Insolvenzen 2018: Die Zahlen für die Region sind da
Landesweit ging die Zahl der Verbraucherinsolvenzen 2018 im Vergleich zu 2017 zurück. Bei den Unternehmensinsolvenzen gibt es dagegen einen leichten Anstieg. Darüber informiert das Statistische Landesamt aktuell. „Ausgehend von den sehr niedrigen Werten des Jahres 2017 hat sich das Insolvenzgeschehen im vergangenen Jahr verschlechtert, stellt sich im mittelfristigen Vergleich jedoch noch recht günstig dar“, heißt es dazu.
Bad Ems/Region. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im Jahr 2018 in Rheinland-Pfalz leicht gestiegen. Bei den Verbraucherinsolvenzen setzte sich der Rückgang fort. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems stellten 722 Unternehmen Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, rund ein Prozent mehr als 2017. Die Zahl der betroffenen Verbraucher verminderte sich um fast 11 Prozent auf 2.858.
Unternehmensinsolvenzen legen leicht zu
„Ausgehend von den sehr niedrigen Werten des Jahres 2017 hat sich das Insolvenzgeschehen im vergangenen Jahr verschlechtert, stellt sich im mittelfristigen Vergleich jedoch noch recht günstig dar“, teilt das Statistische Landesamt. Die Anzahl der Beschäftigten der Unternehmen, die im Jahr 2018 Insolvenz anmelden mussten, war landesweit mit 3.599 um mehr als 31 Prozent höher als im Jahr 2017. Die Summe der von den Gläubigern geltend gemachten Forderungen belief sich auf 376 Millionen Euro und lag um 60 Prozent über dem Wert von 2017. Durchschnittlich hatte damit jedes im vergangenen Jahr insolvent gewordene Unternehmen zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags rund 521.340 Euro Schulden – ein deutlicher Zuwachs gegenüber den 328.095 Euro im Jahr 2017.
Insolvenzen im Baugewerbe steigen rapide an
Die meisten Insolvenzanträge stellten Unternehmen aus den Wirtschaftsabschnitten „Baugewerbe“ (159) sowie „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ (112). Mit deutlichem Abstand folgten die Wirtschaftsabschnitte „Gastgewerbe“ (75) sowie „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ (73). Die Anzahl der Anträge aus dem Wirtschaftsabschnitt „Baugewerbe“ verzeichnete dabei einen sprunghaften Anstieg um knapp 35 Prozent. Die Anzahl der Anträge aus dem Abschnitt „Verarbeitendes Gewerbe“ ging dagegen um gut 33 Prozent zurück.
Die Entwicklung in der Region
Für den Landkreis Altenkirchen verzeichneten die Statistiker 2018 15 Unternehmensinsolvenzen, das sind 22 weniger als 2017. Im Kreis Neuwied waren es 38 (-6), im Westerwaldkreis 46 (+7). Die Insolvenzhäufigkeit bei den Unternehmen, definiert als die Anzahl der insolvent gegangenen Unternehmen je 1.000 wirtschaftlich aktive Unternehmen, war in den kreisfreien Städten Koblenz und Worms mit Werten von 8,5 bzw. 8,2 am höchsten und in den Landkreisen Südliche Weinstraße und Donnersbergkreis mit Werten von 1,5 und 1,7 am niedrigsten. In Altenkirchen liegt dieser Wert bei 3,3, in Neuwied bei 5,1 und im Westerwaldkreis bei 5,6.
Verbraucherinsolvenzen: Rückgang
Bei den Verbrauchern hat sich die Lage weiter entspannt. Die Summe der voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger der im Jahr 2018 insolvent gewordenen Verbraucher verminderte sich um 21 Prozent auf knapp 135 Millionen Euro. Die durchschnittliche Verschuldung lag mit 47.076 Euro merklich niedrigerer als 2017 (52.742 Euro). Je 10.000 Einwohner wies die kreisfreie Stadt Pirmasens mit 31,3 die höchste Zahl an Verbraucherinsolvenzen auf, die Landkreise Alzey-Worms und Rhein-Pfalz-Kreis mit jeweils 3,3 die niedrigste. Den günstigsten Wert unter den kreisfreien Städten hatte Neustadt an der Weinstraße mit 5,1. Den höchsten Wert unter den Landreisen wies der Landkreis Kusel mit 17,8 auf.
Mehr Verbraucherinsolvenzen im Westerwaldkreis
Der Blick in die Region zeigt hier 104 Verbraucherinsolvenzen für den Kreis Altenkirchen, das ist ein Rückgang gegenüber 2017 um 14 Insolvenzen. Die Quote je 10.000 Einwohner liegt bei 8,1. Im Kreis Neuwied wurden 91 Verbraucherinsolvenzen ermittelt (-64/5,0), im Westerwaldkreis 132 (+6/6,6). (PM/scan)