken der Schule. Lange Fahrtwege entfallen, Schüler und Eltern sind jetzt gefragt, das neue ortsnahe Angebot zu nutzen.
Schmalen dankte zum Schluss für die breite Unterstützung aller Beteiligten, die parteiübergreifend stattgefunden hatte. "Jetzt gehen wir mit Optimismus und Energie an die Arbeit", sagte der Schulleiter. (hw)
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An der IGS Horhausen herrschte Freude, die Option zur Einrichtung der gymnasialen Oberstufe ist erteilt. Jetzt müssen sich mindestens 50 Schüler für die Klasse 11 anmelden. Schulleiter Norbert Schmalen, Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Josef Zolk und MdL Dr. Peter Enders (sitzend, von rechts) nutzten die Vorstellung des neuen Profils der Schule auch zum Appell an die Eltern, diese Chance für ihre Kinder zu nutzen. Foto: Helga Wienand