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Nachricht vom 20.02.2019    

Tanzen, Lachen, Blödsinn machen: Pfarrheim war wieder Närrinnenhochburg

Drei närrische Tage im Wissener Pfarrheim sind vorbei. Die Karnevalsfrauen luden wieder zu ihren legendären Sitzungen ein und konnten sich über zahlreiche Besucherinnen und Besucher freuen, denn auch in diesem Jahr gab es eine gemischte Sitzung.

Was wäre eine Session ohne den Wissener Frauenkarneval? Närrinnen und Narren feierten drei Tage im Pfarrheim. (Fotos: Regina Steinhauer)

Wissen. Samstagabend, 19.11 Uhr: Vorhang auf und Bühne frei für die Wissener KFD-Frauen und ihre Karnevalssitzung. Herren waren auch diesmal wieder ausdrücklich erwünscht! Seit 55 Jahren gibt es den Wissener Frauenkarneval. Zu diesem Jubiläum standen in diesem Jahr wieder kfd-Urgesteine wie Walli Lauer, Berni Leidig und Marianne Reifenrath auf der Bühne. Letztere im Übrigen kurz vor ihrem 80. Geburtstag.


Jede Menge Kleinstadtcharme
„Wir brauchen kein Motto, wir halten uns wie in jedem Jahr an unseren Leitspruch: „Singen, tanzen, lachen, Blödsinn machen… dat es Karneval“, um den Alltagsstress einfach einmal zu vergessen.“ Mit diesen Worten eröffnete Sitzungspräsidentin und Moderatorin Helga Muders die Sitzung. Wie in jedem Jahr begeisterten die Karnevalsfrauen mit ihren liebevoll und aufwendig gestalteten Kostümen, einer großen Portion Selbstironie und natürlich jeder Menge Kleinstadtcharme.

Ob Selbstfindungstrip, Eheberatung oder eine in die neue Hüfte integrierte Handytasche: Es gibt nichts, was es bei den Wissener Damen nicht gibt. „He döt et wieh un do döt et wieh, alles wat schön es, dat darf mer nit mieh“, beklagte sich Agnes Brück über die Leiden des Alters und Sigrun Ortheil berichtete von ihren Erlebnissen aus der Reha. Die Lachmuskeln wurden allemal beansprucht. Ein Ärztehaus in Wissen? Die KFD-Frauen machen es möglich. Alle Kassen und Privat! Das ein oder andere Wehwehchen wurde geheilt und Tierarzt Dr. Buchen alias Johannes Ortheil war als Retter in der Not zur Stelle.

Hoher Besuch aus Nah und Fern
Hoher Besuch kündigte sich ebenfalls an. Prinzessin Marion I. gab sich mitsamt Gefolge die Ehre und freute sich, nach über zwanzig Jahren hinter den Kulissen des Wissener Karnevals die Seiten zu wechseln und das närrische Treiben von der Bühne aus zu erleben. Ihren Sessionsorden überreichte sie Marianne Reifenrath für ihr jahrzehntelanges Engagement im Wissener Frauenkarneval und darüber hinaus. Auch Kinderprinzessin Lea I. meisterte ihre Rede souverän und freute sich, dass die Session jetzt erst so richtig beginnt.



Das Siegburger Prinzenpaar Dirk und seine Siegburgia Jenny waren ebenfalls zu Gast im Wissener Jugendheim. Prinzessin Jenny ist der Einladung ihres Cousins Klaus Stangier gefolgt und füllte mit ihrem gut gelaunten Gefolge die Bühne. Mit einem Tanz und einem dreifachen Siegburg Alaaf verabschiedeten sie sich schließlich.

Pastor Kürten und sein Lappen
Pastor Martin Kürten hat es wieder einmal hervorragend verstanden, sich selbst auf die Schüppe zu nehmen. „Der hat doch noch nie einen gehabt!“ Was man nicht hat, kann einem schließlich auch nicht abgenommen werden. Gemeint war sein Führerschein, um den sich in der letzten Zeit zahlreiche Sagen ranken. Des Rätsels Lösung: „Das Erzbistum Köln zahlt jedes Jahr eine Pauschale an die Polizei.“ Witz oder Wirklichkeit? Das weiß wohl nur der liebe Gott.

Das große Showprogramm mit allen Aktiven entführte die Zuschauer in „Die Welt des Wassers“. Funkelnde Kostüme und eine perfekt einstudierte Choreografie rundeten den Abend ab. Doch das war noch nicht alles: Einen besonderen Höhepunkt gab es zum Abschluss des Abends mit dem Einzug des kfd-Dreigestirns. Prinz Klaus I. aus dem Hause Stangier zog mit seinem Gefolge, Jungfrau Josefine und Bauer Robert, beide aus dem Hause Ortheil vom Hahnhof, sowie Funkemariechen Agnes und den Adju-Tanten Lothar und Ingo ein und übernahmen das Regiment.

Stadtsanierung: Die Kirche im Dorf lassen!
Zum guten Ende ließen die Damen es sich nicht nehmen, die geplante Stadtsanierung durch den Kakao zu ziehen: „Mir losse d’r Kirch im Dorfe“ ließ kein gutes Haar an den Umbauplänen. „Do sull doch leever alles blieve wie et ess, wat nötz die janze Stadtsanierung schon?“. Dass die KFD-Frauen ihre Stadt so lieben, wie sie ist, bewiesen sie mit einer Hommage an die Siegstadt und der ganze Saal schunkelte mit. (rst)


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