Frauen-Karneval in Altenkirchen: Kesse Bienen hatten geladen
Jetzt ist der Karneval 2019 schon Geschichte. Aus Altenkirchen erreichte den AK-Kurier noch ein Beitrag vom Karneval der katholischen Frauengemeinschaft. Dort blieb wieder einmal kein Auge trocken. Natürlich war auch die Altenkirchener Karnevalsgesellschaft zu Gast.
Altenkirchen. Das ist ein Gesumm und Gebrumm im katholischen Pfarrsaal in Altenkirchen, denn die „kessen Bienen der KFD“, so das Motto, haben wieder zum traditionellen Weiberkarneval eingeladen. Die Bienenkönigin und Präsidentin Marietta Seemann-Mink begrüßt eine ausgelassene und bunt kostümierte Frauenschar, die nach Kaffee und Kuchen dem spritzigen Programm begeistert folgt, kräftig unterstützt durch die beiden versierten Musiker Matthias und Hans. Natürlich hat der Elferrat auch in diesem Jahr ein Mottolied einstudiert auf die Melodie der Biene Maja, um den Frauen gleich zu Beginn einzuheizen. Die Temperatur steigt weiter an durch die rasant-akrobatische Darbietung der Showtanzgruppe „InMotion“. Jetzt muss etwas Ruhe einkehren, man lauscht mit viel Szenenapplaus dem Kaffeeklatsch zwischen „Lenchen und Gretchen“ (Marion Merfert, Kerstin Flanz). Als die Kinder an Halloween „Süßes oder Saures“ rufen, ist Gretchens Antwort „Dackel oder Dobermann?“ Seitdem ist Ruhe. Die rüstige Truppe „60 plus“ stellte in diesem Jahr ein Medley der „Flippers“ zusammen. Die fetzigen Hits und die ausgefallene Choreographie in schrillen Kostümen bescheren der Truppe Jubelstürme.
Da kommt man eilig mit einer Brötchentüte und sieht, wie die Politesse (Cordia Heck) einen „Strafzettel“ hinter den Scheibenwischer des Autos klemmt. Mit ihr muss die herrlich sächselnde Kundin (Diana Heck) erst einmal schimpfen. Ob sie das Knöllchen bezahlen wolle? „Nein, denn Gott sei Dank bin ich heute zu Fuß gekommen!“ Danach erstrahlt die Bühne in Grün-Weiß, dem Kostüm der „Fidelen Bühnenfeger Pracht“. Sie machen auch in diesem Jahr ihrem Namen wieder Ehre und fegen mit gekonnten Tänzen über die Bretter.
Irritiert von der Bandansage, die man nach dem Wählen der Telefonnummer 5267 für das Pfarrbüro hört, lässt sich ein Silberhochzeitspaar am Telefon überreden, ihren Dankgottesdienst zusammen mit dem silbernen „Priesterjubiläum“ von Pfarrer Bruno Nebel zu begehen. Die Sekretärin (Ursula Recke) hat am Telefon ihre rechte Mühe, denn andauernd rufen Würdenträger auf der anderen Leitung an, man erfährt viel über die Kirche und die Stadt und kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus. Genau das bleibt einem Mann im Halse stecken, der sich im „Telefonat mit der Klinik“ nach dem Zustand seiner frisch operierten Frau erkundigt, wegen einer Störung aber plötzlich mit der Autowerkstatt verbunden ist. Die Katis (Barbara Henning, Sonja Lindner, Susanne Idelberger) zelebrierten diesen gelungenen Sketch.
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Schon das hinreißende Kostüm verrät, worum es jetzt geht: Eine „Sahnetorte“ (Marion Merfert) betritt die Bühne: „Ich bin butterweich und kalorienreich“, doch heute gönnen sich alle ein Stück und jubeln der Sahnetorte zu. Otto und Emma (Ursula Brambach, Renate Demmer) tratschen wieder über alles Mögliche, unter anderem über „das neue Auto“ der Sitzungspräsidentin. Ja, Minks brauchten einen neuen, schicken Wagen, weil Marietta immer von einem Empfang zum nächsten eilt. Emma hat dagegen ein Erlebnis der besonderen Art: Sie klingelt bei Pfarrer Nebel, er lässt sie rein, aber er hat nichts an. Gar nichts! „Nicht mal das Radio oder Fernsehen oder den Computer hat er an.“
„Wir kommen alle in den Himmel“ singen die Scheinheiligen der KFD vor der Himmelstür und begehren von der heiligen Petra Einlass. Gott Mutter hat keine Zeit, der Pfortenengel ist krank. So muss Petra alleine die Treuepunkte auswerten, die eine Jede gesammelt hat. Alle schaffen es zur Gaudi des Publikums mit List und Tücke in das Himmelreich. Als Gäste treten jedes Jahr die KFD-Frauen aus Hamm auf, diesmal als fahnenschwingende und rudernde Piratenmannschaft zu „Santiano“. Die Mannschaft wird nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gelassen.
Rot-weiße Pracht drängt nun in den Saal: Die KG Altenkirchen füllt die Bühne und Prinz Christian I. huldigt den anwesenden Frauen. Er hat nicht nur Orden mitgebracht, sondern auch Tänze seiner Garden und Solistinnen. Davon will ausgerechnet Barbara Henning nichts mehr wissen. Sie, sonst ein Urgestein der karnevalistischen kfd, meint, „Karneval“ sei schrecklich, sie sehne sich nach der Ruhe ab Aschermittwoch. Verwundert reibt man sich die Augen, stellt aber lachend und erleichtert fest, dass sie sich doch heimlich bereits auf den nächsten 11.11. freut.
Den Schlusspunkt setzen „die Jako-bienchen“ (Christoph Theis, Thorsten Schmehr, Michael Grieble, Stefan Spahr), die ebenfalls in Bienenkostümen fleißig Nektar sammeln, bis sie auf einen Bären (Pfarrer Nebel) treffen, der mit ihnen reichlich Tauschhandel betreibt: Festes gegen Flüssiges. (PM)
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