Konrad Theis erhielt die Landesehrennadel
Am gestrigen Freitag (15. Februar) hatte der Landrat in das August-Sander-Zimmer der Kreisverwaltung eingeladen. Anlass dieser Einladung war die Verleihung der Landesehrennadel an den Haubergsvorsteher der Haubergsgenossenschaft Bruche-Scheuerfeld, Konrad Theis. Zu diesem Anlass waren neben dem zu Ehrenden und seiner Gattin Anneliese auch deren Kinder sowie Vertreter aus Politik und Forstwirtschaft anwesend.
Altenkirchen. Landrat Michael Lieber konnte eine seltene Ehrung vornehmen: Lieber begrüßte zunächst den zu ehrenden Konrad Theis aus Betzdorf-Bruche nebst Gattin Anneliese und Familie sowie neben anderen Bernd Brato, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, Wallmenroths Ortsbürgermeister Michael Wäschenbach, MdL, und die Förster Ralf Hoss und Frank Schneider. Lieber ging dann auf das große ehrenamtliche Engagement von Konrad Theis ein. Theis ist seit rund 55 Jahren Haubergsvorsteher und wurde im Januar für weitere sechs Jahre wieder gewählt.
Verantwortung im Ehrenamt
„Dieses Engagement verdient eine hohe Anerkennung, bürgerschaftliches Engagement lässt sich nicht ein- oder abfordern. Es basiert vielmehr auf Freiwilligkeit und einem jeweils individuellen Entschluss, es basiert darauf, Verantwortung für das eigene Umfeld zu übernehmen“, so Lieber weiter. Das Gemeinwesen sei auf bürgerschaftliches Engagement angewiesen. „Ohne die zahllosen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer könnte unsere Gesellschaft nicht funktionieren“, so Lieber. „Seit dem 28. September 1964 sind Sie Haubergsvorsteher der Haubergsgenossenschaft Bruche-Scheuerfeld. Sie engagieren sich leidenschaftlich für die Natur und besonders für den Wald als Naherholungsgebiet für die breite Öffentlichkeit. Hier vermitteln Sie immer wieder zwischen den Beteiligten Jägern, Erholungssuchenden aber auch denen, die Holzverwertung betreiben. Wichtig ist Ihnen die Nachhaltigkeit, wovon auch die Zahl von rund einer halben Million Bäume zeugt, die während ihrer bisherigen Amtszeit gepflanzt wurden.“
Auch Orgeln und Dampfloks begeistern Theis
Bernd Brato ging in seiner kurzen Rede auch auf die anderen Hobbys des zu Ehrenden ein. So hat sich Konrad Theis besonders um den Orgelbau bemüht und dazu noch viele alte Dampfloks restauriert, die heute noch bei Sonderfahrten eingesetzt werden können. Seine Ausbildung als Lokführer und dann als Maschinenbauingenieur mit der Fachrichtung Behälter Druckprüfungen konnte er hier natürlich einbringen. Brato hatte als Präsent ein Buch über die Dampfloks mitgebracht.
Hauberg statt Hausarzt
Nach der Verleihung der Ehrennadel bedankte sich Theis und ging auf die Vergleichbarkeit von Hauberg und Weinberg ein. Beides sei mit harter körperlicher Arbeit verbunden und doch nutzbringend für die Gemeinschaft. „Außerdem“, so Theis schmunzelnd, „sagt mein Hausarzt immer, ich solle nicht zu ihm kommen. An mir könne er nichts verdienen, das mache der Hauberg.“ Wichtig ist es dem Geehrten, Vorbild zu sein, nicht zu fragen, was es einbringt, sondern Verantwortung für das Gemeinwesen zu übernehmen. Viele, ja zahllose Menschen seien in Vereinen organisiert, aber nur wenige stehen bereit, wenn es darum gehe Verantwortung zu übernehmen.“ Dies scheine ihm eines der größten Probleme bei Vereinen zu sein. Er dankte für die Ehrung, die er aber eigentlich stellvertretend für die Haubergsgenossenschaft entgegennehme, da nur in der gemeinsamen Arbeit der Schlüssel zum Erfolg liege. (kkö)
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