Bunt und schön: Katzwinkel feierte Straßenkarneval
Als lebensgroße Kasperle und Gretel, als riesige Blumentöpfe oder im Stil der 1920er-Jahre kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Karnevalszug in Katzwinkel am Sonntag (3. März) daher und bewiesen, dass es ihnen an Einfallsreichtum nicht fehlt. Von farbenfrohen bis eleganten Kostümen reichte die Bandbreite – und auch die Schaulustigen am Straßenrand hatten sich in karnevalistische Schale geworfen.
Katzwinkel. Die Straße gehörte den Jecken, als sich am Sonntag der Zug an der Alten Poststraße in Bewegung setzte und durch das Dorf rollte – bunt und schön. Ein bisschen Sonne auf die Farben wäre schön gewesen, aber zum Glück hatte es kurz vor dem Start wenigstens aufgehört zu regnen. Gewünscht war hingegen der Kamellenregen.
Lust auf Frühling
Auch Ernst Becher, Sitzungspräsident des Vereins „KG Glück auf“ warf mit vollen Händen Kamellen und ähnliches karnevalistisches Wurfmaterial. Aber bis der Prinzenwagen – in diesem Jahr regiert das Kinderprinzenpaar Lea-Carolin Hock und Florens Hiller – samt Elferrat vorbei gerollt kam, hatten die Schaulustigen am Straßenrand schon ein Dutzend Zugpunkte gesehen. Vorne weg die Tanzgruppe des TuS Katzwinkel, als „zauberhafter Märchenwald“. Wenngleich der Sonntag sich wettertechnisch zwischen regnerisch und trist bewegte, machten die „Sahneschnittchen“ schon mal Lust auf den Frühling: Mit Gießkannen auf dem Kopf und kleinen Gießkannen in der Hand waren sie als „Frühlingsboten“ unterwegs: „Es kommen heut' auf grünen Pfoten, die langersehnten Frühlingsboten.“ Mit Blumen dekoriert war der Bollerwagen. Als Blumentöpfe mit Sonnenblumen war der „Confetti-Connection“ beim Straßenkarneval dabei.
Wo ist eigentlich das Dreigestirn?
Viel höher hinaus als eine Sonnenblume wachsen kann, lag das Ziel, um das es beim Motiv der örtlichen Jugendfeuerwehr ging: Die Kinder und Jugendlichen waren als Astronauten kostümiert und hatten die Weltraumraketen für „Mission To Mars“ im Schlepptau. Die wilden 1920er-Jahre grüßten mit dem Kegelclub „Volle Runde“. Alle waren im feinen Zwirn kostümiert, wie man sich das Outfit jener Zeit vorstellt. Die „Basaltfeuergruppe“ hatte das Thema „American Diner – Rock'n'Roll“ aufgegriffen. Der Motivwagen war hinten wie das Heck eines amerikanischen Straßenkreuzers mit Heckflossen gestaltet. Die „Moorhöhner“ hatten das Thema „Nichts als die Wahrheit“ umgesetzt, und die Spielergruppe Elkhausen griff auf, dass es in dieser Session kein Dreigestirn im Ort gibt und fragten: „Wo ist das Dreigestirn?“ und warben: „Du bist Prinz, Bauer, Jungfrau“. Die Freunde aus Birken-Honigsessen, der „Höhnerstall 2.0“, war mit einem gelben Zirkusanhänger angereist, in dem der „Zirkus Höhnerstall“ beim Karnevalszug in Katzwinkel fröhlich mitfeierte.
Die „Katzwinkeler Puppenkiste“
Die „Tiere des Waldes“ liefen bei der Gruppe „Porzhardt-Freunde“ mit, die 2004 gegründet wurden. Nun besteht die Gruppe 15 Jahre und machte auch diesmal wieder beim Zug mit. Rund um den Wagen liefen die Tiere des Waldes herum und verteilte Kamellen. Die „Katzwinkeler Puppenkiste“ machte der Kegelclub „Die Gossenhauer“ auf: Die Damen liefen als Kasperle mit, die Herren als Gretel – auch das war ein schönes Motiv.
„Begossene Pudel“ als schräge Vögel am Start
Ein Hingucker war auch wieder der Kegelclub „Begossene Pudel“: Als „Selten schräge Vögel“ waren die Männer als Raben kostümiert, die Frauen als Bibo aus der Sesamstraße. Auf dem Anhänger ein überdimensionaler Vogelkäfig, mit Schaukel. Nach der Kehrtwende im Ort ging es wieder vorbei an den Schaulustigen – um dann zur „Glück Auf“-Halle abzubiegen, wo nach dem Straßenkarneval munter weiter gefeiert wurde. (tt)
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