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Nachricht vom 04.02.2010    

Stegverlängerung frühestens 2011

Ein fußläufige Verbindung Innenstadt Wissen, Kulturwerk und Gewerbepark Frankenthal kann frühestens im Jahr 2011 realisiert werden. Für eine abgespeckte Version eines Steges über die Gleisanlage der Deutschen Bahn sollen jetzt die Förderanträge gestellt und die Planungen erfolgen. Ohne gesicherte Finanzierung kein Baubeginn.

Wissen. Die fußläufige Anbindung der Innenstadt und des Regio-Bahnhofes in Wissen mit einem Steg über die Gleisanlage der Deutschen Bahn ist mit dem Betrieb des Kulturwerkes in die öffentliche Diskussion gerückt. Denn der Weg der Fußgänger zum Veranstaltungsort führt entweder vom Bahnhof aus in Richtung Altstadt durch die Unterführung Marktstraße am Brucherseifer-Gelände vorbei oder aber in Richtung Frankenthal, hier durch die Unterführung und durch den Gewerbepark.
Der Bauausschuss der Stadt Wissen hatte in der Sitzung am Mittwoch die veränderten Planungen zur Beratung auf dem Tisch. Bürgermeister Michael Wagener machte deutlich, dass man den Steg bauen wolle, der Zeitpunkt aber völlig offen sei. Jetzt gehe es aktuell darum, die Förderanträge für eine Mindestlösung auf den Weg zu bringen. Das beschloss der Ausschuss dann auch einstimmig. Zuvor war die überarbeitete Variante vorgestellt worden. Die Grundlösung für den Steg mit einer Länge von rund 10 Meter und einer Breite von etwa 3,50 Meter über die Gleise 603 und 604 wird als Stahlkonstruktion ausgeführt. Ebenso die Abgangstreppe, die in Stahl als Wangentreppe mit einem Podest gebaut werden soll. Angeschlossen wird ein behindertengerechter Aufzug mit transparenter Kabine, ähnlich dem bereits vorhandenen Aufzug im Bahnhof. Der Steg wird nicht überdacht, es ist ein Wetterschutz an der Fassade und am Aufzugsvorraum geplant. Der Steg wird an dem bestehenden Stahlbetonpodest angeschlossen werden. Die erste Kostenschätzung für die jetzt erarbeitete Grundlösung: rund 824.000 Euro.
Wagener reflektierte die Planungen für die fußläufige Verbindung, die schon in den Jahren 2002 und 2003 angedacht wurde. Damals stand die Verlängerung des Steges baugleich wie der Steg über die Gleise 601 und 602 geplant, zumal sich in dieser Zeit die Handwerkskammer mit dem Bau der Westerwald-Akademie beschäftigte. Heute werde der fehlende Steg nur mit dem Kulturwerk verbunden, er binde aber auch das Gewerbegebiet an. Wagener erinnerte daran, dass man in einem Eiltempo den Bau der Verbindungsstraße durchgezogen, damit der Bund die marode Siegbrücke (B 62) sanieren kann. „Wissen hat keinen Goldesel, wir müssen realistisch bleiben“, sagte Wagener. Die Frage ob und wann gebaut werde, hänge von der Frage ab, ob und wann über die Förderungen entschieden werde. „Die Finanzierung muss sicher sein, vorher kann nicht gebaut werden“, sagte der Verwaltungschef. Die Verwaltung hatte der neuen deutlich abgespeckten Lösung des Ingenieursbüros Ruffert & Partner „Steg rechtwinklig zur Stirnfassade“ den Vorzug gegeben. Die jetzt folgenden Planungsschritte sollen zügig abgearbeitet werden, dazu gehört auch ein Plangenehmigungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt und mit weiteren Stellen der Deutschen Bahn. Deutlich wurde in der Diskussion im Ausschuss auch, dass nicht das Bauwerk die Kosten verursacht und in die Höhe treibt, sondern die Bahn. Die Absenkung der Oberleitung muss die Stadt bezahlen, dass war beim Bau des Regio-Bahnhofes schon der Fall.
Realistisch müsse man davon ausgehen, dass der eigentliche Bau des Steges frühestens im Jahr 2011 umgesetzt werden könne. Im Haushalt 2010 der Stadt sollen die notwendigen Planungskosten eingestellt werden.
Das heißt für die Gäste und Besucher, die zum Kulturwerk kommen, die oben beschriebenen Fußwege müssen genutzt werden. Das oft beobachtete Abkürzen über die Gleisanlage im Bereich Stellwerk ist nicht nur verboten, es ist lebensgefährlich. Denn die Bahn nutzt auch außerhalb der Personenzüge die Gleise für den Güterverkehr – auch nachts! (hw)
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Blick von Osten her (Kulturwerk) auf die geplante Stegverlängerung vom Regio-Bahnhof Wissen aus. Fotos: Helga Wienand


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