Bewerbertrio befragt: Altenkirchener Stadtbürgermeisterkandidaten diskutierten
Zu einer Podiumsdiskussion hatte die FWG Altenkirchen interessierte Bürger und die Bewerber für das Stadtbürgermeisteramt in Altenkirchen in das Hotel Glockenspitze eingeladen. Die drei Kandidaten, Katja Lang (parteilos), Ralf Lindenpütz (CDU) und Matthias Gibhardt (SPD) gaben Antworten auf einen umfangreichen Fragenkatalog, aufgestellt von der FWG-Stadtratsfraktion der Kreisstadt. Im Anschluss nutzten die Anwesenden die Gelegenheit zur Diskussion mit den drei Bewerbern.
Altenkirchen. Unter der Federführung von Andrea Ackermann, Jürgen Kugelmeier, Walter Wentzien und Franz Weiss von der Freien Wählergruppe (FWG) Altenkirchen-Flammersfeld e.V. fand am Dienstagabend (12. März) eine Podiumsdiskussion im Hotel Glockenspitze in Altenkirchen statt. Eingeladen waren interessierte Bürger und die drei Bewerber für das Bürgermeisteramt der Stadt Altenkirchen, Katja Lang (parteilos), Ralf Lindenpütz (CDU) und Matthias Gibhardt (SPD), welche die Nachfolge von Heijo Höfer bei der Kommunalwahl am 26. Mai antreten möchten.
Viele Fragen rund um die Kreisstadt
Im Vorfeld der Veranstaltung hatten alle drei Kandidaten einen Fragenkatalog der FWG-Fraktion Altenkirchen erhalten, der die Situation und die Entwicklung der Stadt Altenkirchen beinhaltete und in dem die Planungen und Vorhaben der einzelnen Bewerber als zukünftiger Stadtbürgermeister abgefragt wurden. Dabei ging es nicht nur um das Leerstandsmanagement von freien Verkaufs- und Ladenflächen, um Gewerbeansiedlungen, die Erschließung von Neubaugebieten, die Kulturlandschaft Altenkirchen und die Nutzung der Stadthalle, sondern auch um Straßenausbaubeiträge, allgemeine Kostenreduzierung und der Möglichkeiten zur Steigerung der Attraktivität der Stadt. Da die FWG Altenkirchen keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten stellt, hatten alle drei Bewerber „auf neutralem Boden“ die gleiche Chance, für sich und ihre Ziele zu werben.
Ausführliche Antworten sind online
Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch die FWG-Vorsitzende Andrea Ackermann übernahm Jürgen Kugelmeier die Moderation. Nach einer kurzen Vorstellung der FWG Altenkirchen übergab er das Wort an die Stadtbürgermeisterkandidaten, die sich mit ihrem Lebenslauf und den politischen Aktivitäten den Zuhörern vorstellten. Anschließend beantwortete jeder der drei Bewerber die Fragen des Fragenkataloges zu den einzelnen Themen. Jede der 18 Fragen wurde durch eine kurze Information über den Sachstand von Jürgen Kugelmeier vorgestellt. Alle drei Kandidaten argumentierten ihre Sichtweise sowie die für die Umsetzung der Ziele angedachten Maßnahmen. Trotz umfangreichem Programminhalt folgten die Zuhörer den Ausführungen der drei Bewerber mit großem Interesse. Im Anschluss stellten sich die Bewerber zur Podiumsdiskussion den Fragen des Publikums. Der Fragenkatalog sowie die Antworten der drei Bewerber sind auf der Homepage der Freien Wählergruppe Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld e.V. veröffentlicht.
Dem AK-Kurier wurde von jedem Kandidaten ein persönliches Statement übermittelt, in dem die Ziele jedes Bewerbers als Zusammenfassung der Podiumsdiskussion aufgeführt sind:
Matthias Gibhardt: Innenstadt, Digitalisierung und Kimaschutz im Fokus
Matthias Gibhardt (SPD) hat sich vornehmlich drei Ziele gesetzt. Zum einen müsse man sich dem Thema der Innenstadtentwicklung (Leerstände, Fußgängerzone) und der Entwicklung des Marktes widmen. Öffentliche Einrichtungen sollen konsequent in der Innenstadt angesiedelt beziehungsweise gehalten werden. Ein weiteres Ziel ist der Ausbau der Digitalisierung. Das bedeute Zukunft für Handel und Unternehmen sowie Bildungs- und Ausbildungschancen und für Senioren eine Gestaltungshilfe ihres Alltags. Um dies zu erreichen, wolle er sich für einen Zuschuss aus dem Förderprogramm „Dorfbüro“ des Landes einsetzen. Drittes Ziel sind Kinder, Jugend und Familie. Themen dafür seien Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche wie beispielsweise eine Jugendsprechstunde oder ein Jugendausschuss sowie die notwendige Mobilität. Weiter geplant seien ein Nachhaltigkeitskonzept zu den Themen Klima, Nachhaltigkeit und Fairtrade, ein Radewegeverkehrskonzept und ein Konzept zur Parkraumbewirtschaftung, beispielsweise das kostenlose Parken an Markttagen.
Katja Lang: Kräfte bündeln, Einkaufsstadt entwickeln, für Familien attraktiv sein
Katja Lang (parteilos) sieht die dringlichste Aufgabe in der Weiterentwicklung der Innenstadt. Altenkirchen müsse es schaffen, eine gastfreundliche Einkaufsstadt auf hohem Niveau in der top sanierten Innenstadt zu werden. Dafür bedürfe es einer sehr guten Kommunikation mit den Immobilienbesitzern, aber auch der Hilfe von Profis. Hierfür müssten dringend gute und professionelle Konzepte entwickelt werden. Zielsetzung sei es, die Kräfte zu bündeln und eine bessere Vernetzung untereinander herzustellen. Weiterhin seien die Vereine und das kulturelle Leben ein wichtiger Faktor für ein lebens- und liebenswertes Altenkirchen. Hier müsse sehr genau geschaut werden, wo man als Stadt helfen und unterstützen könne. Zusätzliches Anliegen ist, die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern und diese als Heimat für Familien attraktiver zu machen.
Ralf Lindenpütz: Wohnen und Arbeiten attraktiv machen, mehr Bürgerbeteiligung
Ralf Lindenpütz (CDU) möchte die Attraktivität der Stadt insgesamt verbessern und Altenkirchen als Stadt zum Wohnen, Arbeiten und Leben interessant machen. Altenkirchen könne seine Funktion als Mittelzentrum zukünftig nur erfüllen, wenn kurzfristig dafür die richtigen Weichen gestellt würden. Dafür seien umfassende Maßnahmenpakete, besonders für junge Menschen und Familien, notwendig, um deren Abwanderung zu verhindern. Altenkirchen besitze das Potential, auch für Arbeitnehmer und deren Familien aus dem Ballungsraum Köln/Bonn/Siegburg als Heimatstadt interessant zu werden. Ferner habe er sich zum Ziel gesetzt, die Bürgerbeteiligung zu intensivieren, um mit bedarfsorientierter Stadtpolitik die richtigen und wichtigen Maßnahmen anzugehen. Seine Ziele und Ideen möchte er in ein ganzheitliches Stadtmarketingkonzept einfließen lassen, welches die Richtschnur für die Stadtentwicklung der kommenden Jahre darstellen soll. (GRI)
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