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Gelungener Sessionsauftakt in Wissen
Die Wissener Altprinzen sind berühmt für ihre Liebe und Leidenschaft für den echten Wesser Fastovend und mit dieser närrischen Leidenschaft agierten sie auch beim 11. "Bunten Abend", der offiziell zum Sessionsauftakt der KG Wissen mutierte. Mit dem Zirkus der Altprinzen unter der Leitung von Zirkusdirektor Klaus Schwamborn startete der Angriff auf die Lachmuskeln. Ein Programm, das deutlich mehr Publkum verdient gehabt hätte.
Wissen. "Manege frei" hieß es für den Zirkus der Altprinzen der KG Wissen am Samstagabend, 9. Januar. Zum 11. Mal fand der Sessionsauftakt des närrischen Treibens in Wissen im prächtig geschmückten Saal der Gaststätte P.O. in Köttingen statt. Zum 11ten Mal Moderator, Organisator und Regisseur des karnevalistischen Treibens war Altprinz Klaus Schwamborn, der am Ende der närrischen Veranstaltung nachdenkliche Worte fand und sein Amt niederlegte. "Es waren elf schöne Jahre, jetzt ist es genug", sagte Schwamborn und hatte sich als Nachfolger Altprinz Rudolf Trapp ausgesucht. Nicht ganz abgeneigt zeigte sich der ehemalige Sitzungspräsident der KG Wissen, der durchaus als Urgestein des närrischen Treibens in Wissen gilt und sein 25-jähriges Prinzenjubiläum feiern kann.
Der bunte Abend der Altprinzen begann wie seit elf Jahren mit dem Altprinzenlied. Die Wesser Jongen, immer heiter, immer froh, mit ihrem Lieblingswort "Wissen, o-jö-jo" hätten für ihre engagierte und mit viel Liebe für das närrische Brauchtum durchgeführte Sitzung mehr Publikum verdient. Vermutlich hielt das Wetter die Gäste auf dem heimischen Sofa, denn in den Vorjahren war der Saal immer gut gefüllt gewesen. Das Publikum erlebte im Zirkus der Altprinzen eine witzige und total närrische Darbietung, die Prinzessin Uta I. ebenso gut gefiel, wie dem Morsbacher Prinzen Bernd I. (Hasenpflug) der mit seinem Gefolge bis zum Finale blieb und es sichtlich genoss.
Das Gala-Programm zum närrischen Jubiläum eröffnete Zirkusdirektor Klaus Schwamborn gleich mit Altprinz Bübi Ebach, der als Schlangebeschwörer zeigte, dass Altprinzen die richtigen Flötentöne beherrschen, die sogar Schlangen in Rage bringen. Einen singenden und sprechenden Hamster (Peter Böhmer) im Laufrad präsentierte Rudolfo, dieses schreckhafte possierliche Tierchen stand auf Obstler. Den Wissener Wandersmann (Mathias Groß) hatte das bisschen Schnee nicht aufgehalten, er zeigte sich den neuen Medien gegenüber sehr aufgeschlossen und hatte wie immer viel Neues aus den Dörfern der Region im Laufe eines Jahres aufgelesen. Man darf jetzt schon gespannt sein, was er auf der Prunksitzung im Kulturwerk aus Hövels, Selbach, Mittelhof, Birken-Honigsessen und Schönstein berichten wird. Zauberer Umberto Kannix (Klaus Schwamborn) zeigte, wie man einen Broiler (Grillhähnchen) für die Prinzessin kreiert, und als Schütze José Trifftnix sorgte er dafür, dass sein Opfer Ralf Böhmer, Prinz des Vorjahres) die Hose verlor. Als Dompteur (Helmut Görgen)der gemischten Raubtiernummer ließ er Prinzessin Uta I auf einem äußerst gefährlichen Tiger reiten - er hatte alles fest im Griff, sogar hungrige Löwen. Er stieg auch als "Gazelle" in die Bütt und hatte sich mit Humor den Personen und Ereignissen in und um Wissen gewidmet. Kerstin Winter half den Altprinzen und als lebende Kanonenkugel stieg sie in das abenteuerlich aussehende Teil. Es blitzte, krachte und sogar die Decke beim P.O. hielt der Detonation stand. Die Kugel war verschwunden, kurze Zeit später tauchte sie beim Vogel Strauß (Alexander Hoffmann) in Afrika wieder auf - fest eingeschnürt in ein Paket.
Zur Zirkusdarbietung gehörte ein Seiltänzer (Ralf Böhmer) und natürlich eine Prinzessin (Peter Böhmer), die mit ihrem Tanz an Grazie kaum zu überbieten war. Wie man sechs erwachsene Menschen in chinesische Laufenten verwandelt und total närrisch dressiert, zeigte Rudolf Trapp. Er hatte später mit Tochter Lisa noch einen Auftritt, als frommer Bauer Josef aus dem Chiemgau suchte er ein "Mensch". Dass dabei vieles unter die närrische Lupe geriet, versteht sich fast von selbst.
Im weißen Fleck des Abends brachten vier Frauen ehemaliger Prinzen den Saal aus dem Häuschen, und die Polonaise wollte kein Ende nehmen. So gut eingestimmt erwartet das Publikum das Finale. Die Turnerriege der Altprinzen zeigte dann atemberaubende Parterreakrobatik inklusive Todessprung von der Treppenleiter und dem Schleuderbrett. Mit diesem durchaus wagemutigen pfiffigen Finale endete die Zirkusvorstellung. Als Zirkus- und Tanzkapelle fungierte das Duo "Nonstop" und die Jungs sorgten für die Schunkellieder und die richtige Stimmung. (hw)
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Das Finale im närrischen Zirkus der Altprinzen unter der Leitung von Zirkusdirektor Klaus Schwamborn (rechts) zeigte die Leidenschaft für das närrische Brauchtum. Fotos: Helga Wienand
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