DRK-Krankenhaus Kirchen: Es wird Veränderungen geben
Dass die Gerüchteküche rund um das Kirchener Krankenhaus brodelt, ist schon einige Zeit nicht zu überhören. Jetzt äußert sich die Trägergesellschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) per Pressemitteilung zu den Zukunftsplänen. Demnach setzt man auf das Miteinander von Unternehmen, Betriebsrat und Mitarbeitern. In dieser Woche wurde bereits das Kuratorium des Krankenhauses unter Vorsitz von Landrat Michael Lieber über den Umbruch informiert.
Kirchen. „Wir wissen, dass wir uns verändern müssen, um unser Haus für die Zukunft aufzustellen“, erläutert Bernd Decker, Geschäftsführer der DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH, zu der das Kirchener Krankenhaus gehört. „Diese Veränderungen wollen wir zusammen mit den Mitarbeitern und dem Betriebsrat entwickeln und einen Weg suchen, unsere Ziele gemeinsam zu erreichen. Das Haus müsse so wieder in die schwarzen Zahlen geführt werden“.
Mittel- und langfristiges Ziel sei es, so beschreibt es eine Pressemitteilung des Unternehmens zunächst wenig konkret, „das Versorgungsangebot des Kirchener Krankenhauses an den demografischen Wandel anzupassen und dazu Kompetenzen und Ressourcen in der Altersmedizin zu bündeln und einzusetzen sowie die Aufnahmebereitschaft für den Notdienst sicherzustellen. Dies sollte trotz der Sorge gelingen, dass die Möglichkeiten für Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung zur Sicherung und Weiterentwicklung ihrer Leistungsfähigkeit unter den gegebenen Rahmenbedingungen sehr erschwert sind.“ Über die zukunftsträchtigen Optimierungen und den gegenwärtigen Stand der Weiterentwicklung wurde das Kuratorium des Krankenhauses unter Vorsitz von Landrat Michael Lieber am Aschermittwoch (6. März) informiert.
Weiterentwicklung des medizinischen Angebotes und zufriedene Mitarbeiter
Konkret ist demnach geplant, dass die Bereiche, die derzeit wachsen, gestärkt werden. „Die Stationen der Inneren Medizin haben eine sehr gute Auslastung. Eine Überlegung ist es, diesem Fachbereich zusätzliche Bettenkapazitäten zu geben und somit die Bettenauslastung der gesamten Klink zu optimieren“, macht Joachim Krekel, Kaufmännischer Direktor des DRK-Krankenhauses Kirchen, klar.
Um die speziellen Bedürfnisse älterer Patienten mit einer orthopädisch beziehungsweise unfallchirurgischen Grunderkrankung besser berücksichtigen zu können, soll die fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen Orthopäden, Unfallchirurgen und Geriatern zur Festlegung eines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes gefördert und ausgebaut werden. „Wir sind derzeit auf der Suche nach einem neuen Chefarzt für die Geriatrie, der diese Kooperation und dieses Wachstum unterstützen kann“, zeigt Frank Litterst, Prokurist der DRK-Trägergesellschaft Süd-West, den nächsten Schritt auf.
Weiterer Ausbau der Alterstraumatologie
Momentan findet die Behandlung des Alterstraumas in Zusammenarbeit zwischen einer unfallchirurgischen und einer geriatrischen Station statt. Denkbar wäre aber auch die interdisziplinäre Behandlung auf einer Station oder in einem Geriatrischen Zentrum, ohne die etwaige Notwendigkeit einer räumlichen Verlegung.
„Mit einem weiteren Ausbau reagieren wir auf die sich abzeichnende demografische Entwicklung und kommen den Forderungen von Politik und Kostenträgern nach, die sich zur Optimierung der Versorgungsstruktur Schwerpunktbildungen oder leistungsfähige Zentren wünschen. Bei Patienten in der Geriatrie stehen nicht nur Einzelerkrankungen im Vordergrund, sondern es bestehen altersbedingt mehrere Krankheitsbilder und Beschwerden gleichzeitig, so dass eine sogenannte geriatrische Komplexbehandlung notwendig wird. Dazu braucht es ein multiprofessionelles Team. Daher führen wir in den nächsten Wochen zahlreiche Gespräche mit den Mitarbeitern, um ein zukunftsfähiges, von allen mitgetragenes Konzept zu entwickeln“, erläutert Joachim Krekel.
Zusammenarbeit bei Erkrankungen des Bauchraumes
Durch die Zusammenarbeit der Gastroenterologie (Leitung Dr. Detlef Saric) und der Allgemeinen Chirurgie (kommissarische Leitung Professor Dr. Thomas Riemenschneider) können Erkrankungen des Bauchraumes deutlich schneller diagnostiziert und frühzeitiger behandelt werden. „Daher ist es denkbar, ein interdisziplinäres Bauchzentrum einzurichten, in dem die Experten der Chirurgie und Gastroenterologie unsere Patienten behandeln und gemeinsam zur Visite ans Bett kommen“, meint der Kaufmännische Direktor.
Die Gespräche zu möglichen Umstrukturierungen laufen seit gut einem halben Jahr. „Das Neue betrifft viele Bereiche des Krankenhauses, manche direkt, manche indirekt. Es ist uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter die Zukunft mitgestalten und mittragen sowie uns mit ihrem eigenen Wissen in den jeweiligen Aufgabenbereichen helfen. Wir möchten nicht nur ihren Rat, sondern auch die Stimmungen aufgreifen, deshalb suchen wir die Gespräche mit ihnen“, betont Joachim Krekel. „Wir haben ausgezeichnete und langjährige Mitarbeiter, die sich engagiert für unsere Patienten und unser Haus einsetzen. Darauf sind wir stolz.“ (PM)
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