Evangelische Küster tauschten sich aus
Nach einer Andacht und einer Führung durch die imposante Barockkirche in Daaden mit Blick durch die speziellen „Küsterbrillen“ widmete sich der Konvent der Küster aus den evangelischen Kirchen intensiv dem „schöpfungsverantwortlichen“ Teil seiner Arbeit und tauschte sich über Müllvermeidung, öko-fairen Einkauf und Einsatz von ressourcenschonenden Geräten und Bedarfsartikeln aus.
Daaden/Kreisgebiet. Austausch, Informationen und gegenseitige Unterstützung: zwei Mal im Jahr treffen sich die Küster aus den 16 evangelischen Kirchengemeinden im Kreis Altenkirchen zu Konventen und Stammtisch. „Dieses Miteinander stärkt uns sehr“, unterstreicht Küsterin Erika Zimmermann von der Kirchengemeinde Schöneberg. „Zwar sind alle Kirchengemeinden, Gebäude, Stellenprofile und Anforderungen unterschiedlich, aber Vieles berührt uns als Küster gleichermaßen und wir können von den Erfahrungen allerorten profitieren.“ Die Regionen-Prozesse, veränderte Stellenanteile und neue Vorschriften in zahlreichen Sparten fordern die Küster immer wieder neu heraus. In ihren Gemeinden arbeiten sie zwar eng mit den anderen Mitarbeitenden zusammen, aber in ihren ureigensten Arbeitsfeldern müssen sie sich zumeist allein orientieren.
Barockkirche besichtigt
Bei ihrem jüngsten Treffen in Daaden war Küster Ralf Benckert der Gastgeber und konnte seinen Kollegen zunächst die Besonderheiten der Daadener Barockkirche präsentieren. Dabei durften die Gäste auch Bereiche in den Blick nehmen, die den Gottesdienstbesuchern meist verborgen sind. In der Daadener Kirche mit ihren mehreren Emporen, „Balkonen“ oder auch jahrhundertealten „Geheim-Treppen“, dem „Hahnengel“ und dem besonderen Altarraum gab es für die Gruppe allerlei Unbekanntes zu entdecken. Natürlich interessierte hier auch, wie es „technisch“ läuft, welche Erfahrungen der Daadener Küster mit den Einrichtungen und den verschiedensten Gottesdienst-Herausforderungen macht oder wie die Kirchengemeinde ihre Arbeit organisiert um etwa den Winterdienst an gleich zwei Gottesdienst-Orten zu bewältigen. Gemeindepfarrer Steffen Sorgatz hatte zuvor den Konvent zu einer Andacht empfangen und zu Denkanstößen, Gesang und einem ausgelegten „Küster-Psalm“ eingeladen.
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Umweltfreundlich einkaufen
Inhaltlich hatte sich der jüngste Konvent der Küster diesmal das Thema „Schöpfungsverantwortung“, den öko-fairen Einkauf und „Umgang mit Ressourcen“ auf die Tagesordnung gesetzt und den synodalen Ausschuss für „Umwelt, Mitwelt und Bewahrung der Schöpfung“ zum Austausch eingeladen. Mit dessen Ausschussvorsitzender Petra Stroh wurde unter anderem über Einkaufsmöglichkeiten von umweltfreundlichen Gebrauchsartikeln diskutiert und das Einkaufsportal der rheinischen Kirche „Wir kaufen anders“ vorgestellt.
Fachleute vor Ort
Gute Beispiele, etwa zur Vermeidung von Plastik, konnten die Küster aus ihrer alltäglichen Praxis ihren Kollegen empfehlen, ebenso lokale Bezugsquellen und Erfahrungen nach „Systemwechseln“, wie beim totalen Verzicht auf Einweggeschirr oder die allseits beliebten Kaffee-Milch-Einzelportionen. Wie bringt man hygienische Anforderungen in Einklang mit dem schöpfungsverantwortlichen Ansatz? Wieviel Mehraufwand an Zeit und Absprachen erfordern Umstellungsprozesse? Auch bei diesen Fragestellungen zeigten sich die Küster als versierte „Fachleute vor Ort“ und konnten sich gegenseitig noch mit Tipps bereichern. Trotz der immer zunehmenden Arbeitsbelastungen in den Küsterdiensten will man sich – so das Fazit des Konvents – auch weiterhin engagiert für schöpfungsverantwortliches Agieren einsetzen und auch die Chancen, als Vorbilder zu wirken, nutzen. (PES)
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