Westerwälder Literaturtage: Ijoma Mangold liest in Hillscheid
„Viel mehr als eine persönliche Geschichte: Es ist zugleich ein Gesellschafts- und Epochenporträt en miniature“, schreibt Kristina Maidt-Zinke für die „Süddeutsche Zeitung“. Und Tilmann Krause kommentiert in „Die Welt“: „Man wird in der ängstlich um politische Korrektheit barmenden deutschen Publizistik lange suchen müssen, bis man auf einen ähnlich erfrischenden Blick auf afrikanische Mentalitäten stößt.“ Ijoma Mangold ist mit seinem Buch „Das deutsche Krokodil“ zu Gast bei den Westerwälder Literaturtagen in Hillscheid.
Hillscheid/Region. Er wächst in Heidelberg auf. Seine Mutter stammt aus Schlesien, sein Vater ist aus Nigeria nach Deutschland gekommen, um sich zum Facharzt für Kinderchirurgie ausbilden zu lassen. Weil es so verabredet war, geht er nach kurzer Zeit nach Afrika zurück und gründet dort eine neue Familie. Erst 22 Jahre später meldet er sich wieder und bringt Unruhe in die Verhältnisse.
Ijoma Mangold erinnert sich an seine Kindheits- und Jugendjahre. Wie wuchs man als „Mischlingskind“ und „Mulatte“ in der Bundesrepublik auf? Wie geht man um mit einem abwesenden Vater? Wie verhalten sich Rasse und Klasse zueinander? Und womit fällt man in Deutschland mehr aus dem Rahmen, mit einer dunklen Haut oder mit einer Leidenschaft für Thomas Mann und Richard Wagner? Erzählend beantwortet Mangold diese Lebensfragen, hält seine Geschichte und deren dramatische Wendungen fest, die Erlebnisse mit seiner deutschen und mit seiner afrikanischen Familie. Und nicht zuletzt seine überraschenden Erfahrungen mit sich selbst.
Das alles gibt es bei den Westerwälder Literaturtagen (WW-Lit) am Donnerstag, den 11. April, um 19 Uhr im Kunstraum am Limes in Hillscheid, wenn Mangold mit seinem Buch „Das deutsche Krokodil“ zu Gast ist. Die Moderation übernehmen Martin Ramb und Holger Zaborowski.
Ijoma Mangold, geboren 1971 in Heidelberg, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Bologna. Nach Stationen bei der „Berliner Zeitung“ und der „Süddeutschen Zeitung“ wechselte er 2009 zur Wochenzeitung „Die Zeit“, deren Literaturchef er von 2013 bis 2018 war. Inzwischen ist er Kulturpolitischer Korrespondent der Zeitung. Zusammen mit Amelie Fried moderierte er die ZDF-Sendung „Die Vorleser“. Außerdem gehört er zum Kritiker-Quartett der Sendung „lesenswert“ des SWR-Fernsehens. Mangold lebt in Berlin. Martin W. Ramb und Professor Dr. Dr. Holger Zaborowski sind die Begründer der Gesprächsreihe „Denkbares. Begegnung mit Menschen und Büchern“ und Herausgeber der Begleitbände zum Kultursommer.
Karten gibt es zum Preis 12 Euro im Vorverkauf, ermäßigt für 10 Euro. An der Abendkasse kosten die Tickets 15 Euro, ermäßigt 12 Euro. Der Vorverkauf erfolgt über die Kannenbäcker Bücherkiste in Ransbach-Baumbach (Tel.: 02623-3405), über alle Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen, telefonisch direkt über WW-Lit (02742-1874) sowie online unter ww-lit.de. (PM)
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